Eine immer grösser
werdende Zahl von Deutschschweizer Kantonen wollen Französisch aus dem Lehrplan
der Primarschulen kippen – zugunsten von Englisch. Die
Erziehungsdirektorenkonferenz hat angesichts der Diskussionen eine Aussprache
geführt. Das Ergebnis: Frühfranzösisch bleibt.
Landessprachen dürfen nicht benachteiligt werden, Bild: Keystone
Erziehungsdirektoren sprechen Machtwort - Frühfranzösisch bleibt, SRF, 31.10.
Das Thema sorgte bei Bildungspolitikern für heisse
Köpfe: Einzelne Kantone hatten angekündigt, Französisch aus der Primarschule zu
verbannen – was die Kantone der Westschweiz gewaltig ärgerte.
In Basel haben sich die Erziehungsdirektoren aller
Kantone nun zusammengesetzt, sich ausgesprochen und eine Einigung gefunden. Das
Resultat: Alles soll beim Alten bleiben.
Die Erziehungsdirektoren einigen sich auf folgende
Punkte:
- · Die bisherige Regel gilt weiter: In der Primarschule wird Englisch und eine weitere Landessprache unterrichtet.
- · Frühfranzösisch wird gestärkt. Unter anderem mit einem neuen Austausch-Programm für Lehrkräfte.
- · 2015 wird Bilanz gezogen. Sollten einzelne Kantone diese Ziele nicht erreichen - könnte der Bund koordinierend eingreifen.
Die Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) ruft die Kantone auf, zu einer koordinierten Lösung für den
Sprachenunterricht beizutragen. Die Landessprachen dürften in einem
mehrsprachigen Land nicht benachteiligt werden.
Am Treffen war auch Bundesrat Alain Berset
anwesend. Er warnte vor einer Abschaffung des Frühfranzösisch, denn dadurch
würde der Zusammenhalt der mehrsprachigen Schweiz geschwächt.
Die Aussprache über die 2004 beschlossene
Sprachenstrategie führten die Erziehungsdirektoren, weil in mehreren Kantonen
mit politischen Vorstössen der Unterricht in einer zweiten Landessprache in der
Primarschule in Frage gestellt wird.
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