30. Juni 2016

Ein Drittel schafft Sprachdiplom nicht

Wer Primarlehrerin oder -lehrer werden möchte, muss in mindestens einer Fremdsprache sattelfest sein: Französisch oder Englisch stehen in der Zentralschweiz zur Auswahl. Nur: Viele Studierende scheitern an dieser Vorgabe, dieses Jahr erhält rund ein Drittel deswegen noch kein Lehrer-Diplom.
Je ne comprends pas: PH-Absolventen scheitern an Fremdsprachen, SRF Regional, 29.6. von Martina Koch

In den Rücken gefallen

Ein bürgerlich gesinnter Lehrer am Gymnasium Liestal – traditioneller Verfechter ­schulischer Disziplin – sanktioniert eine Vielzahl unentschuldigter Absenzen einer Schülerin mit Arrest und einem Eintrag im Zeugnis. Daraufhin meldet sich der Anwalt der Familie und verlangt die Rücknahme der Strafen. Der ­Lehrer verfasst eine formelle Abmahnung und kündigt eine Verwarnung der Schulleitung an.
Baselland schafft Lehrerberuf ab, Basler Zeitung, 30.6. von Roland Stark

29. Juni 2016

Harte Kritik des Aargauer Initiativkomitees

Der Grosse Rat hat am Dienstag die Volksinitiative «Ja zu einer guten Bildung - Nein zum Lehrplan 21» abgelehnt. Nun meldet sich das Initiativkomitee mit harter Kritik an Fraktionen, Regierung und Lehrerverband zu Wort.
Initiativkomitee will im Zweifelsfall bis vor Gericht gehen, Aargauer Zeitung, 29.6.

Freie Sicht auf den Lehrplan 21

Eines muss man der Volksinitiative «Ja zueiner guten Schule – Nein zum Lehrplan 21» zugutehalten: Sie hat die Diskussion um die konkrete Ausgestaltung des Lehrplans 21 für den Kanton Aargau ordentlich in Gang gebracht. Was sie aber selbst bei einer Annahme durch das Volk nicht kann: Sie kann den Lehrplan 21 nicht verhindern.
Freie Sicht auf den Lehrplan 21, Aargauer Zeitung, 29.6. Kommentar von Jörg Meier

Reaktionen auf "Sprachenstreit-Artikel" der NZZ

In den Online-Kommentaren der heutigen NZZ gehen die Wogen hoch über einem Artikel, der sich dem "Sprachenstreit" widmet. Darin wird behauptet, dass sich Studien gegenseitig widersprechen würden. Eine Auswahl an Reaktionen ist hier nachzulesen.
Kommentare zum Artikel "Vermessung der Bildung", NZZ, 29.6. von Marc Tribelhorn

Wichtige Forschungsergebnisse nicht mit unqualifizierten Kommentaren abtun

Dies ist eine Reaktion auf Ihren Artikel „Die Vermessung derBildung“, der in der heutigen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung erschienen ist. Ich glaube, meine beinahe dreissigjährige Tätigkeit in der Altersforschung zum Zweitspracherwerb befähigt mich, zu Ihren Aussagen und Beschreibungen Stellung zu beziehen.
Leserbrief NZZ, 29.6. von David Singleton

Zürcher Pilotprojekt zur Förderung der schwächeren Schüler

Mit dem Pilotprojekt «Alle» sollen leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in Mathematik und Deutsch gezielt gefördert werden. Wie die Zürcher Bildungsdirektion mitteilt, machen neun Sekundarschulen bei dem Projekt mit, das im Sommer 2016 beginnt und bis zum Sommer 2019 dauert. Der Name steht für «aktive Lernzeit und Lernerfolg». Der Lernstoff wird auf die Grundkompetenzen reduziert, dafür steht mehr Zeit für das Üben und Vertiefen zur Verfügung.
Pilotprojekt für schwächere Sekundarschüler, NZZ, 29.6.

Bekenntnis des Aargauer Parlaments zum Lehrplan 21

Die Gegnerschaft, die aus einer Vielzahl von Gründen die Einführung des Lehrplans 21 verhindern will, hat es bei den Politikern schwer. Wie einige andere Parlamente empfiehlt der Aargauer Grosse Rat eine Volksinitiative zur Ablehnung. 
Grosser Rat Aargau will den Lehrplan 21, NZZ, 29.6.

Lernfilm-Festival

Das LernFilm Festival gibt Lehrpersonen und ihren Klassen Anlass zum Experimentieren mit diesem spannenden Lernmedium. Bereits zum fünften Mal lädt das LernFilm Festival Schulklassen aller Stufen ein, selbstproduzierte Lernfilme beim LernFilm Wettbewerb 2017 in einer der drei Kategorien (Unter-/Mittelstufe, Oberstufe, Sekundarstufe II) einzureichen. Die wirkungsvollsten und originellsten Einreichungen werden am LernFilm Festival 2017 am 17. Mai in Bern präsentiert und mit bis zu 800 Franken pro Kategorie ausgezeichnet. 
Zur Anmeldung www.lernfilm-festival.ch.

Beurteilung Basisschrift

Das Amt für Volksschulen des Kantons Schwyz hat eine Handreichung zur Beurteilung der Basisschrift herausgegeben.
Beurteilung Basisschrift, Amt für Volksschulen Schwyz, Juni 2016 

Streit um Fremdsprachen ist auch Streit um Forschungsresultate

Sollen in der Primarschule weiterhin zwei Fremdsprachen unterrichtet werden? Der Sprachenstreit ist auch ein Streit umForschungsresultate.
Die Vermessung der Bildung, NZZ, 29.6. von Marc Tribelhorn

SP: Lehrplan-Initiative mache Kanton unattraktiv

Die Partei lehnt die kantonale Volksinitiative «Ja zu einer guten Volksschule ohne Lehrplan 21» ab. Die Initiative führe in die bildungspolitische Isolation und mache den Kanton Solothurn für Familien und Unternehmen unattraktiv.
SP Solothurn will Lehrplan 21 beibehalten: "Initiative schadet Schule und Schulkindern", Solothurner Zeitung, 28.6.

