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13. August 2020

Wege aus der sprachlichen Genderdiskussion

«Warum stellen Sie so polemische Fragen», echauffiert sich die Chefin eines Gleichstellungsbüros gegenüber der Journalistin. Da kommt also eine Journalistin zum Interview, die nicht schon von vornherein an die segensbringende Wirkung von Gendersprache, Quotenregelungen und Gleichstellungsbüros glaubt. Die Journalistin glaubt vielmehr, dass der faire Wettbewerb ein gerechtes Prinzip sei.

Wer fragt, gewinnt: Auswege aus endlosen Gender-Diskussionen, NZZ, 13.8. von Claudia Wirz

5. November 2019

Mehr Welschlandaufenthalte


Es war ein Zittersieg. Am Schluss gaben wenige Stimmen den Ausschlag dafür, dass Sandra Locher Benguerel (sp.) anstelle des langjährigen Bündner SVP-Nationalrats Heinz Brand ins Bundeshaus zieht. Die 44-jährige Primarlehrerin aus Chur steht für eine politische Entwicklung, die angesichts der grünen Welle etwas untergegangen ist: Im neuen Parlament werden nicht nur mehr Grüne und mehr Frauen sitzen, sondern auch doppelt so viele Politikerinnen mit pädagogischem Hintergrund. Ihre Vertretung ist von mindestens sechs auf zwölf gestiegen. Mit Andrea Gmür-Schönenberger (cvp.) gibt es in der kommenden Legislatur auch mindestens eine Lehrervertreterin im Ständerat, eventuell folgt nach dem zweiten Wahlgang noch Mathias Reynard (sp.).
Alle Deutschschweizer Schüler sollen ins Welschland, NZZaS, 3.11. von René Donzé

7. Mai 2019

Wie furchtbar muss Freiheit sein?


Gerade an Universitäten macht sich ein Ungeist breit, der besorgniserregend ist. Der Ruf nach Vorschriften und Verboten kommt dabei von den Studenten selber.
Woher dieser fanatische Hass auf jene, die für sich die Freiheit des Denkens noch in Anspruch nehmen wollen? NZZ, 30.4. von Konrad Liessmann

16. November 2015

Ab in die Romandie!

Die Zürcher Volksschüler sollen mindestens einmal einen Sprachaufenthalt in der französischen oder italienischen Schweiz absolvieren. Das tönt alles sehr schön, nur haben die Zürcher Parlamentarier keine Ahnung, wie das denn organisatorisch zu bewältigen ist. Von den Kosten ist gar keine Rede. Was es für den Spracherwerb bringt, ist bestensfalls diffus. Ach ja, und da sind ja noch die Berner, Basler und St. Galler, die es ebenfalls ins Welsche zieht. Im Schulhaus in Colombier werden also die Zürcher auf die St. Galler Schüler treffen und sich ausgiebig in Mundart miteinander unterhalten. Und dann kommt wohl noch ein Rechtsprofessor, der messerschaft argumentiert, der Zürcher Vorstoss widerspreche der Verfassung: Schliesslich werde das Rätoromanische klar diskriminiert. (uk)













Nur die FDP und die CVP waren gegen den Vorstoss, Bild: Salvatore Di Nolfi
Alle Schüler ab in die Romandie! Tages Anzeiger, 16.11.

2. Juni 2015

Grundlage für HSK gefordert

An den St. Galler Primarschulen sollen fremdsprachige Kinder im Fach "Heimatliche Sprache und Kultur" unterrichtet werden. Eine Motion verlangt dazu die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage.




Wer seine Muttersprache beherrscht, lernt auch leichter eine Zweitsprache, Bild: Keystone

Motion fordert Muttersprache-Unterricht, St. Galler Tagblatt, 2.6. 

27. Januar 2015

Muttersprache-Unterricht besser in öffentliche Schule integrieren

Viele Migrantenkinder besuchen neben der Regelschule auch noch Kurse in ihrer Muttersprache. Dieser Unterricht für heimatliche Sprache und Kultur (HSK) soll besser mit dem Regelunterricht verknüpft und langfristig ganz in die öffentliche Schule integriert werden.



Der HSK-Unterricht wurde in den 60-er Jahren eingeführt, Bild: Keystone

IGE will Muttersprache-Unterricht in öffentliche Schule integrieren, Blick, 26.1.

