Die
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) ist erfolgreich. So erfolgreich, dass sie
– wenn sie weiterhin so viele Studierende hat – bald aus allen Nähten platzt.
Und das, obschon sie gerade erst zehn Jahre alt geworden ist.
Mehr Geld oder weniger Studentenzuwachs, Bild: SRF
Wohin steuert die FHNW mit immer mehr Studenten? SRF Regional, 19.4.
Gemäss
Mitteilung vom letzten Montag studieren aktuell gut 11'000 Personen an der
FHNW. Das ist ein Zuwachs von sieben Prozent im Jahr 2015. Für den Direktor
Crispino Bergamaschi ist das eine gute Grösse. Künftig könne man aber höchstens
weitere 1000 Studenten aufnehmen, aus Platzgründen.
Denn:
«Wenn die Trägerkantone nicht mehr im gleichen Mass in der Lage sind, den
zusätzlichen Finanzbedarf zu decken, müssen wir schauen, dass wir weniger stark
wachsen», erklärt Bergamaschi im Interview mit dem Regionaljournal.
Was sagen
Bildungspolitiker aus den Kantonen Aargau und Solothurn dazu? Erst einmal
freuen sie sich mit Bergamaschi über den Zuwachs, das spreche für die Qualität
der FHNW. Uneinig sind sie sich jedoch, wie man damit umgehen soll.
Die
Politik müsse eingreifen und vorgeben, welche Studiengänge der FHNW bei
Studenten und auf dem Arbeitsmarkt beliebter seien und deshalb stärker
gefördert werden müssten – nötigenfalls auch mit mehr Geld. So tönt es aus dem
Aargau, von Thomas Leitch (SP), im Aargauer Grossen Rat Präsident der
Kommission für Bildung, Kultur und Sport.
Anders
tönt es im Kanton Solothurn: Die Trägerkantone Aargau, Solothurn, Basel-Land
und Basel-Stadt haben nicht genug Geld, um die FHNW auszubauen, sagt beispielsweise
Urs von Lerber (SP), seinerseits ebenfalls Präsident der Bildungs- und
Kulturkommission im Kanton Solothurn.
Manche
Studiengänge müsse man wohl ausbauen, bestätigt er auf Anfrage. Die FHNW komme
aber womöglich nicht darum herum, «sich an anderen Orten einzuschränken und
nicht mehr Studienplätze zur Verfügung stellen», so Urs von Lerber. Und dann
gebe es noch einen anderen Ort, wo Sparpotenzial vorhanden sei: Bei der
Forschung.
Dieses
Gebiet der FHNW löste im Kanton Solothurn parteiübergreifend bereits
Diskussionen aus. Mit Mathias Stricker sieht ein weiterer Solothurner
SP-Politiker der Bildungskommission dort Handlungsbedarf. «Wir müssen
aufpassen, dass die FHNW nicht zu stark wächst – auch bezüglich der Forschung»,
so Stricker.
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