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3. Mai 2021

Die Herkunft entscheidet

Es muss nicht jeder und jede ans Gymnasium, manche wären in einer Lehre besser aufgehoben, die Berufsbildung braucht leistungsstarke Jugendliche: Diese Argumente sind richtig. Doch sie gelten vor allem für junge Menschen mit praxisorientierten Begabungen, die sich weniger für akademische Inhalte begeistern können oder die Matura nur mit Ach und Krach hinkriegen.

Schickt endlich die Richtigen ans Gymnasium, NZZ, 3.5. von Margrit Stamm

25. April 2021

Kinder haben immer weniger Selbstdisziplin

"Unser Gehirn reift bis ungefähr zum zwanzigsten Lebensjahr, sogar noch ein bisschen darüber hinaus. Und bei diesem Reifungsprozess nimmt der Frontalkortex eine besondere Rolle ein. Dieses Stirnhirn ist sehr wichtig für die Selbstdisziplin und die Selbstkontrolle. Der noch nicht voll ausgebildete Frontalkortex ist einer der Gründe, warum die Kinder in der Pubertät so sind, wie sie sind. Dass sie zum Beispiel Schwierigkeiten mit ihrer Aufmerksamkeit und der ­Kontrolle ihrer Emotionen haben. Kinder sind anfällig für Lust-Im­pulse. Sie sind deswegen auch anfällig für Süchte. Und jetzt kommen sie mit dem Internet in eine Welt, in der sie sofort alles haben können, was sie sich wünschen. Meine inzwischen erwachsenen Söhne haben mich als Teenager mal gefragt: «Was hast du eigentlich so gemacht, als du 16 ­Jahre alt warst?» Und als ich dann geantwortet habe: «Naja, zur Schule gehen, lesen, Sport und vielleicht alle vier Wochen mal ins Kino», fanden sie diese Vorstellung unsäglich langweilig. Kinder heute können sich gar nicht mehr vorstellen, in einer Welt zu leben, in der sie nicht alles sofort haben können".

"Eltern müssen ihre Kinder viel mehr führen", Fritz und Fränzi, 6.4. von Bianca Fritz

21. März 2021

Erziehung in Zeiten der Digitalisierung

Wer kennt sie nicht, die leicht geneigten Köpfe an den Bushaltestellen, Menschen, in kleinen Gruppen zusammenstehend, auf ein flaches, rechteckiges «Ding» in ihren Händen starrend oder darauf herumwischend? Oder den Herrn im Anzug, der vermeintlich ein entspanntes Gespräch mit sich selbst zu führen scheint, lacht und Pausen einschaltet, bis man entdeckt, dass er, mit Kopfhörern ausgerüstet, in sein rechteckiges «Ding» spricht. Beim Spazierengehen sieht man Babys in ihren Kinder- wagen, die den Blick ihrer Mutter vergeblich suchen, weil sie auf dieses «Ding» fixiert ist: das Smartphone. Was als klobiges Gerät – vorwiegend zum Telefonieren gebraucht – auf den Markt kam, ist heute ein portabler kleiner Computer inklusive Shoppingcenter, der die Menschen überall hin zur Arbeit und in der Freizeit, Tag und oft auch in der Nacht, begleitet. Auch Kinder! Zunehmend jünger sind sie mit diesen Geräten befasst, und zu- nehmend mehr Fachleute machen sich Sorgen um die damit verbundene Entwicklung.

Im Dschungel des Internets: Erziehung in Zeiten der Digitalisierung, Zeit-Fragen, 9. 3. von Eliane Perret

7. März 2021

Die Krippe als verklärter Ort der Chancengerechtigkeit

Der Gewerkschaftsbund jubelt – Corona hin oder her. Ein Ziel, das er seit langem anvisiert, erscheint trotz Krise und Rekordverschuldung greifbarer denn je: mehr Bundesgelder für die familienexterne Kinderbetreuung! Die Bildungskommission (WBK) des Nationalrats will das ursprünglich als befristet deklarierte, aber immer wieder verlängerte Impulsprogramm zur Krippenförderung in eine Dauerinstitution überführen und hat eine entsprechende Initiative eingereicht.

