21. Juni 2016

Eltern gründen Interessengemeinschaft gegen Schulpflege

An der Gemeindeversammlung von Montag, 13. Juni liess eines der Traktanden die Wogen hochgehen: Die Anfrage der beiden Neeracher Beat Sandhofer und Christoph Iten an die Primarschulpflege. Sandhofer und Iten stellten darin unter anderem die Frage in den Raum, ob die Schule nach den Sommerferien überhaupt ihren Leistungsauftrag wahrnehmen könne. Es herrsche Unzufriedenheit an der Schule, so kehre eine Reihe von Lehrpersonen nicht mehr nach Neerach zurück nach den Ferien. Nicht zuletzt kritisierten sie eine mangelhafte Kommunikation durch die Schulpflege.
In Neerach formiert sich Widerstand gegen Schule, Zürcher Unterländer, 20.6.


Die Behörde beantwortete zwar alle zwölf Fragen, jedoch gaben sich die Anfragesteller nicht zufrieden mit den Antworten. Diese seien «sehr schön politisch formuliert», fanden sie in ihrer Stellungnahme, die sie an der Gemeindeversammlung vorlasen. Sie monierten auch, dass manche Fragen nicht wirklich beantwortet wurden.

Einheitsgemeinde im Fokus
«Die Schulpflege sieht nicht ein, dass sie Fehler gemacht hat» sagt Sandhofer gegenüber dem ZU. Das Thema habe auch nach der Versammlung zu reden gegeben: «Wir haben Feedback von verschiedenen Eltern erhalten die uns ermutigt haben, den Schwung zu behalten.» Da habe man sich entschieden, ein Komitee zu gründen für eine «moderne und zukunftsgerichtete Schule». Die Gründungsversammlung der Interessengemeinschaft findet heute Abend statt. Laut Sandhofer unterstützen bereits über 50 Eltern und Lehrpersonen das Anliegen.

Das Ziel der Interessengemeinschaft ist es, Neerach zu einer Einheitsgemeinde zu machen. Die Schule soll also in die politische Gemeinde integriert werden. «Wir denken, dass es dann nicht mehr möglich sein wird, sich wie jetzt kleine Königreiche aufzubauen», sagt Sandhofer. Für ihn ist es klar, dass durch das Aufbrechen der bisherigen Strukturen eine Besserung der Situation eintritt. Dies könne sogar der Fall sein, wenn die bisherigen Amtsträger in der politischen Behörde tätig seien. Sandhofer geht davon aus, dass frühestens im Sommer nächsten Jahres über die Einheitsgemeinde abgestimmt werden kann. Aus seiner Sicht könnten auch vorgezogene Neuwahlen Abhilfe schaffen: «Wir können genügend Personen aufstellen, um die Schulpflege abzulösen.»

Klar ist für den Neeracher, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen. Die Elternschaft stehe geschlossen hinter den Initianten. «Es gibt Eltern, die zu uns kommen uns sagen, sie fänden es gut, dass nun jemand aufstehe und die Lethargie durchbreche.»


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