Der Lehrplan 21 ist übers Ziel hinausgeschossen. Kaum jemand bestreitet
die nötigen Harmonisierungsziele wie einheitliche Schulstrukturen, verbindliche
Bildungsziele für jede Schulstufe und eine Festlegung des Auftrags der
Volksschule. Dafür genügt ein gut verständlicher Rahmenlehrplan, der
verbindlich ist für alle Kantone. Der Lehrplan 21 ist nun aber ein Koloss, der
engmaschig alles regeln will und einen unsinnigen Glauben an die
Steuerungsmöglichkeiten einer Bildung von oben vertritt.
Der Bildungsauftrag geht alle an, NZZ, 15.7. Leserbrief von Hanspeter Amstutz
Da nützt es nichts, dass nun behauptet wird, der neue Lehrplan sei nur
ein Kompass. Bereits haben die Pädagogischen Hochschulen begonnen, die
unausgegorenen Ideen aus dem neuen Bildungskompass in der Ausbildung zu
vermitteln. Wohin dies führt, wenn Lehrpersonen in erster Linie als Coachs die
Schüler begleiten und selbstorganisiertes Lernen zum Standard wird, zeigen
höchst umstrittene Experimente an einigen Schulen.
Dringend nötig ist eine offene Diskussion über den Auftrag der
Volksschule. Damit ist nicht gemeint, dass in einer Detailberatung im
Kantonsrat um Lehrplanelemente gestritten werden soll. Es geht um Eckwerte der
Bildung und die Rolle der Lehrpersonen im Unterricht. Die Ablehnung des
Lehrplans 21 durch acht kantonale Volksinitiativen ist die Folge von viel
Geheimniskrämerei in der Erziehungsdirektorenkonferenz rund um den
Bildungsauftrag. Jetzt muss auf kantonaler Ebene das Versäumte nachgeholt
werden. Die Schule benötigt einen gut verständlichen Lehrplan mit anerkannten
Bildungszielen. Diese Grundfrage geht das Volk sehr wohl etwas an.
Ich kann dieses Anliegen nur unterstützen.
AntwortenLöschenIn Graubünden sind wir gerade für die Initiative am Sammeln. Die Gruppe, welche die Diskussion zur Zeit am meisten verweigert sind die Lehrpersonen. Diese wartet auf die Informationsveranstaltungen, welche im November stattfinden. Bei diesen wird mitgeteilt, wie der LP21 eingeführt wird. (Kostenrahmen dazu 4.5 Mio. und 39 Schulwoche als Weiterbildungswoche anstelle Unterricht; bezahlt durch die Gemeinden nochmals ca.5 Mio.) Und alles bleibt beim Alten ist noch immer die Meinung vieler Lehrpersonen.
In sechs Tagen sammelten drei Personen 1000 Unterschriften. Das Volk möchte mitreden; auch in Graubünden.
Wenn es einen Preis fürs Sammeln von Unterschriften gäbe, dann würdet ihr ihn bekommen. Eine famose Leistung! Ausserdem konntet ihr durch die Gespräche viele Leute für die Thematik sensibilisieren - auch diejenigen, die nicht unterschrieben haben. Und den Plausch habt ihr offensichtlich auch noch gehabt!
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