Seit Anfang Jahr hat der Kanton Zürich seinen Lehrerpool aufgestockt.
250 Lehrerinnen und Lehrer stehen zusätzlich zur Verfügung. Die Gemeinden
können sie anfordern, wenn sie Bedarf haben. Nur: Bis jetzt macht das kaum eine
Gemeinde. Denn sie müssen 80 Prozent der Kosten übernehmen.
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Bei vielen Zuzügern können die Gemeinde zusätzliche Lehrkräfte anfordern, Bild: Keystone
Keiner will zusätzliche Lehrer, SRF Regional, 12.8.
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Kleinere Klassengrössen für eine bessere Qualität der Zürcher Schulen.
So lautete die Forderung einer EVP-Initiative. Zu teuer, fand damals die
Mehrheit der Zürcher Kantonsparlamentarierinnen und -parlamentarier und schlug
einen Kompromiss vor: Der Kanton soll seinen Lehrerpool um 100 Stellen
aufstocken. Somit könnten Gemeinden, die zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer
benötigten, diese unkompliziert und rasch beantragen.
Nach dem ersten Semester zeigt sich nun: Die Gemeinden sind mässig
interessiert an den zusätzlichen Stellen. Marion Völger, Chefin des zuständigen
Volksschulamtes, spricht von einer «zurückhaltenden Nutzung». Nur gerade 15
Lehrerinnen und Lehrer wurden von den Gemeinden angefordert. Der Grund dafür
liegt Marion Völger auf der Hand: «Die zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrer sind
mit Kosten verbunden.» Die Gemeinden bezahlen 80 Prozent des Lohns selbst.
Erfahrungen sammeln für später
Nur gerade 15 Anfragen - heisst das, der ganze politische Prozess mit
Initiative und Gegenvorschlag wäre gar nicht nötig gewesen? Marion Völger
findet: doch. Denn die zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrer helfen in
schwierigen Klassensituationen: Wenn Schülerinnen und Schüler auffällig sind,
wenn ungewöhnlich viele Kinder zuziehen, wenn Lehrerinnen krankheitshalber
ausfallen. Die Chefin des Volksschulamtes ist deshalb überzeugt: «Es ist gut,
dass wir die 100 zusätzlichen Stellen haben.» Denn im Moment gehe es auch
darum, Erfahrungen zu sammeln.
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