Aargauer Parlament lehnt Lehrplan 21 - Initiative ab

Der Aargauer Grosse Rat lehnt die kantonale Volksinitiative gegen die Einführung des Deutschschweizer Lehrplans 21 ab. Die Initiative würde den Aargau in der Schweiz in die «bildungspolitische Isolation» führen. Der Kanton würde für Familien und Unternehmen unattraktiv.
Das Begehren kommt am 12. Februar 2017 vors Volk, Bild: Keystone
Aargauer Parlament lehnt Volksinitiative gegen Lehrplan 21 ab, Aargauer Zeitung, 28.6.

28. Juni 2016

Neue Sprachlernmethode sorgt für Unmut

Vokabeln büffeln und sich mit unregelmässigen Verben abmühen war einmal. Sechs Deutschschweizer Kantone setzen auf ein Konzept, bei dem die Schüler die Fremdsprache lernen sollen wie einst ihre Muttersprache.
Was bleibt nach der Schule vom Französischen hängen? Bild: Annick Ramp
Was heisst: "Percnoptère"? NZZ, 28.6. von Daniel Gerny

Bundesintervention in Sprachenfrage birgt "erhebliche Risiken"

Im Sprachenstreit wehren sich die Kantone gegen ein Eingreifen des Bundesrats. Eine Volksabstimmung darüber könnte zu einer «nationalen Zerreissprobe» werden, warnen sie in einem Brief an Innenminister Alain Berset. Dieser lässt bereits eine Vorlage vorbereiten.

Alain Berset will, dass Französisch unbedingt bereits an der Primarschule unterrichtet wird, Bild: sda
Sprachenstreit: Kantone wehren sich gegen Eingreifen des Bundesrats, Tageswoche, 28.6.

LCH fordert Anhebung der Löhne

Der LCH kämpft seit Jahren für eine Anhebung der Lehrerlöhne und verweist auf eine Statistik der OECD. Nach dieser verdienen Lehrpersonen der Eingangsstufe und der Primarschule nur 78 Prozent der Lohnsumme, die Angestellte in vergleichbaren Branchen mit gleichwertiger Ausbildung erhalten, wie der LCH in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Verlässliche Lohnperspektiven gefordert, NZZ, 27.6.

Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt

Illegitime Führungstechniken des Change Managements. Der Autor zeigt auf, wie widerspenstige Lehrer ausgeschaltet und die anderen manipuliert werden. 
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt, lvb-inform, 2015/16 04. Gastbeitrag eines Lehrers aus der Ostschweiz

Politische Fairness gefordert

Einen Satz von Dr. Simone Pfenninger sollten sich alle Bildungspolitiker gut einprägen. Die Zürcher Sprachfor­scherin, die mit einer Studie belegte, dass Frühlerner gegenüber Spätlernern ­keinerlei Vorteile aufweisen, sagte: «Die Politik sollte endlich in einen ergebnis­offenen Dialog mit der Wissenschaft eintreten, der auf Fakten beruht!»
Politische Fairness, Basler Zeitung, 28.6. von Hanspeter Amstutz, Urs Kalberer, Philipp Loretz, Alain Pichard, Felix Schmutz, Roland Stark

26. Juni 2016

Wer bezahlt die Baselbieter Lehrerausbildung?

Bei Sammelfächern handelt es sich um Fächerverbünde; demnach würden beispielsweise Biologie, Chemie und Physik zu «Natur und Technik» zusammengeschlossen. Da das Baselland Nein zu diesen Sammelfächern gesagt hat, soll es die Lehrerausbildungen nun selber zahlen.
Die vier Trägerkantone der FHNW sind sich uneins, Bild: Stefano Schroeter
Teurer Baselbieter Alleingang: Fachhochschule bildet nun zwei verschiedene Lehrer-Typen aus, Basellandschaftliche Zeitung, 26.6. von Leif Simonsen

Wirtschaftslage beeinflusst Lehrermangel

Um diese Jahreszeit gehörten jeweils Schreckensmeldungen über unbesetzte Lehrerstellen zum Standardangebot der Medien. Dieses Jahr fallen sie fast vollständig aus. Der Grund ist ein erfreulicher: Der Lehrermangel hat sich deutlich entschärft. Warum? Die schlechtere Wirtschaftslage in der Schweiz ist an erster Stelle zu nennen. Sie macht Staatsstellen attraktiver. 
Schlechtere Konjunktur hilft den Schulen, NZZaS, Kommentar von Felix E. Müller

Solothurner Lehrplan-Initiative eingereicht

Mit 3200 Unterschriften hat das Komitee gegen den Lehrplan 21 seine Volksinitiative eingereicht. Die Abstimmung findet voraussichtlich im Mai/Juni 2017 statt.
Die Initianten bei der Einreichung der Unterschriften, Bild: Hansjörg Sahli
Solothurn ist als achter Kanton gegen den Lehrplan 21, Solothurner Zeitung, 25.6. von Elisabeth Seifert

Teure Lehrerausbildung

Im Durchschnitt kostet die Ausbildung für eine Lehrkraft auf Stufe Sek I 134'700 Franken. Darin sind die Kosten für die Infrastruktur nicht eingerechnet. Damit beantwortet die Aargauer Regierung eine Interpellation.
Was kostet eigentlich die Ausbildung zur Lehrperson? Und wie viele arbeiten dann im Aargau? Aargauer Zeitung, 25.6. von Jörg Meier

Gesamtprojektleiter Passepartout meldet sich

Reto Furter ist Gesamtprojektleiter von Passepartout - jenem Projekt, das den Fremdsprachenunterricht in den Sprachgrenzkantonen BS, BL, SO, BE, FR und VS vereinheitlicht und auch für die Auswahl der Lehrmittel zuständig ist. In einem Gastbeitrag für das Magazin des Baselbieter Lehrervereins knüpft er an einen früheren Beitrag an und meldet er sich in Form eines fiktiven Gesprächs mit einer Lehrerin zu Wort.
Carte blanche von Reto Furter, lvb-inform, 2015/16 04

Fremdsprachenknochen mit Fleisch

Das Projekt Passepartout und die daran gekoppelte Fremdsprachendidaktik erregen die Gemüter. In den vergangenen Ausgaben des lvb.inform haben Roger von Wartburg und ich unsere Kritikpunkte ausführlich dargelegt. Nun möchte ich noch einen Schritt weitergehen und den beschriebenen «Fremdsprachenknochen» mit mehr Fleisch versehen. Auch anhand konkreter Beispiele aus den neuen Französisch-Lehrmitteln werde ich aufzuzeigen versuchen, wo das Konzept weshalb nicht aufgehen kann. Gleichzeitig werde ich mich darum bemühen, mögliche Auswege aus der verfahrenen Situation zu skizzieren.

