18. November 2018

Klassenunterricht als Modell


Den Initianten «Gute Schule Graubünden» ist zu gratulieren. Sie fordern eine offene Diskussion, ob die Reformen des Amtes für Volksschule und Sport (AVS) tatsächlich unterstützt werden sollen. Das AVS propagiert neue Unterrichtsmethoden, individuelles selbstorganisiertes Lernen, altersdurchmischtes Lernen statt Jahrgangsklassen und Coaching statt Kontrolle und Korrektur. Das Unterrichten in Fächern und Hausaufgaben sind out.
Südostschweiz, 17.11. Leserbrief von Henriette Meier


Nach meiner Erfahrung brauchen Primarschüler eine geschätzte Bezugsperson, die ihnen zeigt, was im Leben wichtig ist zu wissen und zu können. Dabei ist das Zuhören und Sprechen im Klassenunterricht als Gruppenprozess ganz wichtig, nicht zuletzt als Modell für den späteren Umgang und im Beruf.

Das vom AVS und vielen Schulleitungen forcierte Prinzip der altersdurchmischten Klassen bedeutet letztlich, dass keine Schüler mehr denselben Lerninhalt haben und oft sich überlassen sind. Dies überfordert die Mehrheit der Primarschüler und besonders die Schwächeren. Statt der gegenseitigen Hilfe wird das Für-sich-Schauen trainiert und beim AdL – individuell nach Lust und Laune – gehen Prioritäten und viel Zeit verloren. Dabei wird die Verantwortung für das Lernen fahrlässig an den Schüler abgegeben.

Ich wünsche mir, dass das Lernen in der Beziehung und die Pädagogik auch in der Lehrerausbildung mehr Gewicht erhält. Helfen Sie mit und stimmen Sie Ja zu den Schulinitiativen..


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