13. Januar 2015

Juristenstreit um Primarfremdsprachen

Darf der Bund den Kantonen vorschreiben, dass diese zwei Fremdsprachen in der Primarschule zu unterrichten haben? Dieser Meinung ist Bernhard Ehrenzeller, Professor an der Universität St. Gallen. Nach ihm sind die verschiedenen Bestrebungen, eine Landessprache aus der Primarschule an die Sekundarstufe zu verschieben, rechtswidrig.




Ehrenzeller: Zwei Fremdsprachen an der Primarschule, Bild: www.parlament.gv.at

Bundeskompetenz ist keine Leerformel, NZZ, 13.1. von Bernhard Ehrenzeller


Austausch fördern

Christophe Büchi, Westschweizkorrespondent der NZZ, fordert mehr Engagement des Bundes für Sprachaustauschprogramme. Gerade der "Sprachenstreit" habe den Schüleraustausch zu einem Thema gemacht, in den der Bund und die Kantone investieren sollte.
Schüleraustausch sollte obligatorisch werden, NZZ, 13.1. von Christophe Büchi

28. Oktober 2014

"Belgische Verhältnisse"

Der Berner Bildungsdirektor Bernhard Pulver bringt gerne den Vergleich (und die leise Drohung) mit Belgien, für den Fall, dass sich die Deutschschweizer gegen Primarfranzösisch aussprechen würden. Vor lauter Französisch werden aber glatt die beiden anderen lateinischen Sprachen vergessen. Die politische Lösung für unser Sprachenproblem sähe also so aus: 

1. Kindergarten: Hochdeutsch.
2. Erste Primar: Romanisch für alle in immersiver Form. Romanisch eignet sich laut verschiedenen Gutachten ideal als Brückensprache zwischen den verschiedenen Landessprachen. Um einem Innerbündner Konflikt elegant aus dem Weg zu gehen, wird nach je einem halben Jahr das Idiom gewechselt.
3. Zweite Primar: Beginn Kurse für heimatliche Sprache und Kultur für die fremdsprachigen Einwanderer.
4. Dritte Primar: Italienisch löst Romanisch ab. Italienisch eignet sich hervorragend in diesem Alter, da es zwischen Schrift und Aussprache keine allzugrossen Differenzen gibt. Eigentlich hätte man schon lange darauf kommen können. Beharrlicher politischer Druck zeigt hier seine Früchte!
5. Fünfte Primar: Neben Italienisch gesellt sich nun das überaus karrierefördernde Französisch. Eindrückliche Studien belegen, dass man ohne die Sprache Voltaires heute kein Geld mehr verdienen kann. Dank dem geschickten Sprachaufbau und dem Ausmerzen der Deutschschweizer Dialekte profitieren die Kinder von einem kinderleichten Wortschatzerwerb. Das nennt sich Mehrsprachendidaktik in ihrer reinsten Form! 
6. Sechste Primar: Hier ist besonderen Wert auf das spielerische Element beim Spracherwerb zu legen. Am Ende der Primarschulzeit können die Kinder bereits so gut Italienisch, dass man dieses Fach nun mit gutem Gewissen ruhen lassen kann.
7. Erste Oberstufe. Neu tritt neben Französisch bis zum Ende der Schulzeit nun die Weltsprache Englisch.

Als erstes Land der Welt hat die Schweiz ein System entwickelt, das die Schulsprachen ganz ohne Diskriminierung anderer Sprachregionen umsetzt. Wir, und besonders unsere Kinder, können stolz sein auf unsere föderalistische Bildungspoltik. (uk)

2. Oktober 2014

Economiesuisse gegen zwei Primarfremdsprachen

Die Kommission für Bildung und Forschung von Economiesuisse hat sich gestern auch zum Fremdsprachenstreit geäussert. Sie rät, den Sprachenkompromiss der kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) aufzugeben. Dieser sieht vor, dass die Primarschüler spätestens ab der dritten Klasse die erste, ab der fünften Klasse die zweite Fremdsprache lernen. Statt zwei Fremdsprachen in der Primarschule sei es sinnvoll, wenn sich die Primarschüler auf nur eine Fremdsprache konzentrieren könnten, heisst es in den gestern veröffentlichten Leitlinien der Bildungskommission. Diese begründet ihre Haltung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: «Je früher Kinder mit der neuen Sprache konfrontiert werden, desto intensiver muss diese Sprache angewandt werden, damit sich ein nachhaltiger Lerneffekt einstellt.» Die Ausbildung der Kinder in der Muttersprache, den Naturwissenschaften und vor allem der Mathematik müsse Priorität erhalten. Diese Fächer dürften keinesfalls darunter leiden, weil die Primarschüler zwei Fremdsprachen lernen müssten.
Ob diese eine Fremdsprache in der Primarschule eine Landessprache oder Englisch sein soll, dazu äussert sich Economiesuisse nicht. Die 36-köpfige Kommission sei in der Frage geteilt, sagte Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse.