24. Juni 2016

Eymann zur Informationsveranstaltung Passepartout

BaZ: Herr Eymann, hat Sie der kritische Tenor vonseiten der Eltern und Lehrer an der Passepartout-Veranstaltung vom vergangenen Montag überrascht?
Christoph Eymann: Nein, überrascht nicht. Wir wissen, dass wir bei der aktivenErklärung des Projekts Passepartout noch zulegen können und müssen. Ich fand es gut, wie un- gefiltert die Eltern ihre Kritik anbringen konnten, ich höre da gerne hin.
"Da musste ich meine Mitarbeiter schützen", Basler Zeitung, 24.6. von Franziska Laur

Nur ein Kommunikationsproblem?

2006 bebte in Basel die Erde mit einem Ausschlag von 3,4 auf der Richterskala. Ausgelöst hatte das Beben das Fracking-Verfahren der Geothermie. Basel war «not amused». Schäden wurden ­gemeldet, das Erdwärmeprojekt verlor die Akzeptanz der Bevölkerung und wurde sofort sistiert. Oder war es nur ein Kommunikationsproblem, wie die Regierung anfangs zu beschwichtigen versuchte? Beim Fremdsprachenprojekt läuft es anders.
Alles nur ein Problem der Kommunikation? Basler Zeitung, 24.6. Leserbrief von Felix Schmutz

Was schiefgehen kann, wird garantiert schiefgehen

Ein ehemaliger Nationalbankchef lässt es aneinem gut besuchten Forum ­hinaus, und alle applaudieren – ohne nachzudenken. Momoll, so muss es sein, recht hat er, Sauerei das. Chadochnidsii. Deshalb sollen nun alle Schweizer Schulkinder programmieren lernen. «Wer keine Programmier­sprache kann, darf nicht an die Matura­prüfung», so lautet die Forderung. Klar, Computer sind schliesslich überall, da muss man schon was wissen, und die anderen sind uns wieder voraus.
Programmieren in der Schule - schon vergessen? Basler Zeitung, 24.6. von Andreas Schwander

Passepartout reagiert auf Lehrmittel-Kritik

 Das Fremdsprachenprojekt Passepartout in den Primar- und Sekundarschulen der Kantone Baselland, Basel-Stadt, Wallis, Freiburg, Solothurn und Bern soll nachgebessert werden. Die sechs Bildungsdirektoren der beteiligten Kantone zogen gestern in Bern vor den Medien eine Zwischenbilanz zum Projekt und stellten Sofortmassnahmen vor. «Die Situation ist ziemlich bedenklich», erklärte der Walliser Staatsrat Oskar Freysinger. Die Französisch-Lehrkräfte seien mit den Resultaten unzufrieden. «Es gibt Reibungen», erklärte der Berner Regierungsrat Bernhard Pulver, «deshalb haben wir gehandelt.» Die Lehrmittel würden überarbeitet.
Die Französisch-Lehrmittel werden nachgebessert, Basler Zeitung, 24.6. von Thomas Dähler

Schulreformen sind nicht tabu

«On ne peut pas apprendre une langue sans ­vocabulaire»: So ­formulierte es der Bildungsdirektor des zweisprachigen Kantons ­Wallis gestern an der Medienkonferenz in Bern. Manchmal reichen ­Binsenwahrheiten, um Korrekturen einzuleiten. Dass sich die sechs ­Kantone Baselland, Basel-Stadt, Wallis, Freiburg, Solothurn und Bern nur gerade bei der Wahl von Französisch als erste Fremdsprache wirklich einig sind, konnten die Bildungs­direktoren gestern in Bern nicht verbergen. Doch dank der Schulharmonisierung ziehen sie jetzt dennoch alle am gleichen Strick und korrigieren das Früh­fremdspra­chen-­Konzept Passepartout. Für die Kritiker der Lehrmittel «Mille feuilles» und «Clin d’œil» ist das ein Erfolg. Für die Schülerinnen und Schüler sogar ein eminent wichtiger. Ob Schüler beim Schulaustritt einigermassen korrekt Französisch oder Englisch sprechen können, ist nämlich keineswegs nur eine Nebensache.
Schulreformen sind nicht tabu, Basler Zeitung, 24.6. Kommentar von Thomas Dähler

Reaktion auf Steiner

Frau Steiner war noch nicht dabei, als die Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) im Jahr 2010 die „Grundlagen für den Lehrplan 21“ genehmigte und damit den radikalsten Systemwechsel in der Geschichte der Volksschule beschloss. Die umstrittene Kompetenzorientierung des LP21 beruht auf dem konstruktivistischen Lehr- und Lernverständnis und verlangt als alleinige „zeitgemässe“ Methode das „selbstgesteuerte Lernen“. Zitat D-EDK: «Mit der Kompetenzorientierung ergibt sich eine veränderte Sichtweise auf den Unterricht. Lernen wird verstärkt als aktiver, selbstgesteuerter, reflexiver, situativer und konstruktiver Prozess verstanden.»https://www.lehrplan.ch/sites/default/files/Grundlagenbericht.pdf
Lehrplan 21 - radikalster Systemwechsel in der Geschichte der Volksschule, 24.6. von Peter Aebersold

Silvia Steiner eröffnet den Abstimmungskampf

Der Abstimmungskampf über die Volksinitiative gegen den Lehrplan 21 wurde im  Kanton Zürich - noch während der Vernehmlassung - von der Bildungsdirektorin Silvia Steiner persönlich in einer Stadt Zürcher Quartierzeitung eröffnet. 
"Sie werden immer Leute finden, die auf alles Neue mit einem Aufschrei reagieren", Silvia Steiner zu den Kritikern des Lehrplans 21, Bild: Thierry Haecky
"Manche vermuten gar den Geheimdienst", Züri West, 23.6. von Rolf Haecky

Lehrplan 21 - Wie wenig ändert sich wirklich?