Erziehung: Bitte nicht als Service public! NZZ, 2.3. von Claudia Wirz

7. Februar 2021

Elternprotest

In Stammheim im Zürcher Weinland ist normalerweise wenig los. Höhepunkte im Jahreskalender der Riegelhaus-Gemeinde sind das Fasnachtsfeuer, der Jahrmarkt und der Tag der offenen Weinkeller. Normalerweise. Doch im Moment läuft nichts. Und so kommt es, dass ein paar bunte Luftballons hohe Wellen werfen. Dabei meinte es die junge Mutter und Naturheilpraktikerin nur gut. Sie hatte einen Marsch zum Schulhaus organisiert. «Ein Zeichen» wollte sie setzen, «dass damit eine rote Linie überschritten wurde». «Damit» heisst mit der Maskenpflicht für Kinder ab der 4. Klasse, die im Kanton Zürich gilt. Das sei eine «extreme Belastung» und ein «erhebliches Gesundheitsrisiko» für das Kind. Also marschierten dreissig Mütter und Väter mit Luftballons los, daran hingen bunte Zettel, auf denen sie unter anderem «Luft für unsere Kinder» forderten. Oder «Freiheit und Liebe». Der Marsch war von der Gemeinde bewilligt worden. «Wir wollten deeskalieren», sagt Schulpräsidentin Anita Fleury.

Aufstand der Eltern, NZZaS, 7.2. von René Donzé

28. Januar 2021

Elterngespräche nach wie vor im Schulzimmer

Im Corona-Jahr 2021 ist es nicht anders: Im Januar erhalten die Schülerinnen und Schüler in den Primar- und Sekundarschulen ihre Zeugnisse und Lernberichte – und die Lehrerinnen und Lehrer laden die Eltern ein, die Ergebnisse zusammen mit ihren Kindern oder Jugendlichen zu besprechen. Im Kanton BaselStadt finden diese Gespräche als Präsenzveranstaltungen in den Schulzimmern statt, oft auch im Beisein von Sozialarbeitern oder Dolmetschern.Bis zu sieben Personen sind an solchen Gesprächen dabei. 

Treffpunkt trotz Corona in der Schule, Basler Zeitung, 27.1. von Thomas Dähler

18. Januar 2021

Lesen, lesen, lesen

«… soll euch nicht die Dummheit töten.» So beginnt ein Gedicht – auf vielen Internetportalen zu finden –, mit dem Kindern die Bedeutung des Lesens von Büchern vor Augen geführt werden soll. Auch wenn der weitere Fortgang des Gedichtes Geschmackssache ist, weist es doch auf die Bedeutung des Lesens für den einzelnen Menschen, für die ganze Gesellschaft hin. – Es ist nun fünfhundert Jahre her, seit mit der Erfindung des Buchdrucks das Lesen und damit die Bildung breiteren Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht wurde. Bis dahin wurden Bücher und Dokumente handschriftlich kopiert. In Europa geschah das meistens in den Skriptorien der Klöster, in denen sich Mönche und Nonnen dieser anspruchsvollen Aufgabe annahmen und kunsthandwerkliche Bijous schufen. Und wie ist es mit Büchern und deren Bedeutung für das Lesen heute?

 "Bücherlesen ist vonnöten", Zeit-Fragen, 12.1. von Eliane Perret

10. Januar 2021

Baselland erlaubt weiterhin Kleinklassen und fährt gut damit

Dieser Mann weiss, wovon er spricht: Robert Christener unterrichtet seit mehr als 20 Jahren in Kleinklassen. Zurzeit ist der 55-jährige Lehrer einer 6.Klasse an der Primarschule Muttenz. Der Primarlehrer bildete sich zum schulischen Heilpädagogen weiter und betreut zusammen mit einer Zweitlehrperson maximal 13 Kinder. In den vergangenen Jahren leistete er aber auch Einsätze in Regelklassen. Dies im Rahmen der Integrativen Schulungsform (ISF), bei der ein Heilpädagoge einzelne Kinder einer Regelklasse während zwei bis vier Lektionen pro 

"Irgendwann ist das Feuer in den Regelklassen zu gross", BZ Basel, 9.1. von Michael Nittnaus

5. Januar 2021

Rösler: Soziale Ungerechtigkeit ging noch weiter auseinander

Dagmar Rösler, die oberste Lehrerin der Schweiz, spricht sich vehement gegen eine erneute Schulschliessung aus und erklärt, warum der Lehrerberuf karrieretechnisch noch immer in eine Sackgasse führt.

«Der Druck auf die Schulen ist gross», Coopzeitung, 5.1. von Andreas Eugster und Andreas W. Schmid

4. Januar 2021

Umfrage: Ein Drittel der Eltern finden Hausaufgaben unwichtig

Die Kantonale Eltern-Mitwirkungsorganisation (KEO) hat im November 2'500 Zürcher Eltern zu Sinn und Unsinn der Hausaufgaben ihrer Kinder befragt. Die Corona-Krise und der damit einhergehende Fernunterricht waren allerdings nicht Teil der Befragung. Der «Landbote» macht die Ergebnisse der Befragung nun publik. Diese zeigt: 19 Prozent der befragten Eltern erachten Hausaufgaben als «sehr wichtig», weitere 41 Prozent immerhin als «wichtig». Das ergibt kumuliert 60 Prozent.

