Zeitplan der Einführung ist auf die übrigen Zentralschweizer Kantone abgestimmt, Bild: Corinne Glanzmann
Luzern will Lehrplan 21 2017 einführen, Neue Luzerner Zeitung, 14.10.
Das Postulat von Marcel Zimmerann (SVP) verlangt,
dass Luzern dem Kanton Aargau folgt und die Einführung des Lehrplans, der für
die gesamte deutsche Schweiz einheitliche Lernziele setzen soll, auf 2020
verschiebt. Die Vorbereitungsarbeiten und die für 2015 geplanten
Weiterbildungen der Lehrer sollen sistiert werden.
Ob der Lehrplan überhaupt flächendeckend eingeführt
werde, sei noch nicht klar, schreibt der Postulant. Zudem seien derzeit weder
der genaue Inhalt des Lehrplans noch die Auswirkungen auf die Kosten bekannt.
Die Luzerner Regierung will jedoch an dem auf die
übrigen Zentralschweizer Kantone abgestimmten Zeitplan festhalten, wie sie in
ihrer am Montag publizierten Antwort auf den Vorstoss schreibt. Eine
Verschiebung würde von den Schulen nicht verstanden und verursache unnötige
Kosten.
Die Luzerner Volksschule und die Partner hätten
bereits vor längerer Zeit mit den Vorbereitungen auf den neuen Lehrplan
begonnen, heisst es in der Antwort. Ausserdem sollen mehrere
revisionsbedürftige Fachlehrpläne nicht mehr angepasst sondern gleich durch den
neuen Lehrplan ersetzt werden.
Lehrplan wird überarbeitet
Der Lehrplan 21 geht auf eine eidgenössische
Volksabstimmung aus dem Jahr 2006 zurück. Damals sprachen sich die
Stimmberechtigten für eine Harmonisierung der Schulen aus.
Der Lehrplan umfasst elf Schuljahre und beschreibt
den Bildungsauftrag neu in Form von Kompetenzen. Er ist nicht dann erfüllt,
wenn der Stoff behandelt ist, sondern wenn die Kinder das verlangte Wissen
anwenden können.
Der Entwurf zum Lehrplan 21 wird derzeit
grundsätzlich überarbeitet und um einen Fünftel gekürzt. Das beschloss die
Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) im April nach Auswertung
der Rückmeldungen. Kritikpunkte waren Umfang, Detaillierungsgrad sowie die
teilweise zu hohen Anforderungen an die Schüler.
Die überarbeitete Version soll gemäss D-EDK im
Herbst vorliegen. Die meisten der 21 Kantone in der deutschsprachigen Schweiz
planen die Einführung des Lehrplans auf das Schuljahr 2017/18.
Über die Modalitäten der Einführung entscheidet
jeder Kanton in eigener Kompetenz. So können die Kantone etwa weiterhin die
Stundentafel selbst festlegen.
Im Kanton Luzern werden die Lehrpläne und
Wochenstundentafeln weiterhin vom Regierungsrat beschlossen. Der Kantonsrat
lehnte es im Mai ab, dass die Pläne neu vom Parlament genehmigt werden müssen
und das Volk dagegen das Referendum ergreifen kann. Eine Diskussion im
Parlament würde zu einer Verpolitisierung führen, hiess es im Kantonsrat.
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