31. August 2014

"Wir werden zwei Fremdsprachen durchsetzen"

Christoph Eymann will "in der Sache hart" bleiben. Im Interview zeigt er sich zuversichtlich, eine Lösung für den Sprachenstreit zu finden. 



"Den Sprachenunterricht zu vereinheitlichen ist ein Verfassungsauftrag", Bild: Sonntagszeitung

"Wir werden zwei Fremdsprachen durchsetzen", Sonntagszeitung, 31.8. von Nadja Pastega

Welsche Bildungschefin pfeift ETH-Chef zurück

Patrick Aebischer, Präsident der ETH Lausanne, hat den Sprachenstreit diese Woche weiter angeheizt. In einem Beitrag in der NZZ schlug er vor, den welschen Primarschülern als erste Fremdsprache Englisch beizubringen. "Let's go for it", endet sein Artikel. Aebischers Vorschlag ist ein Tabubruch. 




"Keine gesamtheitliche Vision", Bild: 24 Heures


Welsche Bildungschefin pfeift EHT-Chef Aebischer zurück, Sonntagszeitung, 31.8. von Labian Muhieddine

Durchsetzungungsinitiative für Frühfranz?

Regierungsräte sind stolze Leute, Männer meist, und wenn sie für die Erziehungsdirektion verantwortlich sind, Politiker mit sehr viel Gestaltungsspielraum. Darum eignet sich die Bildungsthematik auch wunderbar für jahrelange parteipolitische Grabenkämpfe. Dass es in einem Land, in dem die grösste Ausdehnung bei gut 350 Kilometern liegt, nicht besonders schlau ist, wenn das Schulsystem alle paar Kilometer ändert - diese Erkenntnis reifte schon früh nach der Gründung des Bundesstaates 1848. Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), die wenigstens die gröbsten Leitlinien für die Volksschulen festlegen sollte, wurde immerhin schon im Jahr 1882 gegründet. Nur hat es die EDK seither kaum je fertiggebracht, die Schulstreitigkeiten zu beenden. Das endlose Seilziehen darüber, ob man jetzt besser im Frühling mit den Blümchen die Schule anfängt oder nach den Sommerferien mit dem fallenden Laub, konnte erst 1985 nach einem 20-jährigen Streit mit unzähligen Abstimmungen in den Kantonen, per Volksinitiative beendet werden. Bis es dann umgesetzt wurde, gingen noch einmal drei Jahre ins Land.



Arthur Rutishauser: Konzeptloser Frühfremdsprachenunterricht, Bild: Sonntagszeitung

Braucht es jetzt die Durchsetzungsinitiative für das Frühfranzösisch? Sonntagszeitung, 31.8. von Arthur Rutishauser


Eymann will Dispens und keine Noten für Frühfranzösisch

Christoph Eymann schlägt nationale Dispensregeln für Frühfremdsprachen vor. Zur Diskussion stellt er auch die Abschaffung von Noten.



Eymann will die Kritiker mit verschiedenen Vorschlägen beruhigen, Bild: Tageswoche


Französisch, Despens erleichtern, NZZaS, 31.8. von René Donzé


Ungenügende Voraussetzungen

Hoffentlich haben die richtigen Leute den Artikel von Manfred Papst gelesen, in welchem er so schön das Zauberwort «Immersion» erklärt. Dieses wurde immer wieder bemüht, wenn es darum ging, den frühen Fremdsprachenunterricht in der Volksschule zu rechtfertigen. Das aber, was sich an der Primarschule abspielt, ist keine Immersion - mit «Sprachbad», wie es ein Aufenthalt in einem fremdsprachigen Gebiet wäre, sind diese zwei Wochenstunden Französisch oder Englisch überhaupt nicht zu vergleichen. Doch was heisst da «zwei Stunden»? In Tat und Wahrheit dauern die Lektionen 45 Minuten minus etwas Zeit, um die Bereitschaft zu erstellen, macht noch magere zweimal ungefähr 40 Minuten, ganz abgesehen von den nicht seltenen Lektionsausfällen aus irgendwelchen Gründen. Das sind völlig ungenügende Voraussetzungen, um mit zwei Fremdsprachen auf einen grünen Zweig zu kommen, und jene Studien, die den Nutzen der Übung in Frage stellen, sehen das vollkommen richtig.
Leserbrief, NZZaS, 31.8. von Hans-Peter Köhli

