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20. August 2020

Gruppenarbeit und Projekte: Schwere Last auf jungen Schultern

Gruppenarbeit gehört zum Standardinstrumentarium jedes Lehrers, sie hat in der Ausbildung ihren festen Platz. Viele Schultheoretiker neigen dazu, die direkte lehrergesteuerte Instruktion (Frontalunterricht) zu verpönen, deshalb gehören kollaborative Arbeitsformen wie Gruppenarbeit und Projekte seit Jahrzehnten zum Standard in der Lehrerbildung. Das wird oft damit legitimiert, dass dabei nicht nur der fachliche, sondern auch der zwischenmenschliche Aspekt abgedeckt wird. Gruppenarbeit hat demzufolge verschiedene Vorteile, sie

  • verbessert und vertieft das Lernen
  • entwickelt die sozialen Fähigkeiten
  • entwickelt komplexe Lernstrategien
  • ermöglicht selbständiges Lernen
  • steigert die Teamfähigkeit

 Gruppenarbeit und Projekte: Schwere Last auf jungen Schultern, Urs Kalberer, 18.8.

17. Januar 2020

Selbstgesteuertes Lernen im Aargau


Manchmal denkt man, ob jetzt der Journalist so schwach war, oder ob es wirklich möglich sei, dass ein Referent so mies ist. Im Aargau herrscht Aufbruchstimmung: Lernateliers und Gruppenarbeitsplätze werden gefeiert. Wenn dann die Leiterin der PH-Beratungsstelle digitale Medien auch noch ihre in die Jahre gekommenen Plattitüden von sich gibt, dann darf man sich auf einen unterhaltsamen Bericht freuen: Ist der Frontalunterricht wirklich passé? (uk)
Frontalunterricht ist überholt: "Die Schule ist eher ein Kaffeehaus als ein Theatersaal", Aargauer Zeitung, 17.1.

26. Oktober 2019

Verlockungen des selbstbestimmten Lernens


Was Erziehung und Bildung heute wesentlich beeinträchtigt, sind die Scheinwelten, in denen Kinder und Jugendliche häufig aufwachsen. Konsumtempel, Freizeitindustrie und vor allem die Medien prägen die Lebenswelt der Heranwachsenden so stark, dass sie mit den Notwendigkeiten realen Lebens oft kaum mehr zurechtkommen. Schule und Lernen erscheinen dann als lästige Unterbrechung einer fortgesetzten Unterhaltungskultur und müssen daher mindestens genauso viel Spass machen.
"Frontalunterricht effizienter als Lustprinzip": Mario Andreotti, Bild: Aargauer Zeitung
Muss Schule immer Spass machen? BZ Basel, 26.10. von Mario Andreotti

20. Oktober 2019

Lernbegleiter oder Lehrerpersönlichkeiten


Die Zukunft unserer Volkschule hängt weitgehend davon ab, wieweit brav ausführende Lernbegleiter oder selbständig handelnde Lehrerpersönlichkeiten die Schulen prägen werden.
Andere Vorstellungen von gutem Unterricht, 19.10. von Hanspeter Amstutz

6. Juni 2019

Eigene Materialien eignen sich besser


Die neuesten Studien lassen Mathematik- und Fremdsprachengenies in unserem Kanton ins Abseits schwinden. Untersuchungen wollen dieses Phänomen nun erklären. Ich bin überzeugt, dass alle Kinder mathematische, sprachliche, naturwissenschaftliche sowie künstlerische Fähigkeiten in sich tragen. Diese gilt es individuell herauszuschälen. Es stellt sich für mich nach wie vor die Frage, wie bringen Lehrpersonen, trotz Lehrplan 21 und den zum Teil unbrauchbaren Lehrbüchern, den Schülerinnen und Schülern den Schulstoff verständlich bei. 
Zurück zu mehr Frontalunterricht, Basler Zeitung, 5.6. von Caroline Mall

12. April 2019

Klassenunterricht bietet viele Vorteile


Seit Jahren wird der Klassenunterricht systematisch schlechtgeredet. Frontalunterricht wird er genannt, das erinnert an Frontalangriff und andere Kriegsmanöver. Auch dessen Umschreibung weckt schlechte Gefühle: «Vorne an der Wandtafel steht der Lehrer und redet. Und er redet und redet.» Von stundenlangem Monologisieren ist die Rede. Richtigerweise aber müsste er dialogisch-entwickelnder Klassenunterricht heissen. Von einem Lehr- und Lern-Pingpong müsste man sprechen. Denn gemeinsam wächst man mit dem Lerninhalt an einer klar definierten Ziellatte empor. Es wird einander vorgetragen und zugehört, überlegt, es wird erfragt, angewendet und überprüft. Damit wird Lernen zudem zum einzigartigen Gemeinschaftserlebnis.
Zu Unrecht schlechtgeredet, Luzerner Zeitung, 11.4. Leserbrief von Claudia Meier-Preuschoff