Zürcher Elternumfrage zeigt: Nur 60 Prozent halten "Ufzgi" für sinnvoll, Top Online, 30.12.

7. Dezember 2020

«Scrabble», «Ligretto», «Chicken out», «Halma» und «Die fiesen Sieben» – was ist das?

Vor kurzem fragte ich in meiner Klasse, was man eigentlich in seiner Freizeit nach Schulschluss alles tun könne, wozu es keinen Bildschirm brauche. Es wurde zuerst einmal ruhig. Hätte ich meine Schülerinnen und Schüler nach ihnen bekannten Computerspielen oder Social-Media-Plattformen gefragt, wäre ich sofort mit einer Fülle von Antworten eingedeckt gewesen. «Hinausgehen und Fussball spielen», warf schliesslich ein Bub ein, «oder halt das Zimmer aufräumen». Dann meldete sich ein Mädchen und erzählte, dass sie der Mutter beim Kochen und Putzen helfe. Ein Junge pflichtete ihr bei, er koche auch gerne mit dem Vater zusammen und zeichne oft. Ein anderer berichtete vom gemeinsamen Bauen mit Legosteinen mit dem jüngeren Bruder. Ein Mädchen erzählte begeistert von «Scrabble», «Ligretto», «Chicken out», «Halma» und «Die fiesen Sieben», das sie zu Hause spielen würden. In den Gesichtern der anderen Kinder war offensichtlicher Erklärungsbedarf zu erkennen. Das Mädchen erklärte ihnen die verschiedenen Spiele. Ein Junge hatte mittlerweile eine versteinerte, leicht beleidigte Miene aufgesetzt, und man sah ihm an, dass ihn meine Frage störte. Ich kannte seine Freizeitgestaltung und wusste, dass er sehr viel, ja, zu viel Zeit mit Computergames verbrachte. Mit der Zeit kamen doch einige Ideen zusammen, wie man die Freizeit spannend und bildschirmfrei gestalten könnte. Mir fiel jedoch auf, wie wenig Raum das gemeinsame Spielen leider in vielen Familien noch einnahm.

«Scrabble», «Ligretto», «Chicken out», «Halma» und «Die fiesen Sieben» – was ist das? Zeit-Fragen Nr. 27, 1. Dezember 2020, von Eliane Perret

23. November 2020

Auf WhatsApp, TikTok, SnapChat und Youtube unterwegs

Überblicken wir die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte, so gehört die Digitalisierung sicher zu den markantesten Einflussgrössen. Ursprünglich für den wissenschaftlichen Austausch gedacht, durchdringen die digitalen Geräte heute unser Leben in einem grossen Ausmass. Bei ihrer Entstehung nicht für Kinder und Jugendliche gedacht und konzipiert, sind diese heute in Privatleben und Schule damit konfrontiert. Der folgende Beitrag soll zum Nachdenken anregen, wie wir unsere nachfolgende Generation zu einem emanzipierten Umgang mit digitalen Geräten befähigen können und worin unsere Aufgabe und Verantwortung als Erwachsene besteht.

Das Smartphone - ein Geschenk oder ein gemeinsames Projekt, Zeit-Fragen, 3.11. von Eliane Perret

18. November 2020

Studie zu Schulschliessungen

Wie gut haben Schülerinnen und Schüler im Lockdown gelernt? - Eine Frage, die Bildungsfach leute, Lehrpersonen und Eltern nach wie vor umtreibt. Bisherige Studien dazu basierten lediglich auf Umfragen. Jetzt belegen Forscher der britischen Universität Oxford erstmals anhand tatsächlicher Leistungen von Primarschülern vor und nach dem Lockdown: Der Lernfortschritt blieb rund 20 Prozent unter dem erwarteten Wert.

Primarschüler leiden unter Schulschliessungen, Tages Anzeiger, 18.11. von Simone Luchetta

3. November 2020

Das Schulsystem kommt den Mädchen entgegen

Ein beliebtes Diskussionsthema zwischen meinem Mann und mir ist, ob Mädchen und Buben von Natur aus unterschiedlich sind oder ob sie durch Erziehung anders sind. Was sagen Sie dazu?

Beides ist der Fall. Es gibt naturgegebene wie auch anerzogene Unterschiede. Das ist unbestritten. Sie betreffen nicht nur den Körper, sondern auch das Denken und die Emotionen. Gewisse Unterschiede zeigen sich in allen Kulturen. Bei den genetischen Unterschieden stellt sich die Frage, was die Kultur mit ihnen macht: Man kann sie verstärken oder abschwächen.

