Der LCH kämpft seit Jahren für eine Anhebung der Lehrerlöhne und
verweist auf eine Statistik der OECD. Nach dieser verdienen Lehrpersonen der
Eingangsstufe und der Primarschule nur 78 Prozent der Lohnsumme, die
Angestellte in vergleichbaren Branchen mit gleichwertiger Ausbildung erhalten,
wie der LCH in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Verlässliche Lohnperspektiven gefordert, NZZ, 27.6.
Während die Reallöhne über alle Branchen hinweg seit 1993 um
durchschnittlich 13,2 Prozent gewachsen sind, betrug der Zuwachs im Berufsfeld
Erziehung und Unterricht lediglich 10,8 Prozent, wie Daten des Bundesamts für
Statistik belegen.
Ein Junglehrer der Sekundarstufe I im Aargau erhält heute laut LCH real
3,4 Prozent weniger Lohn als eine Lehrperson, die 1993 ins Berufsleben
eingestiegen ist. Auf der Gymnasialstufe sind es 10,8 Prozent weniger. In den
Kantonen Basel-Landschaft und Bern verdienen Lehrpersonen real immer noch
gleich viel wie vor 23 Jahren.
Zu wenig Lohn – zu wenig Lehrpersonen
Die ungenügende Lohnentwicklung wirke sich negativ auf das Berufsimage
aus und sei mitverantwortlich für die prekäre Personalsituation, mahnt der LCH.
Bis 2018 verlangt der Verband für die Besoldung der Lehrpersonen
anforderungsgerechte Löhne, verlässliche Lohnperspektiven und den Erhalt der
Kaufkraft.
Kantone und Gemeinden sollten die Löhne der Lehrpersonen aller Stufen so
anheben, dass sie der Besoldung in anforderungsähnlichen Tätigkeiten
entsprechen. Weil Lehrer keine eigentliche Berufskarriere mit Aussicht auf mehr
Lohn kennen, brauche es eine gesetzlich verankerte Lohnentwicklung. Die heute
herrschende Willkür sei zu beseitigen.
Ausserdem müsse die seit 1993 aufgelaufene Teuerung ausgeglichen werden.
2013 stellte der LCH die Forderung auf, dass die Rückstände in 5 Jahren
aufgeholt werden müssten. Noch hätten Kantone mit zu tiefen Einstiegslöhnen und
schlechter Lohnentwicklung die Gelegenheit, diese vor Ablauf der Frist zu
verbessern, heisst es in der Mitteilung.
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