4. April 2019

Flipped Classroom soll Frontalunterricht ablösen


Seit Jahrzehnten werden Alternativen zum ungeliebten Frontalunterricht gesucht. Eine neue Technik, bei der auf Lernvideos gesetzt wird, schlägt anderswo hohe Wellen – Luzern scheint aber noch nicht bereit dafür.
Die Schule soll kopfstehen, Zentralschweiz am Sonntag, 31.3. von Ismail Osman

30. März 2019

Es braucht Frontal- und Einzelunterricht


Der Jugendpsychologe Allan Guggenbühl kritisiert, dass selbst in den Ferien Nachhilfe angeboten wird. Und macht das Schulsystem dafür verantwortlich.
"Die Ferien sollten Ferien bleiben", Schweiz am Wochenende, 30.3. von Leif Simonsen

6. Januar 2019

Lerndruck ist nötig

Auch Mathe und Sprachen lassen sich nur lernen, wenn jemand dabei ist, der erklärt und motiviert. Ein gewisser Lerndruck ist auch erforderlich. Wer lernt allein Formeln und Ähnliches, wenn er keine Lust hat? Untersuchungen haben ergeben, dass gerade schwächere Schüler vom Frontalunterricht profitieren. Der sollte auch Grundlage eines grossen Teils des Unterrichts sein. Das kann man dann um Versuche in Bio oder Physik oder eigenständige Arbeit oder Arbeit in Kleingruppen ergänzen. Schülern sollte unbedingt wieder Wissen vermittelt werden.
NZZaS, 6.1. Leserbrief von Karin Weidenheimer

18. November 2018

Klassenunterricht als Modell


Den Initianten «Gute Schule Graubünden» ist zu gratulieren. Sie fordern eine offene Diskussion, ob die Reformen des Amtes für Volksschule und Sport (AVS) tatsächlich unterstützt werden sollen. Das AVS propagiert neue Unterrichtsmethoden, individuelles selbstorganisiertes Lernen, altersdurchmischtes Lernen statt Jahrgangsklassen und Coaching statt Kontrolle und Korrektur. Das Unterrichten in Fächern und Hausaufgaben sind out.
Südostschweiz, 17.11. Leserbrief von Henriette Meier

Jeder Vierte ohne Ausbildung


Keine Frage: Der Lehrermangel, der uns heute schon auf allen Stufen begegnet, spitzt sich weiter zu. Das Bevölkerungswachstum geht weiter, während viele Lehrkräfte aus geburtenstarken Jahrgängen pensioniert werden. Bis ins Jahr 2025 werden in der Schweiz 100 000 Kinder mehr zur Schule gehen, die 2000 zusätzliche Lehrkräfte benötigen. Und die werden kaum in der notwendigen Anzahl vorhanden sein. Schon heute müssen die Kantone auf Notmassnahmen zurückgreifen und Studierende bereits vor ihrem Abschluss in Klassen einsetzen.
Lasst sie endlich wieder unterrichten! St. Galler Tagblatt, 14.11. von Mario Andreotti

22. Oktober 2018

Endlich liefern statt lafern

Reaktion auf den Artikel von Cornelia Eisenach

Stellen Sie sich vor, Ihr Arzt verschreibt Ihnen ein Medikament, das noch nicht umfassend getestet wurde, das aber offensichtliche und gefährliche Nebenwirkungen hat. Genau dies geschieht seit Jahren an unserer Volksschule, wo eine Allianz aus Politik, Schuladministration und Wirtschaft der Volksschule abstruse Konzepte aufzwingt, ohne je nach deren Wirksamkeit zu fragen.
Endlich liefern statt lafern, Urs Kalberer, 22.10. 

12. Mai 2018

Unterstreichen gehört dazu

Mathematik liebe ich schon immer. Eine große Liebe ist es geworden, seit ich Schülerin an einer mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialschule in Riesa war. Warum? Weil man mit Mathe absolut logisch denken lernt. Es geht um die Art des Denkens, um Frustrationstoleranz, wenn es nicht gleich funktioniert. Mir gefällt es, in viele Richtungen zu denken, wenn ich ein Problem lösen will. Spezialfälle in Betracht zu ziehen, systematisch vorzugehen, zu abstrahieren – das sind Fähigkeiten, die in jedem Bereich nützlich sind. Das hilft mir in vielen Situationen meines Lebens, und deshalb finde ich Mathe total spannend. Diesen Zusammenhang Schülern zu vermitteln ist schwierig. Vor allem, weil Fernsehmoderatoren und andere Promis gern zum Besten geben, dass aus ihnen etwas geworden ist, obwohl oder gerade weil sie in Mathe nie gut waren. Damit stellen sie sich ein schlechtes Zeugnis aus. Strukturierter Durchblick? Fehlanzeige!

11. April 2018

Kapitäne oder Coachs?

