Wer anhand
des Geschehens im eigenen Familienkreis das Thema Frühfremdsprachen an der
Primarschule mitverfolgen konnte, kann nicht umhin, dem Gastkommentar vonCharles Hohmann entschieden zu widersprechen (NZZ 3. 6. 16). Zufällig ist
soeben eine Studie an der Universität Zürich von der Sprachwissenschafterin
Simone Pfenninger erschienen; diese kommt zu ganz anderen Schlüssen als zu
jenen, die Hohmann gezogen hat.
"Selbstbild der Mehrsprachigkeit", NZZ, 10.6. Leserbrief von Hans-Peter Köhli
Sie beantwortet die rhetorische Frage in seinem
Text, ob Primarschüler mit zwei Fremdsprachen wirklich überfordert seien,
eindeutig mit Ja. Und wer das immer noch nicht glaubt, soll einmal einem
durchschnittlichen Schüler am Ende der 6. Klasse selber etwas auf den Zahn
fühlen und schauen, was geblieben ist. Die Enttäuschung dürfte gross bis sehr gross
sein, und man begreift dann, warum es beispielsweise die meisten Lehrerinnen
und Lehrer der Mittelstufe weit zweckmässiger fänden, wenn die zweite
Fremdsprache wieder auf die Oberstufe verlegt würde. Das brächte uns keineswegs
ins Hintertreffen, sondern die dadurch erreichte bessere Effizienz des ganzen
Volksschul-Sprachunterrichtes käme am Ende klar den Schülerinnen und Schülern
zugute.
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