Die Erziehungsdirektoren behaupten landauf landab, mit dem Lehrplan 21 (LP21) würde sich „wenig ändern“. Der LP 21 würde für die Eltern nichts ändern, sie könnten ihre Kinder weiterhin in der Schule abgeben und abholen. Sie bräuchten sich bis zur Berufswahl auch nicht mehr um die Schulleistungen ihrer Kinder zu kümmern, weil der LP21 auf den Qualitätskriterien der von den USA dominierten neoliberalen Wirtschaftsorganisation OECD beruht und „hohe Leistungen und gleiche Chancen für alle Kinder“ garantieren soll.
Lehrplan 21 - Wie wenig ändert sich wirklich? 24.6. von Peter Aebersold

St. Gallen mit vergleichsweise sehr hohen Bildungsausgaben

Für die einen gibt der Kanton zu viel für die Schulen aus, für die anderen ist es viel zu wenig. Die nackten Zahlen sagen jedenfalls Folgendes: Im Jahr 2016 gibt der Kanton 564 Millionen Franken für die Bildung aus. Neben dem Gesundheitswesen ist es auch der Bereich, in dem die Ausgaben am stärksten steigen. Laut Bundesamt für Statistik sind die Ausgaben in St. Gallen ohnehin hoch: Nach Freiburg gab der Kanton schweizweit am meisten dafür aus, nämlich 30,2 Prozent der ­öffentlichen Gesamtausgaben. Weil diese Zahlen jedoch von 2013 stammen, ist dies wahrscheinlich ziemlich beschönigend. Die verschiedenen Sparpakete betrafen auch immer wieder die Schulen. Und es ist noch nicht vorbei. Eine Umfrage des Lehrerdachverbandes (LCH) kam im November 2015 zum Schluss, dass der Kanton in den nächsten Jahren Einsparungen von mindestens 13 Millionen plant. Und auch organisatorisch und inhaltlich ist im Bildungswesen vieles im Gange, einiges davon ist ziemlich umstritten.Löhne: Damit Junglehrerinnen und -lehrer nach Abschluss ihrer Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule nicht in besser zahlende Kantone ziehen, hebt der Kanton auf das kommende Schuljahr den Einstiegslohn für Kindergarten- und Primarschul-Lehrkräfte um zwei Stufen an. Bisher wurde bei den Löhnen ­gespart: So lehnte der Kantonsrat kürzlich eine bereits verspro­chene Lohnerhöhung von einem Prozent für das Staatspersonal ab.
St. Gallen will mehr Gymnasiasten, Bild: Keystone
Neue Schulen, neue Lehrpläne, neue Konflikte, Zürichsee Zeitung, 24.6. von Sina Bühler

Luzerner Komitee übergibt Unterschriften für Initiative gegen Lehrplan 21

Das Initiativkomitee "Bildungsreformen vor das Volk" übergab am Freitag dem Amt für Gemeinden laut eigenen Angaben 4172 Unterschriften. Nötig für das Zustandekommen des Volksbegehrens sind 4000 gültige Unterschriften. Die einjährige Sammelfrist läuft am Sonntag ab.
Lehrplan 21 soll in Luzern vors Volk kommen, Neue Luzerner Zeitung, 24.6.

Eymann hält an umstrittenem Lehrmittel fest

Die Kantone entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze gehen ihren Weg unbeirrt weiter. «Wir stehen voll und ganz hinter unserer Strategie», betont der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Gleiches gilt für seinen Stadtbasler Kollegen Christoph Eymann. Der Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz spricht von einer mutigen und visionären Idee.
Der Glaubenskrieg ums richtige Lehrmittel, Basellandschaftliche Zeitung, 24.6. von Daniel Ballmer

Starke Schule hält an Passepartout-Initiative fest

Die Erziehungsdirektoren beschlossen Änderungen beim umstrittenen Passepartout Fremdsprachen-Projekt. Beim Französisch-Unterricht sollen die Schüler auch Grammatik lernen. Der Starken Schule Baselland reicht dies aber nicht - sie hält an ihrer Initiative gegen das Passepartout-Projekt fest.
Starke Schule Baselland hält an Passepartout-Initiative fest, SRF Regional, 24.6.

Die Schulreise als Grundbestandteil helvetischer Identität

Fragt man Hanspeter Amstutz, pensionierter Oberstufenlehrer aus Fehraltorf, nach seiner ersten Schulreise, antwortet er blitzschnell. «1954 fuhren wir mit dem Bus von Winterthur nach Zinzikon, liefen zum Schloss Hegi und retour.»
Die Schulreise als helvetische Institution, Bild: Theodor Struebin
Morgens um drei ein Gebet, dann zogen sie los, Tages Anzeiger, 23.6. von Thomas Widmer

Reformen zu schnell umgesetzt

Die Sekundarschule Frenkendorf ist ein nüchterner Betonbau. Während unten die Schüler in die Pause strömen, sitzt ganz oben in Zimmer 43 Roger von Wartburg an seinem Pult im leeren Klassenzimmer. Er ist nicht nur Lehrer, sondern auch Präsident des kantonalen Lehrervereins und als solcher kann er die Stimmung gut einschätzen.
Viele Lehrer hadern mit der Reformflut, SRF, 23.6. von Christian von Burg

23. Juni 2016

Französisch-Lehrmittel wird angepasst

Nach fünf Jahren Frühfranzösisch mit dem Passepartout-System haben die Bildungsdirektoren eine erste Bilanz gezogen. Ihr Fazit fällt durchzogen aus. Nun soll das Lehrmittel "Mille feuilles" überarbeitet werden. 
Die Bildungsdirektoren haben auch eine Studie in Auftrag gegeben. Diese soll überprüfen, ob die Schüler die angestrebten Ziele im Französischunterricht erreichen.
Zwischenbilanz Passepartout-System, Radio Basilisk, 23.6.

Schulbesuch im Baselbiet

Eine Reform jagt die andere. Innerhalb der Lehrerschaft haben sich Gräben aufgetan. Ein Besuch im Baselbiet mit unterschiedlichen Perspektiven. 
"Grossbaustelle" Schule, 23.6. SRF Rendez-vous

Harmonisch ist gar nichts mehr

Am Anfang stand der Wunsch nach einer Harmonisierung der kantonalen Lehrpläne. Harmonisch ist gar nichts mehr. Hanspeter Amstutz und Kathrin Meier im Tagesgespräch.
Kathrin Meier vom VPOD und Hanspeter Amstutz von der Fremdspracheninitiative ZH, Bilder: zvg
Zehn Jahre Bildungsartikel: Keine Willensnation in der Schule? SRF Tagesgespräch, 23.6. von Susanne Brunner

Zurück zur Handschrift

Wer seine Notizen im Unterricht über eine Tastatur eingibt, lernt schlechter. Forscher fordern deshalb die Rückkehr zur Handschrift im Unterricht.
Eine norwegische Studie sagt, dass man besser lernt, wenn man im Unterricht Notizen mit dem Stift macht, Bild: zvg
Schüler sollen wieder von Hand schreiben, 20 Minuten, 23.6.

