2. Juni 2015

Grundlage für HSK gefordert

An den St. Galler Primarschulen sollen fremdsprachige Kinder im Fach "Heimatliche Sprache und Kultur" unterrichtet werden. Eine Motion verlangt dazu die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage.




Wer seine Muttersprache beherrscht, lernt auch leichter eine Zweitsprache, Bild: Keystone

Motion fordert Muttersprache-Unterricht, St. Galler Tagblatt, 2.6. 


Der Erziehungsrat soll Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur, die von ausserschulischen Trägerschaften angeboten werden, anerkennen können. Dazu braucht es eine Anpassung des kantonalen Volksschulgesetzes.
Die Stadt St.Gallen möchte in der Primarschule das Fach "Heimatliche Sprache und Kultur" (HSK) einführen, schreiben die Motionäre. In den Kantonen Thurgau, Zürich und Basel-Stadt werde HSK bereits angeboten.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass sich das Beherrschen der Erstsprache positiv auf das Erlernen einer Zweitsprache auswirke, heisst es. "Deshalb sollen Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, ihre Fähigkeiten in der Erstsprache verbessern."
Der entsprechende Unterricht existiert heute bereits auf freiwilliger Basis, zum Beispiel an der Scuola Italiana. Nun sollen die Gemeinden diesen Unterricht in die regulären Schulangebote aufzunehmen können, um so die Integration der Kinder zu fördern und eine Kontrolle der Angebote zu gewährleisten.

Im Kanton Thurgau wird HSK bereits in 13 verschiedenen Sprachen angeboten. Trägerschaften dieser freiwilligen Kurse sind zum Beispiel Botschaften, Konsulate oder Vereine. HSK steht Kindern und Jugendlichen offen, die in ihrer Familie diese Sprache sprechen oder die Staatsbürgerschaft des Herkunftslandes besitzen. 

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