Auf der Basis des Lehrplans 21 steigt die
Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz als erste Schweizer
Hochschule in die IT-Ausbildung von Primarlehrern ein.
Informatik wird an der FHNW Teil der Lehrer-Grundausbildung, www.inside-it.ch, 21.6. von Volker Richert
Die Informatik soll künftig obligatorischer Teil der Grundausbildung von
Primarlehrerinnen und -lehrern an der Pädagogischen Hochschule (PH) der
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sein. Man übernehme damit nicht nur in
der Schweiz eine Pionierrolle, auch in den USA und England bestehe diese
Möglichkeit bisher nicht, sagte Alexander Repenning, Leiter Informatische Bildung an der PH FHNW
der 'Schweiz am Sonntag'.
Gegenüber inside-it.ch konkretisiert Repenning, dass bereits ein
Lehrplan in Sachen Informatik für diese Lehrerausbildung bestehe und die
Ausbildung im Herbst 2017 starten wird. Dass die PH FHNW überhaupt in diese
Vorreiterposition gekommen ist, verdankt sie laut Repenning einer von der Hasler
Stiftung finanzierten Professur.
Deren Ziel sei es, "die informatische Bildungsszene aufzumischen mit einer
obligatorischen informatischen Bildung für alle zukünftigen Lehrpersonen",
wie er in einem Mail betont. Als grösste Lehrerbildungsstätte der Schweiz, sei
die PH FHNW prädestiniert dafür, erreiche sie doch Studenten in den Kantonen
Aargau, Solothurn und beider Basel.
IT-Profi in der Lehrerausbildung
Repenning hat vor allem in den USA Erfahrung mit Informatikbildung gesammelt. Dort war er in den letzten 20 Jahren an Forschungen beteiligt, in denen sogenannte Computational-Thinking-Tools, aber auch Konzepte wie Scalable-Game-Design entwickelt wurden, wie er anfügt. Bei seinen jetzigen Bemühungen in der Schweiz beruft er sich auf den aktuellen Lehrplan 21. Darin seien "Programmierkonzepte und die Diskussion von Algorithmen" enthalten, wenn zum Beispiel gefordert werde, dass "die Schülerinnen und Schüler einfache Problemstellungen analysieren können, mögliche Lösungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen", wie er anfügt.
Repenning hat vor allem in den USA Erfahrung mit Informatikbildung gesammelt. Dort war er in den letzten 20 Jahren an Forschungen beteiligt, in denen sogenannte Computational-Thinking-Tools, aber auch Konzepte wie Scalable-Game-Design entwickelt wurden, wie er anfügt. Bei seinen jetzigen Bemühungen in der Schweiz beruft er sich auf den aktuellen Lehrplan 21. Darin seien "Programmierkonzepte und die Diskussion von Algorithmen" enthalten, wenn zum Beispiel gefordert werde, dass "die Schülerinnen und Schüler einfache Problemstellungen analysieren können, mögliche Lösungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen", wie er anfügt.
Die PH werde in diesem Ausbildungsteil für Lehrer mit IT-Spezialisten
von der Hochschule für Technik der FHNW zusammenarbeiten, unterhalte aber auch
diverse Verbindungen mit der IT-Industrie in der Schweiz. Auch die PH selbst
verfüge über viele IT-Kompetenzen. Repenning verweist dazu auf seinen eigenen
Bildungs- und Forschungshintergrund, der neben Psychologie, Linguistik,
Neuroscience und Philosophie vor allem auch Computer Science umfasse. Er habe
selber Computer und Chips gebaut sowie in der Industrie bei Apple, HP, Xerox
PARC und ABB gearbeitet.
Computational Thinking
Als einen der Kernpunkte der künftigen Lehrer-IT-Ausbildung nennt er das Fach Computational Thinking, in dem man Werkzeuge kennenlernt, um in einem Dreistufenmodell komplexe Probleme zu lösen. Zudem werde es an der PH darum gehen, den Studenten die Integration der Informatik in andere Fächer etwa aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) oder Sprachen und Gestalten zu vermitteln. Als dritten Bereich des künftigen Curriculums der Lehrerausbildung verweist er auf die Motivation und Sozialkompetenz, wo das Gruppen- und Projekt-orientierte Lernen im Zentrum stehen werden.
Als einen der Kernpunkte der künftigen Lehrer-IT-Ausbildung nennt er das Fach Computational Thinking, in dem man Werkzeuge kennenlernt, um in einem Dreistufenmodell komplexe Probleme zu lösen. Zudem werde es an der PH darum gehen, den Studenten die Integration der Informatik in andere Fächer etwa aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) oder Sprachen und Gestalten zu vermitteln. Als dritten Bereich des künftigen Curriculums der Lehrerausbildung verweist er auf die Motivation und Sozialkompetenz, wo das Gruppen- und Projekt-orientierte Lernen im Zentrum stehen werden.
Dass die Lehrerausbildung mit der IT als zusätzlichem Fach überfrachtet
werden könnte, fürchtet Repenning hingegen nicht. Vielmehr sei die korrekte
Integration von Informatik inklusive Programmieren in andere Fächer vor allem
auf der Primarstufe entscheidend. So könne zum Beispiel die Kombination von
Programmieren und Mathematik eine optimale Synergie ergeben, um schwierige
mathematische Konzepte begreiflich zu machen. Zudem lasse sich die trockene
Informatik durch spannende Projekten ersetzen. Das gelte auch für Musik,
Sprachen, Gestalten und vielen andere Gebiete. Die Erfahrung zeige, wenn man
Studenten mit spannenden Projekten "aktiviert", liessen sich auch sehr
anspruchsvolle Konzept übermitteln: "Am Schluss finden die meisten
Lehrpersonen, dass der Unterricht einfacher wird, nicht aufwendiger. Das Ganze
ist hauptsächlich eine pädagogische Herausforderung", so der Dozent.
(Volker Richert)
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