Man kann
es drehen und wenden, wie man will: Dass der Baselbieter Bildungsrat seine Ende
Mai verabschiedete Fassung der Stundentafel Sekundarschule nochmals
überarbeitet hat, wäre ohne den politischen Druck nie geschehen. Erst durch
eine breit abgestützte Motion im Landrat sowie eine Volksinitiative der Starken
Schule wurde der Bildungsrat zum Einlenken bewegt. Oder deutlicher gesagt: Das
Gremium, das eigentlich in Eigenkompetenz über die Stundentafeln befinden kann,
ist eingeknickt. Endlich. Und eigentlich viel zu spät.
Bildungsrat zur Raison gebracht, Basellandschaftliche Zeitung, 19.10. Kommentar von Michael Nittnaus
Die ursprüngliche
Fassung war unausgegoren und hätte die Schulen in Geschichte und Geografie
praktisch zu Sammelfächern gezwungen – etwas, das vom Baselbieter Stimmvolk
erst im Juni 2016 untersagt wurde. Auch die Reduktion auf eine Wochenstunde Bio,
Chemie und Physik überzeugte in einer Region mit Pharma-Schwerpunkt nicht. Das
Gute an dieser Nachricht ist, dass die demokratiepolitischen Mittel, die
Parlament und Volk zur Verfügung stehen, Druck aufbauen konnten, der wirkte,
noch bevor es zu einer Volksabstimmung kam. Das Traurige ist, dass es so weit
kommen musste. Denn schon in der Vernehmlassung zur Stundentafel im Frühling
lag alles auf dem Tisch. Doch der Bildungsrat ignorierte die konstruktive
Kritik. Auch bei den ersten Gesprächen mit den Motionären und Initianten blieb
man stur. Dabei müsste der Bildungsrat gerade in einer Zeit, wo auch über seine
Abschaffung debattiert wird, auf Kritiker zugehen, statt sie zu ignorieren.
Spätestens jetzt sollte es Klick gemacht haben.
Leider wird im Kommentar nicht auf die wichtige Rolle des LVB im Hintergrund hingewiesen.
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