2. Oktober 2014

Economiesuisse gegen zwei Primarfremdsprachen

Die Kommission für Bildung und Forschung von Economiesuisse hat sich gestern auch zum Fremdsprachenstreit geäussert. Sie rät, den Sprachenkompromiss der kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) aufzugeben. Dieser sieht vor, dass die Primarschüler spätestens ab der dritten Klasse die erste, ab der fünften Klasse die zweite Fremdsprache lernen. Statt zwei Fremdsprachen in der Primarschule sei es sinnvoll, wenn sich die Primarschüler auf nur eine Fremdsprache konzentrieren könnten, heisst es in den gestern veröffentlichten Leitlinien der Bildungskommission. Diese begründet ihre Haltung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: «Je früher Kinder mit der neuen Sprache konfrontiert werden, desto intensiver muss diese Sprache angewandt werden, damit sich ein nachhaltiger Lerneffekt einstellt.» Die Ausbildung der Kinder in der Muttersprache, den Naturwissenschaften und vor allem der Mathematik müsse Priorität erhalten. Diese Fächer dürften keinesfalls darunter leiden, weil die Primarschüler zwei Fremdsprachen lernen müssten.
Ob diese eine Fremdsprache in der Primarschule eine Landessprache oder Englisch sein soll, dazu äussert sich Economiesuisse nicht. Die 36-köpfige Kommission sei in der Frage geteilt, sagte Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse.

Quelle: Tages Anzeiger, 2.10. von Anja Burri

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