Klage der Kindergärtnerinnen war erfolgreich, Bild: Keystone
Aargauer Lehrer gegen schrittweise Anhebung der Löhne der Kindergärtnerinnen, Badener Tagblatt, 4.5.
Der
Regierungsrat will die Löhne der Kindergärtnerinnen schrittweise auf das Niveau
der Primarlehrer erhöhen. Der Aargauische Lehrerverband (alv) kritisiert das
Vorgehen.
Das
vom Regierungsrat gewählte System sei «rechtlich problematisch und wenig
sinnvoll», teilte der alv am Montag mit. Der Verband spricht im Grundsatz
jedoch von einem «erfreulichen Schritt in die richtige Richtung».
Der
alv weist darauf hin, dass beim Bundesgericht eine Klage zu den Löhnen der
Aargauer Primarlehrpersonen liegt. Es geht um die Frage, ob der Kanton den
Lehrpersonen tiefere Löhne bezahlt als seinem Verwaltungspersonal in gleich
hoch bewerteten Tätigkeiten.
Das
kantonale Verwaltungsgericht hatte die Klage wegen des Verstosses gegen das
Gleichstellungsgesetz abgelehnt. Es handle sich hier aus historischen Gründen
nicht um einen Frauenberuf, obwohl an der Primarschule schon seit längerer Zeit
mehrheitlich Frauen unterrichten würden.
Aus
der Sicht der alv steht also noch nicht fest, wie das Lohnniveau für
Primarlehrpersonen nach einem allenfalls positiven Entscheid des
Bundesgerichtes aussehen wird. Es sei unklar, ob eine isolierte Betrachtung der
Löhne des Kindergartens angebracht sei, oder ob das gesamte Lohnsystem der
Volksschule angepasst werden müsse, hält der Verband fest.
Kindergärtnerinnen erhielten Recht
Der
Aargau muss die Löhne der Kindergärtnerinnen wegen eines Urteils des kantonalen
Verwaltungsgerichts erhöhen. Das Gericht hatte im Januar 2014 eine Beschwerde
von Kindergärtnerinnen wegen Lohndiskriminierung teilweise gutgeheissen. Es
forderte den Kanton auf, die Lohnsituation zu überprüfen.
Hinzu
kommt, dass die Ausbildungen für Kindergarten- und Primarlehrpersonen auf das
Studienjahr 2009/10 reformiert wurden. Beide Berufsgruppen erfüllen für den
Abschluss ihres Studiums die gleichen Anforderungen und wenden gleich viel Zeit
auf.
Der
Regierungsrat will die Löhne für die Kindergartenlehrpersonen bis Anfang 2018
um drei Stufen auf das Niveau der Primarschullehrpersonen anheben.
Damit
würde der Positionslohn bei Alter 22 von derzeit 71'330 Franken auf 77'680
Franken pro Jahr steigen. Gleichzeitig würde der Maximallohn von 114'128 auf
124'287 Franken erhöht.
Die
Lohnaufbesserungen will der Regierungsrat schrittweise umsetzen. Eine
Staffelung über drei Jahre rechtfertigt sich gemäss Regierungsrat aufgrund der
schwierigen finanzpolitischen Lage des Kantons.
Der
Regierungsrat rechnet mit Mehrkosten von 9,4 Millionen Franken pro Jahr. Im
Aargau bestehen an den Kindergärten umgerechnet 960 Vollzeitstellen. Über die
Lohnanpassung wird der Grosse Rat abschliessend entscheiden.
Krebst hier der alv zurück. Kürzlich tönte es noch ganz anders http://schuleschweiz.blogspot.ch/2015/04/gestaffelte-lohnerhohung-in-der-kritik.html#more
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