Im Harmos-Konkordat, das Ziele des Unterrichts und Schulstrukturen
festlegt, wird die Harmonisierung der Lehrpläne auf sprachregionaler Ebene
postuliert. Im Lehrplan 21 werden die Lernziele für den Unterricht aller Stufen
der Volksschule geregelt. Er soll zum wichtigsten Planungsinstrument für
Schulen und Bildungsbehörden werden. Kritisiert wird er aus diversen Gründen:
Quelle: NZZ, 2.10. von Daniel Gerny
Der neue Lehrplan ist nach dem Prinzip der Kompetenzorientierung aufgebaut. Wichtig ist nicht nur, dass ein bestimmter Lernstoff unterrichtet wird, sondern, dass die Schüler damit umzugehen verstehen. Die Gegner sehen darin einen Abbau der Wissensvermittlung: Künftig genüge es, wenn der Schüler das Einmaleins kenne und wisse, wo er es finden könne. Er müsse es aber nicht mehr beherrschen - ganz nach dem Motto: Wozu denn auch, es gibt ja Taschenrechner.
Der Lehrplan 21 sieht zwei Fremdsprachen auf der Primarschulstufe vor. Der Luzerner Lehrerverband fordert daher, die Einführung zu verschieben, um kein Fait accompli zu schaffen. Verknüpfungen zwischen den Themen Fremdsprachen und Lehrplan zeigen sich auch in personeller Hinsicht. So in Luzern: Die Lehrer finden in Barbara Lang, die sich an vorderster Front für die kantonale Initiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule» engagierte, eine natürliche Verbündete.
Widerstand gibt es aus ideologischen Gründen. So sind gewisse religiöse Organisationen der Ansicht, dass der Lehrplan das christlich-jüdische Weltbild nicht vermittle. Andere kritisieren das «permanente Gender-Mainstreaming» und die «Indoktrination der Kinder». Vor allem im Bereich «Mensch, Natur, Umwelt» stehe nicht das Wissen, sondern ein bestimmtes Gesellschaftsbild im Vordergrund.
Auch finanzpolitische Überlegungen werden vorgebracht. Die Einführung sei mit hohen Kosten verbunden, die im Widerspruch zu den Sparprogrammen in vielen Kantonen stünden.
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