Schulleiter für Frühfranzösisch

Gemäss Schulleiter-Präsident Bernard Gertsch ist sein Verband entschieden gegen die Abschaffung des Frühfranzösisch. Das Austausch-Modell von Nidwalden (obligatorischer Schüleraustausch von zwei bis vier Wochen) stuft er als nicht praxistauglich ein. Seltsam, vor nicht allzulanger Zeit, trat Gertsch mit genau diesem Vorschlag vor die Medien. Gertsch fordert nun einen Lehrer-Austausch. 





Gertsch hat rechnerisch Fortschritte gemacht, Bild: Thurgauer Zeitung


Lehrer statt Schüler, NZZaS, 31.8. von Katharina Bracher

Parlament will bei Fremdsprachen mitreden

Vielen Nationalräten gehen die Voten einzelner Kantone gegen das Frühfranzösisch zu weit. SP- und CVP-Politiker möchten nun das Sprachengesetz ändern.




Die Politik möchte die Kompetenzen der Kantone beschneiden, Bild: Wikipedia

Das Parlament will beim Fremdsprachenstreit mitreden, Tages Anzeiger, 30.8. von Anja Burri

"Wir wollen Französisch stärken"

Der Nidwaldner Erziehungsdirektor Res Schmid (SVP) äussert sich in einem Interview zum Beschluss seiner Regierung, Frühfranzösisch an die Oberstufe zu verschieben.




Deutsch und Mathematik sollen aufgestockt werden, Bild: Keystone

"Wir würden den nationalen Zusammenhalt sogar stärken", Tages Anzeiger, 30.8. von Raphaela Birrer

PHZH will definitive Lösung für Quereinsteiger-Kurse

Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) will die 2011 eingeführte Studiengänge für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in ihr definitives Angebot aufnehmen. Dies teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit.
Quelle: Bluewin.ch, 28.30.

Lehrer dürfen bei Lehrmitteln mehr mitreden

Zürcher Lehrpersonen sollen bei der Erarbeitung von Lehrmitteln mehr Mitspracherecht erhalten. Dies hat der Regierungsrat verordnet.
Lehrer dürfen mehr mitreden, Zürcher Oberländer, 28.8.

Frühfranzösisch im Nationalrat

Nun schaltet sich auch die Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur in die Debatte ums Frühfranzösische ein. Sie will ein nationales Konzept für den Sprachaustausch erreichen.
Quelle: Basler Zeitung, 30.8.

Harmos-Gegner unter Druck gesetzt?

Harmos-Gegner sollen bei einem Treffen mit der Baselbieter Bildungsdirektion massiv unter Druck gesetzt worden sein. Von Beleidigung und Einschüchterung ist die Rede.



Harmos-Projektleiter Alberto Schneebeli muss sich schweren Anschuldigungen stellen, Bild: Nicole Pont

"Als Stiefelabtreter benutzt", Basler Zeitung, 30.8. von Christian Keller

29. August 2014

Wer spät beginnt, lernt besser

Zahlreiche Studien zeigen: Aus pädagogischer Sicht macht es Sinn, den Unterricht auf die Oberstufe zu verlegen. Dies stärke sogar den nationalen Zusammenhalt, sagt ein Sprachdidaktiker.




"Wer den Fremdsprachenunterricht auf der Primarschule verteidigt, ist immun gegen Fakten", Bild: taz.blogs

Wer spät beginnt, lernt besser, Neue Luzerner Zeitung, 29.8. von Kari Kälin


Erziehungsgilde aus dem Paralleluniversum gerissen

Der Kanton Thurgau besinnt sich auf das Primat der Pädagogik und wird dafür aus der Westschweiz kritisiert.