Mundartförderung im Kindergarten

Immerhin ein gutes halbes Dutzend Kindergärtnerinnen besuchten die Veranstaltung der Basler Interessengemeinschaft Dialekt, und sie sprachen klare Worte. Ihnen sei die Umgangssprache eine Herzensangelegenheit, sie sei ein Stück Kultur. Sie seien ausserdem überzeugt, dass man den Kindern keinen Gefallen tue, wenn man sie zwinge, Hochdeutsch zu sprechen. Man hoffe, dass das Gesetz, mindestens die Hälfte des Kindergarten-Unterrichts in Schriftdeutsch zu bestreiten, wieder geändert wird. Im Aargau müssen Kindergärtnerinnen, die keine Mundart können, gar um ihren Job fürchten. Zürich führte nach einem Volksentscheid mit 53,9 Prozent Ja-Stimmen im Jahr 2012 Mundart als alleinige Unterrichtssprache in Kindergärten ein.
Eine Schatztruhe voller Mundart, Basler Zeitung, 23.6. von Franziska Laur

22. Juni 2016

Lehrplan schwächt Rechenkenntnisse

Viele kantonale Initiativen im Zusammenhang mit dem Lehrplan 21 (LP 21) wenden sich gegen den Bildungsabbau in den schulischen Grundlagen. Die Volksinitiative «Ja zu einer guten Thurgauer Volksschule» fordert daher z.B., «die elementaren Ziele Lesen, Schreiben, Rechnen und eine positive Arbeitshaltung» zu sichern. Die Bildungsadministrationen behaupten hingegen, dass auch der LP 21 dies anstrebe. Ein Blick in den LP 21 erhellt, was künftig im Bereich Rechnen zu erwarten ist.
Wichtiges arithmetisches Grundwissen bleibt auf der Strecke, EDU-Standpunkt Juli/August 2016 von Lutz Wittenberg

Briefe an Grossräte

Dieser Tage flattern Briefe verärgerter Lehrer ins Haus verschiedener Landräte, die sich letzten Herbst für eine Lohnkürzung beim Staatspersonal ausgesprochen haben.
In den Copy-/Paste-Briefen wird darum gebeten, diesen Entscheid rückgängig zu machen, gerade weil bei den Lehrern bereits mehrfach gespart worden sei. Das machte der Blog«Arlesheimreloaded» gestern publik.
Lehrer fordern Landrat auf, Entscheid rückgängig zu machen, bz Basel, 22.6.

Prügel für Eymann

Es war kein erfreulicher Abend für den Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann (LDP). Unter dem Titel «Zut alors! Wieso lernt mein Kind im Franzi keine Wörtli mehr?!» hatte das Erziehungsdepartement (ED) am Montagabend Eltern ins Congress Center Basel eingeladen, um ihnen die Philosophie des Französisch-Lehrmittels «Mille Feuilles» zu erläutern.
Eymann wollte nur informieren, sah sich aber mit Kritik eingedeckt, Bild: Pino Covino
Der Unmut der Eltern, Basler Zeitung, 22.6. von Susanne Stettler

Harmonisierung ade!

Ganz schön auf Trab hält mich dieser Lehrplan 21! Ein Lehrplan, der ja gar nicht für die Lehrer gedacht ist und mit dem, so wird jedenfalls behauptet, sich fast nichts ändern wird. Ein Lehrplan, der gar nicht nötig gewesen wäre und nun doch die Gemüter erhitzt. Ich bleibe dabei, ich kritisiere ihn. 
Ade du schöne Harmonisierungs-Idee, Blog Südostschweiz, 22.6. von Elisabeth Calcagnini

21. Juni 2016

Neues Lehrmittel für Dialektförderung

Die Basler Interessengemeinschaft Dialekt lädt zu einem Abend, der unter dem Motto «Förderung von Freude an Mundart und Sprache» steht. Vorgestellt wird das Projekt «Sproochschatz» von Michael Luisier, das dieser zur Förderung der Mundart in den Kindergärten geschaffen hat. Luisier, Kulturredaktor bei Radio SRF, hat dieses Projekt mit grosszügiger finanzieller Unterstützung der E. Zunft zu Rebleuten entwickelt. 
Die Basler Interessengemeinschaft Dialekt besteht seit 2011 und engagiert sich für die Umgangssprache. Besonderes Anliegen der IG ist es, den Dialekt in den Kindergärten zu fördern. Zur konkreten Unterstützung der Dialekt- Pflege will die IG ein Medium realisieren lassen, das dem Dialekt auch wirklich hilft. Damit beauftragt wurde Michael Luisier. Das Resultat liegt nun ausführungsreif vor.
Im Kindergarten Dialekt fördern, Basler Zeitung, 21.6.

Sexualkunde sorgt für rote Köpfe

Es ist noch nicht lange her, da verursachte ein Sexkoffer mit Plüschvaginas und Holzpenissen für den Sexualkundeunterricht eine Protestwelle. Nun aber sorgt ein anderes Lehrmittel für rote Köpfe: das Praxisbuch «Sexualpädagogik der Vielfalt», das in den Kantonen Zürich und Basel für den Sexualkundeunterricht empfohlen wird. Darin thematisiert werden unter anderem Analsex, Darkrooms oder Sadomasochismus. Empfohlen werden auch pädagogische Methoden: So sollen 14-Jährige in einem Theaterstück Praktiken wie Analsex darstellen oder Spielzeug für das Liebesleben zweier Lesben oder eines Rentnerpaares ersteigern. Hilfsmittel für die jungen Schauspieler: Dildos und Vaginalkugeln.
Das umstrittene Buch wird in Zürich und Basel empfohlen, Bild: Gaetan Bally
Schüler sollen Analsex in Theaterstück darstellen, 20 Minuten, 21.6. 