Eine starke Volksschule steht und fällt mit starken Lehrerpersönlichkeiten, die den Klassenunterricht sowie ergänzende Lernformen souverän gestalten. Für ihre verantwortungsvolle Aufgabe braucht die Lehrerschaft eine praxisnahe Ausbildung und eine realistische Bildungspolitik.
Kapitäne oder Coachs, Starke Volksschule Zürich, 3.4. von Hanspeter Amstutz

26. Februar 2018

Zur Lehrerrolle: anleiten oder coachen?

Denken sei ein Abkömmling des Tuns. Darin besteht Einigkeit. Umstritten ist die Rolle der Lehrperson. Soll sie aktiv anleiten oder lediglich „coachen“? Ein Plädoyer für schülerorientiertes Lenken.
Alle Bildung kommt aus dem Tun, Journal21.ch, 23.2. von Carl Bossard

30. Januar 2018

Nazi-Jargon in der Schuldebatte

Der Begriff „Frontalunterricht“ wird heute im Bildungswesen allgemein verwendet, wobei den meisten nicht bekannt ist, das damit seit den 1960er Jahren der ursprüngliche Begriff „Klassenunterricht“ verdrängt wurde. Noch weniger bekannt ist, dass dieser Begriff von einem deutschen Alt-Nazi kreiert wurde. Der Begriff „Frontalunterricht“ (Nazi-Kriegsjargon in Anlehnung an „Front“) wurde erstmals vom deutschen Reformpädagogen Peter Petersen für den Klassenunterricht verwendet. Jürgen Wiechmann (Jürgen Wiechmann: Frontalunterricht, in: Zwölf Unterrichtsmethoden, Beltz, 2000) hat den Ursprung des Worts Frontalunterricht auf einen Aufsatztitel von Petersen und Petersen (1954) zurückverfolgen können. 
Nazi-Jargon in der Schulreformdebatte, Kindgerechte Schule, von Peter Aebersold

29. November 2017

Lernen durch Scheitern

Die meisten Schulen bereiteten ihre Schüler zu wenig auf die Zukunft vor, sagt ETH-Lernforscher Manu Kapur. Er fordert einen Kulturwandel im Unterricht. 
«Ich bin skeptisch, was Pisa überhaupt messen kann», NZZaS, 26.11. von Katharina Bracher 

23. November 2017

Gesteuerte Form der Verwahrlosung

Christoph Türcke über die Ökonomisierung des Bildungsbetriebs, Lehrer, die zu Lernbegleitern mutieren, neue autoritäre Strukturen in der Schule und alte Effizienzfantasien, die in ihr Gegenteil kippen.
Philosoph Christoph Türcke: "Man braucht die Schulen eigentlich nicht mehr", Standard, 21.11. von Lisa Nimmervoll

12. November 2017

Frontalunterricht - ein irreführendes Schlagwort

Bei bildungspolitischen Diskussionen scheint sich im Schlagwort „Frontalunterricht“ alles Negative zu konzentrieren. Ohne einen etwas genaueren Blick auf die Schulpraxis zu werfen, fordern manche Bildungspolitiker, dass diese Art des Unterrichtens weitgehend aus unseren Schulen zu verbannen ist. Doch zum Glück ist dies noch nicht geschehen.
Quelle: Newsletter "Lehrplan vors Volk", 12.11. von Hanspeter Amstutz

13. Januar 2017

PISA und die Ameisen

Ende 2016 wurden die Schweizer 15-Jährigen Europameister in Mathematik. Das ist erfreulich. Nur, seit dem Ende der Kolonialzeit sind Europameister nicht mehr automatisch Weltmeister. Haben wir es aufgegeben, uns mit den Klassenbesten zu vergleichen, mit Singapur, China, Taiwan, Südkorea, Japan? – Ich habe je einen Drittel meiner beruflichen Laufbahn in Afrika, im Nahen Osten und in Ostasien verbracht. Die Chefs der Asienabteilung des UNDP stammten aus Nationen, die im Pisa-Test die ersten fünf Ränge belegen. Es sind konfuzianisch durchdrungene Länder. Die diesseitige Philosophie des Konfuzius geht davon aus, dass das Universum, die Welt und der Mensch rational verstanden werden können. Ziel des Lebens ist, der bestmögliche Mensch zu werden, ohne Hoffnung auf Belohnung im Diesseits oder im Jenseits. Dazu braucht es Fleiss, Disziplin und Leistung. Dies sollte uns Europäern bekannt vorkommen. Schon die Aufklärer haben Konfuzius studiert. Immanuel Kants kategorischer Imperativ gleicht der Ethik des chinesischen Altmeisters. All das wissen gebildete Ostasiaten. Ihr Bild der Moderne ist dem heutigen Westeuropa geistesverwandter als Islamismus, Animismus oder christlicher Fundamentalismus.
Der Pisa-Test und die Ameisen, NZZ, 13.1. Gastkommentar von Toni Stadler