Die
Schule Fischenthal plant für das nächste Schuljahr mit Jahrgangsklassen auf der
Primarstufe. Die Abkehr von Mehrklassen wird mit den Schülerzahlen und Vorgaben
des Kantons erklärt.
Rückkehr zu Jahrgangsklassen auf Primarstufe Fischenthal, Zürcher Oberländer, 19.5. von Marcel Vollenweider
Die
Schulbehörde Fischenthal lud am Dienstagabend zu einer
Informationsveranstaltung in den «Blume»-Saal. Dieser Anlass hätte ursprünglich
bereits am 11. April stattfinden sollen, war dann aber unvermittelt abgesagt
worden. Die Behörde wollte nach drei Rücktritten von Schulpflegemitgliedern
auch bezüglich künftiger Tätigkeit und Aufgabenverteilung innerhalb des
Gremiums orientieren.
Zum Wohl
des Kindes
70 Eltern
von Primarschulkindern erfuhren im Verlauf des Abends die Beweggründe zur
Rückkehr vom Mehrklassensystem, das seit 2011 in Fischenthal geführt wird, zum
Jahrgangsklassensystem. Das Modell mit Regelklassen soll auf Beginn des
kommenden Schuljahrs gelten. Die Eltern der Primarschulkinder sind von
Schulleiterin Ina Rizza im März mittels Schreiben vororientiert worden.
Nalan
Seifeddini, als Juristin und Schulpflegepräsidentin sowie Gemeinderätin von
Oberglatt in Schulrechtsfragen bewandert, gab in einem ersten Teil den beiden
Schulpflegerinnen Petra Orlando und Judith Rüegg das Wort. Stark schwankende
Schülerzahlen und die vom Volksschulamt voraussichtlich festgelegten Vollzeiteinheiten
hätten es notwendig gemacht, das derzeit gültige Klassenmodell zu hinterfragen.
«Das Wohl der Kinder steht im Vordergrund. Es ist uns wichtig, eine kleine
Schule, wie wir sie in Fischenthal haben, möglichst ohne Qualitätseinbusse
weiterzuführen», sagte Orlando.
Bevor es
zum Entscheid des Systemwechsels kam, seien in der Lehrerkonferenz Vor- und
Nachteile der beiden Modelle gegen- einander abgewogen worden, legte
Schulleiterin Rizza dar.
Vor- und
Nachteile gewichtet
Argumente
zugunsten des Jahrgangssystems seien, so das Fazit der Lehrerkonferenz, der
Klassenverband, die Zyklusarbeit, die Vorteile des Klassenverbands als
längerfristige Lösung oder auch die Überschaubarkeit für Lernende, Lehrende und
Eltern. Das Mehrklassensystem könne mit Vielfalt als Chance oder ausgewogenen
Schülerzahlen punkten. In der Summe hätten, so Rizza, die erhobenen Nachteile
gegen das Mehrklassensystem gesprochen.
Nicht nur
Verständnis
Mit der
Rückkehr zu den Regelklassen werden in der Fischenthaler Primarschule künftig sechs
Klassen statt wie bisher fünf gemischte Klassen geführt. Für Schulleiterin
Rizza ist die Rückkehr zu Regelklassen auch angesichts der veränderten
Organisation mit drei Zyklen während der Volksschulzeit und den entsprechenden
Auswirkungen auf die Stundentafel, wie dies der Lehrplan 21 bringen wird, das
adäquate Schulmodell. «Das altersdurchmischte Lernen würde mit abweichenden
Lektionen- tafeln enorm erschwert.»
Es gab
einige wenige Stimmen im Saal, die ihre Enttäuschung über den Wechsel zu
Jahrgangsstufen ausdrückten. Früher, argumentierte eine Votantin, hätten es die
Lehrpersonen doch auch geschafft, mehrere Jahrgänge gleichzeitig zu
unterrichten. Schulleiterin Rizza entgegnete, der Systemwechsel habe nichts
damit zu tun, dass die Lehrpersonen keine gemischten Klassen unterrichten
könnten.
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