An der
Gemeindeversammlung von Montag, 13. Juni liess eines der Traktanden die Wogen
hochgehen: Die Anfrage der beiden Neeracher Beat Sandhofer und Christoph Iten
an die Primarschulpflege. Sandhofer und Iten stellten darin unter anderem die
Frage in den Raum, ob die Schule nach den Sommerferien überhaupt ihren
Leistungsauftrag wahrnehmen könne. Es herrsche Unzufriedenheit an der Schule,
so kehre eine Reihe von Lehrpersonen nicht mehr nach Neerach zurück nach den
Ferien. Nicht zuletzt kritisierten sie eine mangelhafte Kommunikation durch die
Schulpflege.
In Neerach formiert sich Widerstand gegen Schule, Zürcher Unterländer, 20.6.
Die
Behörde beantwortete zwar alle zwölf Fragen, jedoch gaben sich die
Anfragesteller nicht zufrieden mit den Antworten. Diese seien «sehr schön
politisch formuliert», fanden sie in ihrer Stellungnahme, die sie an der
Gemeindeversammlung vorlasen. Sie monierten auch, dass manche Fragen nicht
wirklich beantwortet wurden.
Einheitsgemeinde im
Fokus
«Die
Schulpflege sieht nicht ein, dass sie Fehler gemacht hat» sagt Sandhofer
gegenüber dem ZU. Das Thema habe auch nach der Versammlung zu reden gegeben:
«Wir haben Feedback von verschiedenen Eltern erhalten die uns ermutigt haben,
den Schwung zu behalten.» Da habe man sich entschieden, ein Komitee zu gründen
für eine «moderne und zukunftsgerichtete Schule». Die Gründungsversammlung der
Interessengemeinschaft findet heute Abend statt. Laut Sandhofer unterstützen
bereits über 50 Eltern und Lehrpersonen das Anliegen.
Das
Ziel der Interessengemeinschaft ist es, Neerach zu einer Einheitsgemeinde zu
machen. Die Schule soll also in die politische Gemeinde integriert werden. «Wir
denken, dass es dann nicht mehr möglich sein wird, sich wie jetzt kleine
Königreiche aufzubauen», sagt Sandhofer. Für ihn ist es klar, dass durch das
Aufbrechen der bisherigen Strukturen eine Besserung der Situation eintritt.
Dies könne sogar der Fall sein, wenn die bisherigen Amtsträger in der
politischen Behörde tätig seien. Sandhofer geht davon aus, dass frühestens im
Sommer nächsten Jahres über die Einheitsgemeinde abgestimmt werden kann. Aus
seiner Sicht könnten auch vorgezogene Neuwahlen Abhilfe schaffen: «Wir können
genügend Personen aufstellen, um die Schulpflege abzulösen.»
Klar
ist für den Neeracher, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen. Die
Elternschaft stehe geschlossen hinter den Initianten. «Es gibt Eltern, die zu
uns kommen uns sagen, sie fänden es gut, dass nun jemand aufstehe und die
Lethargie durchbreche.»
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