Im nächsten Mai wird Annamarie Bürkli 64 – und
erreicht damit das Pensionsalter. Zeit, ihr Amt als Präsidentin des rund 4000
Mitglieder zählenden Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbands (LLV) auf Ende
Juli 2018 abzugeben, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Bürkli wurde
2009 LLV-Präsidentin. Das Amt umfasst rund 40 Stellenprozent. Daneben
unterrichtet die in Menzberg wohnhafte Bürkli in einem 60-Prozent-Pensum eine
5./6. Klasse in Eschenbach. Sie ist seit 1974 Lehrerin.
Ist Ihnen das Amt verleidet? Luzerner Zeitung, 29.9.
Annamarie Bürkli, ist Ihnen das LLV-Präsidium
verleidet?
Überhaupt nicht. Aber ich finde, das Erreichen des
Pensionsalters ist ein guter Zeitpunkt, das Präsidium abzugeben. Dass ich nicht
amtsmüde bin, zeigt meine Bereitschaft weiterzumachen, wenn wir bis im nächsten
Sommer keinen Nachfolger finden.
Sie gelten als Kämpfernatur und machten sich einen
Namen als Frau, die sich stets pointiert gegen Abbaumassnahmen im
Bildungsbereich aussprach. War das nicht ermüdend?
Nein. Protestiert man nicht gegen Spar- und damit
Abbaumassnahmen, erhält die Gegenseite das Gefühl, es sei alles in Ordnung. Und
das ist definitiv nicht der Fall. Widerstand ist ein Gebot der Stunde.
Die Anstellungsbedingungen für Lehrer werden in
Zukunft kaum besser. Empfehlen Sie einer jungen Person, die vor der Berufswahl
steht, den Lehrerberuf?
Ja, und das mit Überzeugung. Der Beruf des Lehrers
ist einer der schönsten. Die Kernaufgabe, das Unterrichten der Kinder, gibt
einem viel zurück.
Was bezeichnen Sie als grössten Erfolg Ihrer
Amtszeit?
Dass Klassenlehrer nebst den regulären Lektionen
noch eine vergütet bekommen für den administrativen Aufwand, die sogenannte
Klassenlehrerstunde.
Und Ihre grösste Niederlage?
Die gab’s am letzten Sonntag – mit dem Nein zu
unserer Fremdsprachen-Initiative.
Wird Ihnen ab dem nächsten Sommer nicht langweilig?
Mit Bestimmtheit nicht. Ich werde Zeit haben für
all das, was in den letzten Jahren zu kurz gekommen ist, also für Wandern,
Lesen, Vögelbeobachten.
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