20. Oktober 2017

Unsägliches Fehlkonstrukt Passepartout

Glauben die Passepartout-Architekten ernsthaft, dass selbst organisiertes Lernen in der Volksschule funktioniert? Ein Grundübel des Passepartout-Desasters besteht wesentlich im monopolartigen Charakter der öffentlichen Schule. Gäbe es nennenswerte Konkurrenz zur kantonalen Bildung auf Primar- und Sekundarstufe (mit Lehrmittelfreiheit auch auf der Sekundarstufe I), würden entnervte Eltern aufgrund der neuen gescheiterten Fremdsprachenideologie in Scharen ihren Nachwuchs einer Konkurrenzinstitution zuführen.
Vielleicht bräuchte Bildungsdirektorin Monica Gschwind diesen Druck aus der Bevölkerung, um bei diesem unsäglichen Fehlkonstrukt Passepartout den «Not-Halt-Schalter» zu betätigen. So aber bleibt den Eltern nichts anderes übrig, als sich täglich von neuem die Haare zu raufen. Diese völlig absurde und gescheiterte Fremdsprachenmethodik steht einer deutlichen Mehrheit der Kinder und Jugendlichen beim Erlernen der fremden Sprache mehr im Weg, als sie hilfreich ist.
Mit Passepartout zum Narren werden, Basler Zeitung, 19.10. Leserbrief von Paul Wenger



Die fehlende Bildungskonkurrenz macht aus dem ganzen Bereich der öffentlichen Schulen in diesem Punkt eine «geschützte Werkstätte» für untragbare Zustände und sehr teure Konzepte, die mit Bildungsalternativen im Nu verschwinden würden. Dass der Bildungsrat die Lehrmittel «Mille feuilles» und «New World» blind durchwinkte und damit eine wesentliche Mitverantwortung an diesem Debakel trägt, ist nicht nachvollziehbar. Der Bildungsrat hat damit einmal mehr deutlich an Glaubwürdigkeit in seine Kompetenz eingebüsst. Die Gesetzesvorlage, welche demnächst im Landrat behandelt wird und die Abschaffung des Bildungsrates fordert, hat definitive Berechtigung erlangt.

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