Quelle: Tages Anzeiger, 2.10. von Anja Burri

29. September 2014

"Was für Biel gut ist, muss für Schaffhausen nicht unbedingt richtig sein"

Der Sprachwissenschafter und Germanist Anton Näf über Fremdsprachen in der Schule.



Näf: Englisch für alle - Französisch für die Elite", Bild: NZZ


"Was für Biel gut ist, muss für Schaffhausen nicht unbedingt richtig sein", NZZ, 29.9. von Christophe Büchi


28. September 2014

Reaktionen auf Anne-Catherine Lyon

Mit viel personellem und finanziellem Aufwand wurden bei der Einführung des Fremdsprachenunterrichts die Stundentafeln der Primarklassen umgekrempelt. Das war ein folgenschwerer Eingriff in den Schulunterricht, und er war mit dem Stundenabbau in anderen Fächern (etwa Handarbeit und Werken) verbunden. Heute wird moniert, das Interesse unserer Schulabgänger für handwerkliche Lehren sei gesunken. Ein gut aufgebauter Werkunterricht legt bereits bei kleineren Kindern wichtige Grundlagen und weckt Interessen. Im Fach «Mensch und Umwelt» kann das Interesse der Kinder für technische und (natur-)wissenschaftliche Fachbereiche und Berufsfelder geweckt werden. Die dafür notwendigen Schulstunden müssten aber wieder in die Stundentafel eingeführt werden. Das wäre durchaus möglich. Neue Forschungsresultate zeigen nämlich, was man schon vor zehn Jahren wusste: Kinder, die früh mit Fremdsprachenunterricht beginnen, haben keine Vorteile gegenüber solchen, die später damit starten, weil Letztere eine Fremdsprache wesentlich effizienter lernen und weniger Lernzeit benötigen für das Erreichen desselben Sprachniveaus.

Leserbrief von Eliane Gautschi, NZZaS, 28.9. Weitere Leserbriefe unten

31. August 2014

Parlament will bei Fremdsprachen mitreden

Vielen Nationalräten gehen die Voten einzelner Kantone gegen das Frühfranzösisch zu weit. SP- und CVP-Politiker möchten nun das Sprachengesetz ändern.




Die Politik möchte die Kompetenzen der Kantone beschneiden, Bild: Wikipedia

Das Parlament will beim Fremdsprachenstreit mitreden, Tages Anzeiger, 30.8. von Anja Burri

17. März 2014

Unsicheres Frühfranzösisch im Aargau

Im Aargau soll Frühfranzösisch zusammen mit dem Lehrplan 21 eingeführt werden. Angesichts der Verzögerungen, die zu erwarten sind, ist dies frühestens 2017. Doch angesichts des Sparprogramms könnte die Einführung noch weiter verzögert werden. "Bevor man daran geht, das bestehende Angebot der Volksschule zu kürzen, soll man zuerst auf zusätzliche teure Reformen verzichten", findet ALV-Präsident Stöckli.





Niklaus Stöckli vom ALV will in erster Priorität das bestehende Angebot an der Volksschule erhalten, Bild: alv

Müssen die Primarschüler ab 2017 Französisch büffeln oder erst viel später? Aargauer Zeitung, 16.3. von Hans Fahrländer

2. März 2014

St. Galler Parlament entscheidet über Fremdsprachen

An den Primarschulen im Kanton St. Gallen soll nur noch eine Fremdsprache unterrichtet werden, nämlich Englisch. Dies fordert die SVP-Fraktion des Kantonsrats in einer am Mittwoch eingereichten Interpellation.
Zwei Fremdsprachen in der Primarschule – heute lernen die Kinder Englisch ab der dritten und Französisch ab der fünften Klasse – seien zuviel, schreibt die SVP. Aus Gründen der beruflichen Zukunft und der Motavion solle auf der Primarstufe nur noch Englisch unterrichtet werden.
Die in der Primarschule erworbenen Französischkenntnisse trügen kaum zum nationalen Zusammenhalt bei. Es wäre daher «wahrscheinlich sinnvoll, die zweite Landessprache auf die Oberstufe zu verschieben und dort die Französisch-Lektionen aufzustocken».
Quelle: sda, 26.2.

