Die Unterschriftensammlung soll im Juni starten, Bild: Keystone
Lehrer lancieren Volksinitiative für nur eine Fremdsprache, SRF Regional, 26.2.
Eine Fremdsprache soll genügen, SRF, 26.2.
Die
Initiative will den Fremdsprachenunterricht staffeln und erst in der Oberstufe
mit der Zweitsprache beginnen, dann dafür intensiv. Nach Ansicht des
Initiativkomitees gelingt frühes Sprachenlernen nur unter optimalen
Voraussetzungen. Die Primarschule könne diese bei vertretbarem Aufwand nicht
bieten.
Untersuchungen zeigten zudem, dass der frühe
Fremdsprachenunterricht nur sehr bescheidene Resultate bringe. Der Erfolg stehe
in keinem Verhältnis zum geleisteten pädagogischen und finanziellen Aufwand,
sagten die Initianten an einer Medienkonferenz. Überhaupt müsse der
Bildungsauftrag der Primarschule genau geprüft werden. Mit fremdsprachlicher
Naturkunde und Geografie werde höchstens erreicht, dass der Unterricht an
Substanz verliere und das Deutsch zu kurz komme.
In ihrer Meinung bestärkt wurden die Initianten
durch den Kinder-, Jugend- und Schularzt Hannes Geiges aus Rüti. Das Prinzip
«je früher desto besser» gelte beim Fremdsprachenunterricht in der Primarschule
nicht, sagte er. Zwei Lektionen pro Woche und Fremdsprache seien zu wenig und
demotivierten jene, die nicht so sprachbegabt seien. Dass psychische Probleme
und Stress bei Primarschülern zunähmen, sei auch eine Folge des doppelten
Fremdsprachenunterrichts.
Die
Fremdspracheninitiative stammt von Mittelstufe-Lehrkräften um den ehemaligen
Zürcher Bildungsrat und EVP-Kantonsrat Hanspeter Amstutz. Unterstützt wird das
Begehren von der Gruppe «Zürcher Kantonale Mittelstufe», vom «Forum
Kindgerechte Schule» und vom «Verein Schule mit Zukunft». Alle drei
Gruppierungen gelten als bildungspolitisch eher konservativ. Eine ähnliche
Initiative, lanciert von der SVP, läuft zurzeit im Kanton Nidwalden.
Der
«Verein Schule mit Zukunft» erzwang 2006 im Kanton Zürich eine Abstimmung über
das Frühfranzösisch. Damals sprachen sich 60 Prozent der Stimmenden für
Französisch an der Primarschule aus. Heute wird an den Zürcher Primarschulen
Englisch ab der zweiten Klasse und Französisch ab der fünften Klasse
unterrichtet. Die Unterschriftensammlung für die neue Volksinitiative für nur
eine Fremdsprache beginnt voraussichtlich im Juni.
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