Die Emotionen in der Westschweiz kochen über, Bild: Schweizerseiten.ch

Erziehungsgilde aus dem Paralleluniversum gerissen, Basler Zeitung, 29.8. von Alain Pichard

28. August 2014

"Das Hamsterrad dreht sich schneller und schneller"

Trotz vollmundiger Versprechen, die Reformen müssten jetzt endlich gestoppt werden, dreht sich das Reform-Hamsterrad für Schüler, Lehrer und Eltern immer schneller. Diese Tatsache fällt in Baselland besonders ins Gewicht. Dort wird neben der Anpassung ans System 6/3, der Einführung der Primarfremdsprachen, zeitgleich auf noch der Lehrplan 21 eingeführt. Roger von Wartburg, Präsident des Baselbieter Lehrervereins, beklagt das Auseinanderdriften von Praxis und Theorie, den Glauben an die eine wahre Lehre und den grassierenden Administrationswahn.




Selbständig denkende Lehrkräfte sollen zu gehorsamen Beamten geformt werden, Bild: Fuerther Freiheit

Noch immer in der Falle, Basler Zeitung, 28.8. von Roger von Wartburg

Simple Vereinfachungsrhetorik

So einfach ist die Auslegeordnung, wie sie uns François Cherix - Essayist und Kommunikationsberater - auftischt.
Da haben wir auf der einen Seite: "Toleranz, Neugier, Offenheit, Weltbürgertum, Diversität". Das ist die Seite der Guten, das heisst, der Befürworter der Primarfremdsprachen. 
Ganz anders das Reich des Bösen - da wohnen die Gegner. Und die haben laut Cherix ein "narzisstisches, auf engstirnigen Phantasievorstellungen beruhendes Weltbild" von Populisten. Ein lesenswertes Statement von entlarvender Simplizität. (uk)
Diversität, nicht Monokultur, NZZ, 28.8. von François Cherix

Zweite Landessprache kein Luxus sondern Privileg

Einmal mehr eine ernüchternde Bilanz des LCH zur Sprachenfrage: Obwohl die Lehrerschaft klar nur noch eine Primarfremdsprache fordert, beharrt Beat Zemp unverrückbar auf zwei Sprachen und bewegt sich damit im Gleichschritt mit der EDK. Gleichzeitig macht der LCH auf seine fragwürdigen Gelingensbedingungen aufmerksam, die jenseits der Realität liegen. Es ist billig, mehr Lektionen für beide Fremdsprachen zu fordern ohne gleichzeitig auch zu sagen, wo denn gestrichen werden soll. Der LCH steht vor einer ernsthaften Glaubwürdigkeitskrise. (uk)




"Sparmassnamen, Notenzwang und politische Ideologien verhindern erfolgreiche Umsetzung des Sprachenkonzepts", Bild: Blick

Der frühe Unterricht ist noch keine Erfolgsgeschichte, NZZ, 28.8. von Beat Zemp

Austausch wichtiger als Zwang in der Primarschule

Patrick Aebischer ist Präsident der ETH Lausanne und erkennt die besondere Bedeutung von Englisch für die Westschweiz. Er spricht sich dafür aus, in der Sprachförderung auf Englisch zu setzen.




"Roger Federer verdankt seine Französischkenntnisse eher seinem Aufenthalt in Lausanne als der Primarschule der Region Basel", Bild: EPFL

Englisch für alle, NZZ, 28.8. von Patrick Aebischer

Frühfremdsprachen konkurrenzieren Deutsch und Mathematik

Der Thurgauer SVP-Kantonsrat Hanspeter Gantenbein hat die Motion zum Französischunterricht eingereicht. Er begründet den Entscheid des Parlaments auch mit der Berücksichtigung der Stimmen aus der Lehrerschaft. 


"Warum werden die Erkenntnisse der Praktiker von den Bildungsbürokraten nicht beachtet?" Bild: St. Galler Tagblatt

Französisch erst auf der Sekundarstufe, NZZ, 28.8. von Hanspeter Gantenbein

"Gehässiger Schlagabtausch"

Michael Schoenenberger fordert mehr Verständnis der Mehrheit (Deutschschweiz) gegenüber der Minderheit (lateinische Schweiz). Aus seiner Sicht sei einzelnen Deutschschweizer Kantonen das Verständnis für die Sensibilitäten anderer Landesteile abhanden gekommen. Doch was kann die Westschweiz gegen einen besseren Französischunterricht haben? (uk)
Eine Lanze für die Landessprache, NZZ, 28.8. von Michael Schoenenberger

Die Natur als Schulzimmer

Am Käferberg in Zürich Höngg ist die erste Wald-Basisstufe des Kantons gestartet.