Allan Guggenbühl: "Bei Buben wird eine Puppe auch mal zum Flugzeug", Zofinger Tagblatt, 2.11. von Lilly-Anne Brugger

18. Oktober 2020

Lehrplan 21 verschlimmert Lage

Der Kolumne von Tobias Straumann über die Chancenungleichheit an den Schulen ist absolut beizupflichten. Eine zentrale, ja entscheidende Rolle spielt das Elternhaus. Schon viele Gremien und Studiengruppen sollen sich den Kopf darüber zerbrochen haben, wie den Kindern aus den unteren sozialen Schichten geholfen werden könnte.

NZZaS, 18.10., Leserbrief von Hans-Peter Köhli

17. Oktober 2020

Nur ja keine Schulschliessungen

Die Fallzahlen steigen, die Nervosität auch. Prompt ist wieder von Schulschliessungen die Rede. Der Epidemiologe Marcel Tanner, der auch Mitglied der Covid-Task-Force ist, empfahl am Donnerstagmorgen in einem Interview mit dem Schweizer Radio SRF, von der Mittelschule an aufwärts wieder verstärkt auf Online-Unterricht zu setzen.

Lasst die Schulen offen, NZZ, 16.10. von Ruth Fulterer

13. Oktober 2020

Musik braucht keine Rechtfertigung durch Studien

Max Planck verfügte über ein absolutes Gehör, spielte Klavier, Cello und Orgel, und Albert Einstein hatte seit seinem sechsten Lebensjahr Geigenunterricht: Anekdoten wie diese scheinen den oft behaupteten Zusammenhang zwischen Intelligenz und dem Erlernen eines Musikinstruments zu belegen. Nicht wenige Eltern lassen ihre Kinder daher musizieren, in der Hoffnung, deren schulische Leistungen zu verbessern. Eine Studie im Fachjournal «Memory & Cognition» dämpft nun solche Hoffnungen – und entfacht den Streit um eine alte Frage neu: Macht Musik schlau? 

Im Musikunterricht können die Kinder ein Instrument erlernen - das ist doch schon mal etwas. Bild: Andrea Zahler

Macht Musik wirklich schlauer? Basler Zeitung, 12.10. von Alice Lanzke

12. Oktober 2020

Verschlimmert Corona die Chancenungerechtigkeit?

Désirée Dettwiler erklärt den Kindern der Klasse 3a, was sie zu tun haben: «Du öffnest dein Buch auf Seite 140 und kreist die wichtigen Wörter ein.» Sie spricht deutlich, mit theatralischen Pausen und sieht jedem Kind mit grossen Augen ins Gesicht. Die starren gebannt zurück. Man spürt: Dettwiler hat Spass am Austausch mit den Schülern. Sie muss die Interaktion vermisst haben in den vergangenen Monaten. Es ist kaum ein Zufall, dass der Schuldirektor ausgerechnet die Klasse 3a der Primarschule Erlenmatt in Basel vorschlug, als man anfragte, ob man vor Ort nachsehen könne, wie die Schüler durch die Corona-Krise gekommen seien. 

"Ich habe die Hausaufgaben nicht gemacht", NZZ, 5.10. von Ruth Fulterer

11. Oktober 2020

Hohes Mass an Chancenungleichheit

Es spielt keine Rolle, wie alt eine Studie ist, sie kommt immer zum selben Schluss: In der Schweiz ist die Chancengleichheit im Bildungssystem schwach entwickelt. Kinder von Akademikern besuchen doppelt so oft eine Kantonsschule oder ein Gymnasium wie Kinder von Eltern mit mittlerem und niedrigem Bildungsniveau.

Vor einer weiteren Bildungsreform sollten wir den überschätzten Wert der Bildung diskutieren, NZZaS, 11.10. von Tobias Straumann

3. Oktober 2020

Ohne Aufnahmeprüfung dauert der Stress jahrelang

Während Wochen ist in dem durch die Covid-19-Krise bedingten Lockdown der Schulen darüber gestritten worden, ob ein Maturitätszeugnis ohne Prüfung überhaupt ein Maturitätszeugnis sei. Politiker, Hochschulrektoren, Wissenschafter befürchteten, dass die Aussagekraft eines solchen Zeugnisses eingeschränkt sei, beklagten den föderalen Flickenteppich bei dieser Frage und äusserten sich mehrheitlich ablehnend zur Möglichkeit, dass man ein Diplom ohne vorgängige Prüfung erhalte.

Wird an den Gymnasien alles besser ohne Prüfung? NZZ, 1.10. von Maria A. Cattaneo und Stefan C. Wolter