Mit der deutlichen
Annahme der Initiative gegen die Einführung von Sammelfächern hat der
Baselbieter Souverän einen Entscheid von grosser Tragweite gefällt. Sein Wunsch
ist, dass Sekundarlehrpersonen über fundiertes inhaltliches Wissen in ihren
jeweiligen Fächern verfügen. Nicht genehm scheinen Ausbildungskonzepte, die die
Lehrpersonen zu polyvalenten Unterrichtstechnikern machen. Das momentane
Lehrangebot für zukünftige Sek-I-Lehrpersonen («integrierter Studiengang») ist
nun eben gerade ein solches Konzept. Mit seinen bis zu sechs Fächern
umfassenden Studienmodellen bereitet es auf eine Karriere als
Sammelfachlehrperson vor. Die Baselbieter sind aber offensichtlich nicht mehr
vorbehaltlos geneigt, ihre Schülerinnen und Schüler von Multifunktionalisten
mit wenig Fachwissen unterrichten zu lassen. Was tun? Ganz sicher muss der
fachliche Anteil im Sekundarlehramtsstudium massiv erhöht werden. Eine
befriedigende Ausbildung kann nur mit einer Begrenzung auf maximal drei Fächer
gelingen. Nur so lässt sich die vom Souverän gewünschte Tiefe und Qualität des
Fachwissens erreichen.
Für Lehrplan 21 ohne Sammelfächer, Basler Zeitung, 10.6., Leserbrief von Daniel Goepfert, André Vanoncini und Michael Weiss
Man kann sich nun
getrost fragen, ob ein solcher Anspruch nicht am besten von der Universität
erfüllt wird. Die Universität wirkt als fachwissenschaftliches
Kompetenzzentrum, soeben vom Souverän gestützt, während die PH FHNW die
Unterrichtstauglichkeit gewährleistet: So steht es zumindest in den
Leistungsaufträgen. Würden sich beide Institutionen an diese halten, so wären
kostspielige Doppelspurigkeiten elegant zu vermeiden und eine qualitativ
hochstehende Ausbildung sicherzustellen.
Daniel Goepfert, André
Vanoncini, Michael Weiss, Pratteln
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen