19. Juni 2016

Unruhe an Zürcher Unterländer Schulen

Eine Kündigungswelle an der Primarschule Neerach (8 Lehrpersonen), 13 Abgänge an der Sekundarschule Rümlang, massenweise Kündigungen in Niederhasli und Niederglatt in den vergangenen Jahren: Was ist los an den öffentlichen Schulen? Das jüngste Beispiel in Neerach zeigt ein Muster, das sich wie eine Kopie auf die Vorfälle in Niederhasli und Niederglatt übertragen liesse. Schulleitungen "würgen" den Lehrplan 21 durch, obwohl dieser noch nicht einmal vors Volk gekommen ist. In derselben Weise reformiert sich jede Schule mit der vermeintlich "modernen" kompetenzorientierten Selbstorganisation, neuerdings auch an der Primarschule! 
"Was ist an den Schulen los", Zürcher Unterländer, 17. Juni, Leserbrief von Thomas Baer


Besorgte Eltern und Kritiker dieses umstrittenen Systemwandels werden durch laienhafte Schulbehörden überhaupt nicht ernst genommen, wie das Neeracher Beispiel deutlich zeigt. Nur weil die OECD "vorschreibt", wie Bildung auszusehen hat, muss es noch lange nicht heissen, dass die Schulen jede dieser Entwicklungen unbedacht mitmachen müssen, nur weil es von oben herab so diktiert wird. Augenscheinlich ist es aber heutzutage Mode, jeden Trend, der einen gewissen Anstrich von "modern" hat, unreflektiert zu übernehmen.

Dass die Neeracher Eltern sich zu Recht nach einer soliden Schule und einer Einkehr von Ruhe und Kontinuität sehnen, kann ich als "konventionell" ausgebildeter Primarlehrer nur allzu gut nachvollziehen. Wenn man von mangelhaft ausgebildeten Lehrpersonen liest (Sonntagspresse), von Schulbehörden und Schulleitungen, die gerne alles vernebeln, dass müsste die Bevölkerung eigentlich noch viel vehementer aufstehen und intervenieren! Gut aber, dass es ein paar wenige Mutige wie die Herren Iten und Sandhofer gibt, die hinstehen und für eine bessere Schule kämpfen!

1 Kommentar:

  1. Die Herren Iten und Sandhofer stellten den entsprechenden Antrag. Sandhofer ist ausserdem Präsident des Elternvereins Neerach-Riedt. Der Artikel des Zürcher Unterländers ist hier nachzulesen:
    http://www.zuonline.ch/front/Antworten-befriedigen-Buerger-nicht/story/31037908

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