11. Juni 2016

Fachliche Ausbildung stärken

Mit der deutlichen Annahme der Initiative gegen die Einführung von Sammelfächern hat der Baselbieter Souverän einen Entscheid von grosser Tragweite gefällt. Sein Wunsch ist, dass Sekundarlehrpersonen über fundiertes inhaltliches Wissen in ihren jeweiligen Fächern verfügen. Nicht genehm scheinen Ausbildungskonzepte, die die Lehrpersonen zu polyvalenten Unterrichtstechnikern machen. Das momentane Lehrangebot für zukünftige Sek-I-Lehrpersonen («integrierter Studiengang») ist nun eben gerade ein solches Konzept. Mit seinen bis zu sechs Fächern umfassenden Studienmodellen bereitet es auf eine Karriere als Sammelfachlehrperson vor. Die Baselbieter sind aber offensichtlich nicht mehr vorbehaltlos ­geneigt, ihre Schülerinnen und Schüler von Multifunktionalisten mit wenig Fachwissen unterrichten zu lassen. Was tun? Ganz sicher muss der fachliche ­Anteil im Sekundarlehramtsstudium massiv erhöht werden. Eine befriedigende Ausbildung kann nur mit einer Begrenzung auf maximal drei Fächer gelingen. Nur so lässt sich die vom Souverän gewünschte Tiefe und Qualität des Fachwissens erreichen.
Für Lehrplan 21 ohne Sammelfächer, Basler Zeitung, 10.6., Leserbrief von Daniel Goepfert, André Vanoncini und Michael Weiss


Man kann sich nun getrost fragen, ob ein solcher Anspruch nicht am besten von der Universität erfüllt wird. Die Universität wirkt als fachwissenschaftliches Kompetenzzentrum, soeben vom Souverän gestützt, während die PH FHNW die Unterrichtstauglichkeit gewährleistet: So steht es zumindest in den Leistungsaufträgen. Würden sich beide Institutionen an diese halten, so wären kostspielige Doppelspurigkeiten elegant zu vermeiden und eine qualitativ hochstehende Ausbildung sicherzustellen.
Daniel Goepfert, André Vanoncini, Michael Weiss, Pratteln


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