Die
Gegnerschaft, die aus einer Vielzahl von Gründen die Einführung des Lehrplans
21 verhindern will, hat es bei den Politikern schwer. Wie einige andere
Parlamente empfiehlt der Aargauer Grosse Rat eine Volksinitiative zur
Ablehnung.
Grosser Rat Aargau will den Lehrplan 21, NZZ, 29.6.
Das Begehren will im kantonalen Schulgesetz einen neuen Paragrafen
zum Lehrplan schaffen. Darin werden unter anderem die Fächer aufgezählt, die
auf der Primar- und Oberstufe unterrichtet werden. So soll auf der Primarstufe
nur eine Fremdsprache auf dem Stundenplan stehen.
Mit 94 zu 32 Stimmen fiel das Resultat der Abstimmung deutlich
aus. In der Debatte sprach sich einzig eine Mehrheit der SVP-Fraktion für die
Initiative aus und stellte sich mit dieser Haltung gegen den aus ihren Reihen
stammenden Bildungsdirektor Alex Hürzeler. Dieser zeigte sich enttäuscht, dass
nicht geschätzt werde, dass sich der Aargau für die Einführung des Lehrplans 21
bis ins Jahr 2020 Zeit lasse. Die meisten Kantone planen diesen Schritt auf
2019. Man wolle aber keine Fakten schaffen, bevor über die Initiative
abgestimmt ist.
Die Initiative gehe von einem Lernbild aus dem vorletzten
Jahrhundert aus, erklärte ein Sprecher der SP. Auch seitens der CVP wurde ins
Feld geführt, die Schulen müssten offen sein für die neuen Lernmethoden. Für
die FDP ist es sinnvoll, wenn der neue Aargauer Lehrplan auf der Basis des LP
21 entstehen könne und so eine Harmonisierung im Nordwestschweizer Bildungsraum
möglich sei.
Das Initiativkomitee, dem Lehrpersonen und einzelne Mitglieder aus
den Reihen von EVP, SVP und FDP angehören, zeigte sich enttäuscht. Die
Erziehungsdirektorenkonferenz habe den LP 21 «an allen demokratischen Hürden
vorbeigeschmuggelt». Kompetenzorientierter Unterricht sei in der Volksschule
fehl am Platz. Das Bildungswesen solle einem fragwürdigen Experiment geopfert
werden. Das Aargauer Volk wird am 12. Februar 2017 über die Initiative
abstimmen.
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