Larcher will wissenschaftliches und schulpraktisches Denken und Handeln verbinden, Bild: zvg
Die Direktorin ist die neue Chefin: Sabina Larcher folgt auf Hermann Forneck, Aargauer Zeitung, 28.8. von Hans Fahrländer
Die
Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) steht am
Beginn einer neuen Ära: Hermann J. Forneck, Direktor seit dem Gründungsjahr
2006, geht altershalber in Pension. Der neue Chef, der am nächsten Dienstag im
Hochschulcampus Brugg-Windisch einzieht, ist eine Chefin. Der für die Wahl
zuständige Fachhochschulrat hat aus einer Reihe von valablen Bewerbungen die
bisherige Prorektorin der Pädagogischen Hochschule Zürich, Sabina Larcher,
auserkoren.
Sabina Larcher
(48) ist in Baden geboren. Am Seminar Kreuzlingen liess sie sich zur
Primarlehrerin ausbilden. Sie übte den Lehrberuf während 13 Jahren in
verschiedenen Schulen aller Stufen aus, vornehmlich in den Kantonen Thurgau und
Schaffhausen. An der Universität Zürich studierte sie Pädagogik, Geschichte der
Neuzeit und Didaktik der Mittelschule. Bereits ihre Dissertation (2002) wies
auf ihren späteren Weg hin. Sie trug den Titel «Berufseinführung von
Berufsanfänger/innen im Lehrberuf».
Es braucht Theorie und Praxis
An der PH
Zürich führte Prorektorin Larcher die Dossiers Weiterbildung und Forschung.
Neben ihrer Haupttätigkeit hat sie das Zentrum für Hochschuldidaktik und
Erwachsenenbildung sowie die Arbeitsstelle für Lehrplan und Lehrmittel
aufgebaut. Darüber hinaus ist sie Gutachterin beim Schweizerischen
Nationalfonds und Gründungsmitglied der Stiftung «Schulen lernen von Schulen».
Im Rahmen dieses Projektes wurden verschiedene Schulen im Kanton Zürich
ausgezeichnet, welche neue Wege der Schulentwicklung beschritten haben.
Diese Dualität
von Praxis und Theorie dürfte mit entscheidend für die Wahl von Professorin
Larcher zur Direktorin der PH Nordwestschweiz gewesen sein. Eine pädagogische
Hochschule ist zunächst eine Ausbildungsstätte, die grosses Gewicht auf die
Lehre und auf die praktische Ausbildung der Lehrpersonen legen muss. Anderseits
ist sie eine Forschungsstätte. Sie ist verpflichtet, neueste Entwicklungen in
der Pädagogik und der Lehrerbildung zu erforschen und mitzugestalten. Unter
Larchers Vorgänger Hermann Forneck sind die Vorwürfe der Theorielastigkeit nie
ganz verstummt. Der Fachhochschulrat hat indessen Forneck stets verteidigt und
den dualen Auftrag – inklusive Forschung – mehrmals bekräftigt.
Ein anspruchsvoller Beruf
«Wir sind
überzeugt, dass Sabina Larcher mit ihrer umfangreichen Erfahrung die richtige
Person ist, um im Dialog mit der Praxis die Ausbildung von Lehrpersonen in der
Nordwestschweiz weiterzuentwickeln» – mit diesen Worten kommentierte Ursula
Renold, Präsidentin des Fachhochschulrates, die Wahl der neuen Direktorin.
Sabina Larcher
übernimmt die Leitung der PH in einer Zeit, in der verschiedene Reformen im
Bildungssystem anstehen (Lehrplan 21, Harmos, integrative Schulung etc.).
Entsprechend vielfältig und hoch sind die Ansprüche an die Lehrerinnen und
Lehrer.
Sabina Larcher
meint dazu: «Die Ausbildung soll die angehenden Lehrerinnen und Lehrer auf
einen anspruchsvollen Beruf vorbereiten und sie zum professionellen
Weiterlernen in einem Berufsfeld befähigen, das sich schneller verändert als je
zuvor. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung an der PH
Nordwestschweiz. Im Fokus steht für mich, in enger Zusammenarbeit mit allen
Beteiligten wissenschaftliches und schulpraktisches Denken und Handeln zu
verbinden.»
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