Schüler kritisiert AdL

Vor zwei Jahren führte der Schulverband Reusstal ein altersdurchmischtes Lernsystem (AdL) ein. Nun sagt ein Schüler, der grundsätzlich für das neue System ist, was er daran nicht so toll findet. Der Schulleiter relativiert. 
"Lehrer haben keine Übersicht": Hier kritisiert ein Schüler das System - und wird vom Schulleiter gelobt, Aargauer Zeitung, 21.6. von Andrea Weibel

Warum junge Lehrer aussteigen

Junge Lehrpersonen kannten schon zu Studiumbeginn ihren Einstiegslohn. Sie erlebten den Beruf im Studium in diversen Praktika. Warum treten sie trotzdem bald wieder ab?
Nach vier Jahren haben 20 Prozent den Beruf wieder verlassen, Bild: Chris Iseli
Drang nach Freiheit: Warum viele junge Lehrer wieder aussteigen, Badener Tagblatt, 21.6. von Pascal Sigg und Sabine Kuster

Informatik neu obligatorisch in Primarlehrerausbildung

Auf der Basis des Lehrplans 21 steigt die Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz als erste Schweizer Hochschule in die IT-Ausbildung von Primarlehrern ein.
Informatik wird an der FHNW Teil der Lehrer-Grundausbildung, www.inside-it.ch, 21.6. von Volker Richert

Eltern gründen Interessengemeinschaft gegen Schulpflege

An der Gemeindeversammlung von Montag, 13. Juni liess eines der Traktanden die Wogen hochgehen: Die Anfrage der beiden Neeracher Beat Sandhofer und Christoph Iten an die Primarschulpflege. Sandhofer und Iten stellten darin unter anderem die Frage in den Raum, ob die Schule nach den Sommerferien überhaupt ihren Leistungsauftrag wahrnehmen könne. Es herrsche Unzufriedenheit an der Schule, so kehre eine Reihe von Lehrpersonen nicht mehr nach Neerach zurück nach den Ferien. Nicht zuletzt kritisierten sie eine mangelhafte Kommunikation durch die Schulpflege.
In Neerach formiert sich Widerstand gegen Schule, Zürcher Unterländer, 20.6.

Eltern nicht überzeugt von "Mille feuilles"

Basler Eltern sind unzufrieden, wie ihren Kindern Französisch unterrichtet wird. Das Erziehungsdepartement versuchte deshalb, sie an einem Info-Abend zu beschwichtigen und vom neuen Lehrmittel "Mille feuilles" zu überzeugen. Das gelang nicht so gut.
Nicht alle sind zufrienden mit dem Französisch-Unterricht, Bild: Nils Fisch
Es bleibt beim "Zut alors!" - Basler Eltern lassen sich nicht vom neuen Lehrmittel überzeugen, Tageswoche, 21.6. von Michel Schultheiss

20. Juni 2016

Einschulungseuphorie

Eine Studie über die Schulkarrieren von Zürcher Kindern zeigt: Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder ein Jahr früher in den Kindergarten - doch viele büssen später dafür.
Dreimal mehr Kinder frühzeitig eingeschult als 2001
Frühstarter bleiben öfter sitzen, Tages Anzeiger, 19.6. von Ev Manz und Daniel Schneebeli

Keine Änderung des Fremdsprachenunterrichts

In einer Motion wird der Berner Regierungsrat aufgefordert, die Lerndidaktik des Frühfranzösischen sofort zu überprüfen. Im Fall, dass die Kinder bei den Evaluationstests nicht signifikant besser abschneiden als die Kinder, die den Französischunterricht erst in der 5. Klasse begonnen haben, sollen die Lehrmittel "Mille Feuilles" und "Clin d'oeil" ersetzt werden. Ausserdem soll der Kanton Bern das Passepartout-Projekt kündigen.
Erwartungsgemäss geht der Regierungsrat nicht auf die Forderungen ein. Er lehnt es ab, Alternativen zum vorverlegten Fremdsprachenunterricht vorzulegen.
Antwort des Regierungsrates auf den Vorstoss "Lerndidaktik des Frühfranzösischlehrmittels sofort überprüfen, Kanton Bern, 15.6.

Vom Unterschied zwischen Mehrklassenschule und AdL

In der Reportage über die Primarschule Hugelshofen  werden 1. – 6. Klässler im gleichen Raum unterrichtet. Diese sogenannte „Gesamtschule“ ist jedoch entgegen dem Titel keine Mehrklassenschule von einst. Das Schulmodell von Hugelshofen ist das Altersdurchmischte Lernen (AdL).
Gesamtschule oder AdL, 3.6. von Barbara Schur

Die Gespräche mit den Leuten

Mein Schulkommissionspräsident pflegte jeweils am ersten Elternabend für die neuen 7. Klässler in seine Grussbotschaft den Satz einzufügen: „Sie kommen in eine gute Schule!“ Bei einer Gelegenheit fragte ich ihn, woher er denn das wisse. Er schmunzelte verlegen und meinte: „Das entnehme er den Gesprächen mit den Leuten.“
Die Gespräche mit den Leuten, Bieler Tagblatt, 20.6. von Alain Pichard

19. Juni 2016

Programmieren in der Primarschule

Will die Schweiz durch die digitale Revolution nicht abgehängt werden, muss die Schule aufrüsten. Bildungspolitiker und die Wirtschaft fordern: Schon Primarschüler sollten programmieren lernen. 
Angst und Unkenntnis herrschen vor, Bild: Getty Images
Pflichtfach: Primarschüler sollen programmieren lernen, Schweiz am Sonntag, 19.6. von Anna Miller

Unruhe an Zürcher Unterländer Schulen

Eine Kündigungswelle an der Primarschule Neerach (8 Lehrpersonen), 13 Abgänge an der Sekundarschule Rümlang, massenweise Kündigungen in Niederhasli und Niederglatt in den vergangenen Jahren: Was ist los an den öffentlichen Schulen? Das jüngste Beispiel in Neerach zeigt ein Muster, das sich wie eine Kopie auf die Vorfälle in Niederhasli und Niederglatt übertragen liesse. Schulleitungen "würgen" den Lehrplan 21 durch, obwohl dieser noch nicht einmal vors Volk gekommen ist. In derselben Weise reformiert sich jede Schule mit der vermeintlich "modernen" kompetenzorientierten Selbstorganisation, neuerdings auch an der Primarschule! 
"Was ist an den Schulen los", Zürcher Unterländer, 17. Juni, Leserbrief von Thomas Baer