Frische Luft zum Spielen und Lernen, Bild: Annick Ramp

Die Natur als Schulzimmer, NZZ, 28.8. von Natalie Avanzino


Widerstand gegen Frühfranzösisch nimmt zu

Im Kanton Nidwalden will die Regierung den Französischunterricht in der Primarschule abschaffen und stattdessen auf der Oberstufe mehr Lektionen anbieten. In anderen Kantonen bestehen ähnliche Vorstösse.
Widerstand gegen Frühfranzösisch nimmt zu, NZZ, 28.8. von Davide Scruzzi

27. August 2014

Erste Regierung sagt "Non, merci"

Die Nidwaldner Regierung spricht sich als erste Exekutive gegen das Frühfranzösisch aus. Der Unterricht in der zweiten Landessprache soll jedoch an der Sekundarschule ausgebaut werden.




Die Regierung stützt sich auf Umfragen unter Lehrkräften, Eltern und Lehrbetrieben, Bild: Keystone

Erste Regierung sagt "Non merci", Tages Anzeiger, 27.8. von Anja Burri

Aebischer zum Entscheid von Nidwalden

Der Berner SP-Nationalrat und Präsident der Bildungskommission Matthias Aebischer äussert sich zum Entscheid der Nidwalder Regierung, das Französische an die Oberstufe zu verlegen. Seine Argumentation gründet auf einer fragwürdigen Auslegung des Bildungsartikels. Ausserdem geht Aebischer nicht darauf ein, dass die Nidwalder de facto eine massive Aufwertung des Französischen beschlossen haben. 


Nidwalden löst den Thurgau als neues Ziel von Häme aus der Westschweiz ab, Bild: swisscommunity.org

Zweite Landessprache in der Primarschule ein Muss, NZZ, 27.8. von Matthias Aebischer

Zivis an Schulen

Zivildienstleistende sollen künftig auch in Schulen eingesetzt werden können. Der Bundesrat hält trotz Kritik in der Vernehmlassung an diesem Vorschlag fest. Er hat die Botschaft zu einer Revision des Zivildienstgesetzes verabschiedet.




Zivis betreuen oft Leute mit einer Behinderung, Bild: Keystone

Bundesrat will Zivis in Schulen schicken, Blick, 27.8. 


Nidwalder Regierung gegen Primarfranzösisch

Im Kanton Nidwalden soll das Frühfranzösisch abgeschafft werden - so will es die Regierung. Der Französischunterricht wird aber beträchtlich aufgewertet. Das Nein zum Frühfranzösisch ist kein Nein zur Romandie.



Die Gesamtlektionszahl soll gleich bleiben, zusätzlich gibt es noch einen Sprachaufenthalt, Bild: Keystone

Nein zu Frühfranzösisch ist kein Nein zur Romandie, NZZ, 27.8.


Höhere Dotation für Schulleitungen

Der Regierungsrat hat vor den Sommerferien die Schulleitungen mit mehr zeitlichen Ressourcen ausgestattet. Durchschnittlich erhöht sich die Dotation der Schulen für Schulleiterstellen um rund 20 Prozent, mit Unterschieden je nach Zahl der an einer Schule unterrichtenden Lehrer, wie dem Regierungsratsbeschluss entnommen werden kann. Diese Erhöhung ist mit Mehrkosten von 12 Millionen Franken verbunden, von denen 2,4 der Kanton zu tragen hat. Die entsprechende Änderung der Lehrpersonalverordnung tritt auf Beginn des Schuljahres 2015 in Kraft.
Quelle: NZZ, 27.8. von Walter Bernet

26. August 2014

"Sprachaufenthalte in der Deutschschweiz sind nicht nützlich"

José Ribeaud fordert, dass alle Deutschschweizer ab Kindergarten Hochdeutsch lernen sollten. Ausserdem findet er Sprachaufenthalte für Westschweizer Klassen in der Deutschschweiz nicht nützlich. Da sprächen dann alle in ihrem Dialekt und die Romands hätten keine Chance. "Das ist schlicht diskriminierend". Um Deutsch zu lernen, müssen die Romands nach Deutschland.