28. Oktober 2013

Fremdsprachen: Eymann will bis 2015 warten

Für den neu gewählten Präsident der EDK, Christoph Eymann, befindet man sich in einer Phase der Konsolidierung. Deshalb dürfe das Sprachenkonzept jetzt nicht hinterfragt werden. Erst im Jahr 2015 sollen diesbezügliche Entscheide gefällt werden. Für Eymann ist jedoch klar: "Für den Zusammenhalt unserer Nation ist es von eminenter Bedeutung, dass die französische Sprache ohne Wenn und Aber gelehrt und gelernt wird".



Eymann will am Sprachenkonzept festhalten, Bild: Peter Schneider

Sprachenfrage bleibt Knacknuss, NZZ, 28.10. von Michael Schoenenberger

26. März 2013

Relativierung des sprachlichen Territorialprinzips

In einem Leserbrief meldet sich Romedi Arquint zu Wort in Sachen Territorialprinzip. Dieses kann sich fürs Romanische kontraproduktiv auswirken.
Quelle: NZZ, 23.3.
Zwei Fallen für das Bündner Italienisch, NZZ, 21.3. von Sascha Zala

15. Dezember 2012

Mundart statt Frühchinesisch

Auch einem Leserbriefschreiber ist der Artikel über den Privatkindergarten, an dem die Kinder Chinesisch lernen, aufgefallen.
Man mag das Frühchinesisch, das Kindern im Vorschulalter in der privaten LIP-Schule beigebracht wird, als lustigen oder sinnlosen Gag oder als abgehobene Profilierungsübung von Expats und gutbetuchten Mehrbesseren abtun: Bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass in diesem Privatkindergarten die gemeinsame Umgangssprache der Kleinen, die zu Hause Bulgarisch, Englisch oder Hochdeutsch sprechen, Schweizerdeutsch ist. Dieses Bekenntnis zur hiesigen Beziehungssprache unterscheidet sich wohltuend von der Haltung gewisser Exponenten unseres Bildungsestablishments, die den eindeutigen Volksentscheid für die Unterrichtssprache Mundart im Kindergarten nach wie vor nur sehr schleppend, lustlos und widerwillig vollziehen. Dabei muss Schweizerdeutsch auch für alle jene hier aufwachsenden Kinder, die zu Hause Türkisch, Portugiesisch oder Serbokroatisch sprechen, die gemeinsame Beziehungs- und Alltagssprache sein, wenn wir diese Kinder richtig integrieren wollen.
Thomas Ziegler, Elgg in: NZZ, 15.12.

11. Dezember 2012

Romanisches Koexistenzmodell soll Gemüter beruhigen

Der Streit um die in der Schule gelernte Form des Romanischen soll mit einem Kompromiss beigelegt werden. Sowohl die Standardsprache Rumantsch Grischun (RG) als auch die regionalen Idiome sollen ihren Platz in der Schule haben.  Der Vorschlag stammt von der RG-freundlichen Lia Rumantscha. Er ist rein politisch und nicht pädagogisch abgestützt. Das gleichzeitige Lernen, Sprechen und Schreiben in RG und im Idiom verwirrt die Kinder mehr, als sie es im Romanischen stützt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat ergeben, dass die Kinder im Unterengadin und im Münstertal erhebliche Schwächen in der Rechtschreibung aufweisen. Der vorgeschlagene Kompromiss wird die lockere Handhabung von Sprachregeln im Romanischen noch weiter aufweichen.
Rumantsch Grischun und Idiome - Koexistenz, Regionaljournal DRS, 11.12.

6. Dezember 2012

St. Gallen prüft HSK

Der St. Galler Stadtrat soll aufzeigen, welchen Platz heimatliche Sprache und Kultur (HSK) in der Schule hat. Ein SP-Politiker reichte dazu ein Postulat ein, das der Stadtrat nun prüft. Die Stadt Zürich kenne ein solches Schulfach, welches jeweils am Mittwochnachmittag durchgeführt werde, heisst es im Postulat.






Von der Förderung der Erstsprache profitiert auch der Deutschunterricht, Bild: NZZ.
Quelle: Regionaljournal DRS, 6.12.