Studien zeigen enttäuschende Resultate bei Frühfremdsprachen, Kommentar von Urs Kalberer, 4.6.
Die im Gastkommentar zitierte ESLC-Studie zeigt
beispielsweise, dass auf Stufe Primarschule tendenziell nur eine Fremdsprache
unterrichtet wird. Ungeachtet des frühen Beginns ist das Niveau der erreichten
Sprachkompetenzen tief: Trotz (oder gerade wegen) mehrjährigem Unterricht mit
tiefer Lektionenzahl (30-80 Stunden pro Jahr) kommen 42 Prozent der Getesteten
nicht über das tiefste Niveau (A1) hinaus. Dies sind höchst bedenkliche Werte,
die auch von der anderen zitierten Studie (Ellie) bestätigt werden.
Primarschüler erreichen nach mehrjährigem Unterricht gerade das niedrigste
Kompetenzniveau von A1. Als negative Begleiterscheinungen erleben wir in der
Schweiz die Aufsplitterung des Lehrkörpers, da nur sehr wenige Lehrpersonen das
erforderliche Niveau in zwei Fremdsprachen erreichen. Ausserdem werden
Fremdsprachen zu Selektionszwecken gebraucht, was bereits früh zu Schulfrust
führt. Schliesslich verdrängen die Fremdsprachen andere wichtige Fächer aus der
Primar-Stundentafel. Allein im Fall der ersten Fremdsprache entspricht dies der
Anzahl Deutschlektionen von zwei ganzen Schuljahren.
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