Ab dem kommenden Schuljahr ist
der Besuch von einem Jahr Kindergarten auch im Kanton Uri obligatorisch. Zudem
sind die Gemeinden verpflichtet, allen Kindern den Besuch eines zusätzlichen,
freiwilligen Jahres vor dem Eintritt in den obligatorischen Kindergarten zu
ermöglichen.
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Entwicklung des Besuchs des zweijährigen Kindergartens in Uri, Bild: pd
Jetzt ist auch im Kanton Uri der Kindergarten Pflicht, Neue Luzerner Zeitung, 16.8.
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Die ersten Schweizer Kindergärten
entstanden vor gut 150 Jahren als private Institutionen. Der erste Kindergarten
im Kanton Uri wurde 1864 in Altdorf eröffnet. Mit der Eröffnung eines
Kindergartens im Jahr 1889 war Erstfeld die zweite Gemeinde, die sich die
Institution Kindergarten leistete. Im Jahre 1909 eröffneten mit Andermatt und
Göschenen gleich zwei Gemeinden einen Kindergarten. 1923 kam Flüelen als fünfte
Gemeinde dazu.
Sechs Gemeinden führten im Schuljahr
1979/1980 noch keinen Kindergarten. Zu diesem Zeitpunkt wurde der
Wanderkindergarten (1 Tag Kindergarten pro Woche) als private Institution
gegründet. Die Trägerschaft übernahm die Gemeinnützige Gesellschaft. Der Kanton
sicherte eine weitgehende Subventionierung vertraglich zu. Angeschlossen waren
die Gemeinden Realp, Hospenthal, Isenthal und Bauen. Ab dem Schuljahr 1988/89
führte auch Spiringen einen Wanderkindergarten und im Schuljahr 1992 /93 trat
Unterschächen dem Wanderkindergarten bei. Der Wanderkindergarten wurde bis 1998
weitergeführt.
Mit der Inkraftsetzung des neuen
Schulgesetzes und der Schulverordnung im August 1998 wurden die Gemeinden
verpflichtet, einen Kindergarten zu führen. Der Besuch des Kindergartens blieb
aber fakultativ. Aber auch ohne Obligatorium besuchen seit vielen Jahren
praktisch alle Kinder mindestens für ein Jahr den Kindergarten.
Ein Zweijahreskindergarten wurde
bereits im Schuljahr 1998/99 in Isenthal, der Kreisschule Urner Oberland,
Seelisberg, Silenen–Bristen und Sisikon geführt. Im Verlauf der Jahre kamen die
anderen Schulgemeinden dazu. Ab August 2016 haben nun auch die Kinder von
Unterschächen und Spiringen die Möglichkeit, das freiwillige zweite
Kindergartenjahr zu besuchen.
Seit August 2014 besteht die
Möglichkeit, Kindergarten und Primarstufe in einer Abteilung als Grund- oder
Basisstufe zu führen. Dies allerdings nur dann, wenn es zum Erhalt eines
dezentralen Schulangebotes notwendig erscheint. Im Schuljahr 2016/2017 führen Isenthal,
Sisikon und Bristen eine Basisstufe.
Im neuen Schuljahr werden 664 Kinder
den Kindergarten besuchen. 335 treten neu ein und 329 Kinder befinden sich im
zweiten Jahr. Rund die Hälfte der Kinder besuchen im Schuljahr 2016/17 den
Zweijahreskindergarten. Dies ist sehr erfreulich, schreibt die Urner
Standeskanzlei.
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