Die
neuesten Studien lassen Mathematik- und Fremdsprachengenies in unserem Kanton
ins Abseits schwinden. Untersuchungen wollen dieses Phänomen nun erklären. Ich
bin überzeugt, dass alle Kinder mathematische, sprachliche,
naturwissenschaftliche sowie künstlerische Fähigkeiten in sich tragen. Diese
gilt es individuell herauszuschälen. Es stellt sich für mich nach wie vor die
Frage, wie bringen Lehrpersonen, trotz Lehrplan 21 und den zum Teil
unbrauchbaren Lehrbüchern, den Schülerinnen und Schülern den Schulstoff
verständlich bei.
Zurück zu mehr Frontalunterricht, Basler Zeitung, 5.6. von Caroline Mall
Es kommt nicht von ungefähr, dass Schülerinnen und Schüler
jene Lehrpersonen loben, die den Schulstoff so verständlich erklären, dass
Lernen Spass macht. Sie fühlen sich von den Lehrpersonen getragen und ernst
genommen, und sie werden selbstständig in ihrer Arbeitshaltung; das generiert
grosse Freude beiderseitig und erhöht die Wissbegierde bei den Lernenden. Den
Schulstoff, der nur noch marginal im Frontalunterricht vermittelt werden soll,
gemäss LP 21, müssen sich die Kinder oft selbstständig in Gruppenarbeiten
gegenseitig vermitteln. Das birgt die Gefahr, dass für ganz viele Schülerinnen
und Schüler dieser Prozess zu Unsicherheiten führt und viele Bildungslücken
entstehen können, da die Kompetenz des selbstständigen Arbeitens noch gar nicht
ausgereift ist. Schülerinnen und Schüler brauchen einen strukturierten
Lektionenablauf und vor allem eine Stoffvermittlung, die mit verständlichen
Wiederholungen und guten praktischen Übungen gespickt ist. Wenn Schülerinnen
und Schüler den Stoff verstehen, wachsen Selbstständigkeit, Souveränität und
Kompetenzen. Es gibt viele Lehrpersonen, die in eigener Regie geeignetes
Schulmaterial ausarbeiten, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit
eigenem Schulmaterial den Schülerinnen und Schülern den Stoff viel besser
vermitteln können.
Es sind aber gerade jene Lehrpersonen, die unter Druck
geraten, weil sie angehalten sind, die Stoffvermittlung nach den Richtlinien
des LP 21 durchzuführen. Der LP 21 ist eben überhaupt nicht das Gelbe vom Ei.
Erste Erkenntnisse liegen auf dem Tisch, so werden die Kompetenz-Lehrbücher
überarbeitet, und den Lehrpersonen stehen in Zukunft verschiedene Lehrmittel
zur Verfügung. Dass der Frontalunterricht wesentlich zum Erfolg der
Schülerinnen und Schüler beiträgt und nicht etwa Hunderte von Kompetenzen, wird
hoffentlich in naher Zukunft auch erkannt und wieder vermehrt eingeführt.
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