Deutscher Schulleiter ohne Ausbildung geht

Die Stimmung war von Anfang an schlecht. Nun zieht der Schul­leiter der Sekundarschuleinheit Spitz in Kloten die Konsequenzen und geht ­– auf eigenen Wunsch, wie es heisst. Dabei handelt es sich um Andreas Wellendorf, der seit Anfang 2014 als Schulleiter in Kloten wirkte und in dieser Zeit für grossen Wirbel sorgte.Hauptgrund für die schlechte Stimmung: Wellendorfs Anstellung erfolgte gegen den Willen der gesamten Lehrerschaft im betroffenen Schulhaus. Die gegen 30 Lehrpersonen im Spitz hatten ihn in einer Anhörung befragen dürfen und waren danach unisono zu einem negativen Verdikt gekommen.
Fast alle bisherigen Lehrkräfte sind weg, Bild: Madeleine Schoder
Umstrittener Klotener Schulleiter geht, Zürcher Unterländer 16.6. von Christian Wüthrich

18. Juni 2016

Methodenfreiheit und Lehrmittelzwang

In der Diskussion um den Lehrplan 21 sind sich Befürworter wie Gegner in einem Punkt einig: Die Methodenfreiheit muss gewährleistet sein. Vorgaben zu den Lehrmitteln schränken diese Freiheit jedoch ein.
Methodenfreiheit bedingt freie Wahl der Lehrmitttel, Schulinfo Zug, 13.6. von Urs Kalberer

17. Juni 2016

"Schule wird durch Lehrplan 21 kopflastiger"

Sie gelten als Kritiker des Lehrplans 21. Was ist schlecht daran?
Hanspeter Amstutz: Er ist zu überladen. Man hat viel zu viel hineingepackt. Auf der Mittelstufe bringt ein randvolles Bildungsprogramm mit aufgestockten 31 Lektionen und anspruchsvollen Zielsetzungen unnötige Hektik in den Unterricht. Neu sollen die Schüler Informatik und Medienkunde, mehr Natur und Technik sowie mehr Französisch lernen. Und das individualisiert. Das ist mit nur einer Lehrperson kaum noch zu bewältigen. Ausser man setzt die Schüler an einen Computer und lässt sie an ihren individuellen Programmen arbeiten. 
Amstutz sieht auch Positives im Lehrplan 21, Bild: Landbote
Nachgefragt, Landbote, 15.6. von Nadja Ehrbar

Region Winterthur: Schulleitungen stehen hinter Lehrplan 21

Mit dem Lehrplan 21 beginnt an den Schulen eine neue Ära. Auch um Winterthur befassen sich die Lehrer mit dem neuen Planungsinstrument. Sie sind nicht mit allem glücklich.
Lehrerverbände stehen noch hinter dem Lehrplan 21, Bild: Landbote
Die Fronten verhärten sich, Landbote, 15.6. von Nadja Ehrbar

Staatsschule statt Volksschule?

Der Zürcher Stadtrat plant mit dem Projekt "Verwaltungs- und Behördenentwicklung" (VBE) einen markanten Abbau demokratischer Strukturen im städtischen Schulwesen.
Stadtrat will Demokratieabbau an den Zürcher Schulen, Zürcher Bote, 17.6. von Daniel Regli (Gemeinderat SVP Zürich 11)

Im Versuchslabor

So geht es also: Man legt den Fremdsprachenunterricht um zwei Jahre nach vorne mit der Begründung, die Kinder lernten die Sprache auf diese Weise eben viel besser. Dann beginnt man von den neuen Lernmethoden und den tollen Lehrmitteln zu schwärmen, die das Fremdsprachenlernen eben ganz neu anpackten. In Wahrheit befindet man sich in einem Versuchslabor und hat keinen Schimmer, wie man jungen Primarschülern unter sehr beschränkten Zeitvorgaben (2 bis 3 Wochenlektionen) gleich zwei Fremdsprachen beibringen soll. Dazu kommt, dass sie ja auch noch Hochdeutsch lernen sollten und viele Kinder eine Migrantensprache sprechen.
Fremdsprachen im Schulunterricht, NZZ, 17.6. Leserbrief von Urs Kalberer

So-tun-als-ob

Die grundsätzliche Frage lautet: Soll eine Fremdsprache – sei es nun Englisch oder Französisch – aus politischen Prestigegründen im Lehrplan stehen, oder sollen die Schülerinnen und Schüler tatsächlich etwas lernen? Will man das Letztere, so muss man pädagogisch-sprachdidaktische Erkenntnisse berücksichtigen. Diese zeigen völlig eindeutig, dass weniger die Altersstufe, in welcher mit dem Fremdsprachenunterricht begonnen wird, von Bedeutung ist als vielmehr die zeitliche Intensität. Konkret heisst das, dass gerade am Anfang dieses Unterrichts zwei Lektionen pro Woche zu keinem Erfolg führen, ganz gleich, welche Methoden verwendet werden.
Fremdsprachen und Schulunterricht, NZZ, 17.6. Leserbrief von Helmut Meyer

16. Juni 2016

Nidwaldens Regierung will Einführung des Lehrplans 21 nicht verschieben

Der Nidwaldner Regierungsrat will den Lehrplan 21 auf das Schuljahr 2017/2018 einführen, daran hält er fest. Er lehnt ein SVP-Postulat ab, das die Einführung um mindestens zwei Jahre verschieben will.

Nidwalden hält am Fahrplan für den Lehrplan 21 fest, Neue Luzerner Zeitung, 16.6.

Luzerner Fremdspracheninitiative kommt 2017 vors Volk

Auch wenn die Initiative nicht zustande kommen sollte, könnte dem neuen Lehrplan Änderungen blühen: Im Kanton Luzern wurde letztes Jahr eine andere Initiative eingereicht, die fordert, dass in der Primarschule nur eine Fremdsprache unterrichtet wird. Der Lehrplan 21 sieht, wie es in Luzern bereits Praxis ist, zwei vor: Französisch und Englisch.
Kein Französisch in der Primar? Vermutlich 2017 stimmen wir ab. Zentral plus, 16.6.

