Wer seine Muttersprache beherrscht, lernt auch leichter eine Zweitsprache, Bild: Keystone
Motion fordert Muttersprache-Unterricht, St. Galler Tagblatt, 2.6.
Der Erziehungsrat soll Kurse in heimatlicher
Sprache und Kultur, die von ausserschulischen Trägerschaften angeboten werden,
anerkennen können. Dazu braucht es eine Anpassung des kantonalen
Volksschulgesetzes.
Die Stadt St.Gallen möchte in der Primarschule das
Fach "Heimatliche Sprache und Kultur" (HSK) einführen, schreiben die
Motionäre. In den Kantonen Thurgau, Zürich und Basel-Stadt werde HSK bereits
angeboten.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass sich
das Beherrschen der Erstsprache positiv auf das Erlernen einer Zweitsprache
auswirke, heisst es. "Deshalb sollen Kinder, deren Erstsprache nicht
Deutsch ist, ihre Fähigkeiten in der Erstsprache verbessern."
Der entsprechende Unterricht existiert heute bereits
auf freiwilliger Basis, zum Beispiel an der Scuola Italiana. Nun sollen die
Gemeinden diesen Unterricht in die regulären Schulangebote aufzunehmen können,
um so die Integration der Kinder zu fördern und eine Kontrolle der Angebote zu
gewährleisten.
Im Kanton Thurgau wird HSK bereits in 13
verschiedenen Sprachen angeboten. Trägerschaften dieser freiwilligen Kurse sind
zum Beispiel Botschaften, Konsulate oder Vereine. HSK steht Kindern und
Jugendlichen offen, die in ihrer Familie diese Sprache sprechen oder die
Staatsbürgerschaft des Herkunftslandes besitzen.
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