Luzerner Lehrplan-Initiative kämpft um Unterschriften

Initiative gegen Lehrplan 21 droht zu scheitern


«Bildungsreformen vors Volk»: Mit einer Volksinitiative unter diesem Namen wollen einige bürgerliche Kantonsräte den Lehrplan 21 auf der Zielgeraden abfangen. Doch nach fast einem Jahr Sammeln haben sie die benötigten Unterschriften immer noch nicht beisammen. Jetzt wird die Zeit knapp.
Initiative gegen Lehrplan 21 droht zu scheitern, Zentral plus, 16.6. von Linus Ruegge

Aargauer Lehrplan-Initiative kommt 2017 vors Volk

Wohl im Februar 2017 entscheidet das Volk über die kantonale Initiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21». Sie will, dass die Regierung nach Anhörung des Erziehungsrates die Zahl der Unterrichtslektionen und ihre Dauer sowie die Lernziele der Jahrgangsklassen regelt. Für den Kindergarten soll er einen Rahmenlehrplan als Vorbereitung für die Primarschule erstellen. Die Initiative enthält einen Fächerplan für Primar- und Oberstufe. Die Initianten wollen damit beispielsweise die Kritik vieler Eltern, Lehrer und Lehrmeister aufnehmen, die einen Abbau in den schulischen Grundfertigkeiten beklagen.
Quelle: Aargauer Zeitung, 16.6.

Aargauer Freisinninge setzen sich mit Lehrplan 21 auseinander

Der Kanton Aargau will auf das Schuljahr 2020/21 den Lehrplan 21 einführen. Die Freisinningen setzten sich an ihrer jährlichen Böttsteiner Tagung kritisch mit dem neuen Lehrplan auseinander und nahmen seine Vor- und Nachteile genauer unter die Lupe.
Diskussion über den Lehrplan 21 - sonst droht die Ablehung, Aargauer Zeitung, 16.6. von Mathias Küng

Lehrer-Exodus

14 von 39 Lehrern verlassen die Sekundarschule Rümlang-Oberglatt per Ende Schuljahr. 
14 Lehrer verlassen das Worbiger, Zürcher Unterländer, 15.6. von Caroline Bossert

Initianten entlarven sich selbst

Der Grosse Rat will nicht über Lehrpläne entscheiden. Mit 97:22 Stimmen hat er die Initiative «Ja zu einer guten Volksschule» abgelehnt. Befürworter und Gegner gaben sich vergeblich Mühe, darüber hinwegzureden, dass es dieser Volksinitiative nicht um die Kompetenzen des Grossen Rats geht, sondern in erster Linie darum, den Lehrplan 21 zu torpedieren. 
Worum es der Initiative geht (sic!), Thurgauer Zeitung, 16.6. Kommentar von David Angst

Mehrheit befürchtet eine Politisierung der Volksschule

Die Debatte dauerte lange und wurde intensiv geführt. Letztlich entschied der Grosse Rat aber, die Initiative «Ja zu einer guten Volksschule Thurgau» abzulehnen. Die Mehrheit fürchtet eine Verpolitisierung der Schule.
Alle wollen eine gute Schule, Thurgauer Zeitung, 16.6. von Michèle Vaterlaus

Thurgau stimmt voraussichtlich im November über Lehrplan-Initiative ab

Geht es um die Abschaffung von Frühfranzösisch, steht der Thurgau im Ruf einer bildungspolitischen Speerspitze. Denn als Folge einer vom Grossen Rat gutgeheissenen Motion wird im Thurgau ab Mitte 2018 Französisch erst wieder in der Oberstufe gelehrt. So steht es in der Thurgauer Variante des Lehrplans 21, die noch bis Ende Juni in der Vernehmlassung ist und danach vom Regierungsrat erlassen werden soll. Just gegen diesen Lehrplan richtet sich die Volksinitiative «Ja zu einer guten Thurgauer Volksschule», die mit über 5000 Unterschriften eingereicht wurde. Sie rüttelt indes in keiner Weise an der Abschaffung von Frühfranzösisch, stammt sie doch aus der Küche von teilweise denselben Personen, die auch gegen Frühfranzösisch sind. Vielmehr reiht sich die Initiative in die national orchestrierte Kampagne ein, mit welcher der Lehrplan 21 in zahlreichen Kantonen aus grundsätzlichen Erwägungen verhindert werden soll.
Entscheid des Grossen Rates kommt wenig überraschend, Bild: Gaetan Bally
Gegen Verpolitisierung der Volksschule, NZZ, 15.6. von Jörg Krummenacher

15. Juni 2016

St. Gallen fehlen Heilpädagogen

Ausser bei den Heilpädagogen hat sich der Lehrermangel nicht verschlimmert. Dennoch spricht der Schulleiterverband von einer «angespannten Situation». Für das kantonale Volksschulamt hat sich die Lage aber nicht verschärft.

Im Kanton fehlen Heilpädagogen, Thurgauer Zeitung, 15.6. von Sina Bühler

Grosser Rat lehnt Volksinitiative zum Lehrplan 21 ab

Der Thurgauer Grosse Rat hat am Mittwoch die Volksinitiative "Ja zu einer guten Thurgauer Volksschule" beraten. Sie verlangt unter anderem, dass künftig das Parlament den Lehrplan genehmigen muss. Nach längeren Diskussionen wurde die Initiative mit 97 gegen 22 Stimmen abgelehnt.
Grosser Rat lehnt Volksinitiative gegen Lehrplan 21 ab, sda, 15.6.

Fremdenhass bekämpfen

Die Schweiz tue sich schwer, die antirassistische Erziehung nachhaltig und offiziell in den Lehrplänen der obligatorischen Schule zu verankern, teilte die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) am Dienstag mit. Im Vergleich zu den EU-Ländern weise die Schweiz in dieser Hinsicht einen Rückstand auf.
In den Lehrplänen kommt Rassismusprävention zu kurz, Bild: Ennio Leanza
Rassismusprävention kommt in den Schulen zu kurz, NZZ, 14.6. 

Verkehrsunterricht gestrichen

Ab nächstem Schuljahr kommt der Verkehrspolizist bei den Zürcher 1. Klässlern nicht mehr vorbei. Dafür erklären die Polizisten den Primarschülerinnen und Primarschülern neu ab der 4. Klasse, welche Gefahren im Internet lauern. Eine sinnvolle Verlagerung, findet der Lehrerinnen- und Lehrerverband.
In der 1. Klasse kommt der Verkehrspolizist nicht mehr, Bild: Keystone
Cybermobbing und Sexting statt "warte, luege, lose, laufe", SRF Regional, 15.6.