Der Jurassier José Ribeaud wohnt heute in Berlin, Bild: Tages Anzeiger

"Der Entscheid des Thurgauer Parlaments ist für uns eine Demütigung", Tages Anzeiger, 25.8. von Anja Burri

Nationaler Zusammenhalt im Wandel der Zeit

Zwei Historiker und ein Kulturwissenschaftler äussern sich zum Verhältnis Deutschschweiz-Romandie und stellen fest, dass sich die Zeiten geändert haben. Deshalb bedürfe es neuer Antworten, um den Ängsten aus der Romandie zu begegnen.





Hart an der Sprachgrenze, Bild: Peter Schneider

Was haben wir noch gemeinsam? Tages Anzeiger, 25.8. von Anja Burri

Übergangslösung für Schüler von internationalen Schulen

Kinder und Jugendliche, die bereits im letzten Schuljahr eine internationale Schule im Kanton Zürich besucht haben, dürfen ihre obligatorische Schulzeit in dieser beenden, auch wenn sie permanent in der Schweiz leben. Dies ist den auf Beginn des Schuljahres 2014/2015 in Kraft tretenden Richtlinien des Volksschulamts zu entnehmen. Damit realisiert die Zürcher Bildungsdirektion eine Übergangslösung im Sinn der Schüler und Schülerinnen. Unklar war lange, ob alle Kinder, die eine solche Privatschule besuchen, dies bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit tun dürfen oder ob dies nur für jene gelten soll, die ihre schulische Laufbahn bald abschliessen. Die Bildungsdirektion habe sich nun für die grosszügige Variante entschieden, das Wohl der Kinder habe dabei im Vordergrund gestanden, bestätigte der stellvertretende Amtsleiter des Volksschulamts, Urs Meier, am Montag eine Meldung des «Regionaljournals Zürich-Schaffhausen». Grundsätzlich dürfen internationale Schulen Kinder, die einen Schweizer Pass besitzen oder seit mehr als fünf Jahren in der Schweiz leben, nicht mehr aufnehmen. Diese Regelung hat die Bildungsdirektion auf das Schuljahr 2014/15 in Kraft gesetzt, nachdem die internationalen Schulen mit ihrem Rekurs im Mai 2013 beim Verwaltungsgericht gescheitert waren und das Urteil nicht weitergezogen hatten.
Quelle: NZZ, 26.8.

25. August 2014

Primat der Pädagogik

Für den nationalen Zusammenhalt zählt nicht, wann der Fremdsprachenunterricht beginnt, sondern einzig, wie effektiv er ist.



Die Vorwürfe an den Thurgau sind haltlos, Bild: Agro Marketing TG

Im Thurgau gilt das Primat der Pädagogik, Bund, 20.8. von Alain Pichard


Thurgau will Austauschprogramme fördern

Nach der Streichung des Primarfranzösisch will der Thurgau nun an der Oberstufe die Austauschprogramme mit der Westschweiz fördern. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht ganz einfach ist. Das Problem ist, eine geeignete Partnerklasse zu finden. Sehr viele Deutschschweizer Klassen stehen einer kleinen Zahl von welschen Klassen gegenüber. Viele Westschweizer Klassen ziehen es auch vor, nach Deutschland zu gehen, wo "richtig" gesprochen wird. 
Ziel ist es, einen wöchigen Fremdsprachen-Aufenthalt zu organisieren. Doch dazu müssen die Eltern mithelfen. Ohne deren Unterstützung (Kost und Logis) geht nichts.(uk)

Das muss jeder Deutschschweizer erlebt haben: Panorama am Genfersee, Bild: SBB

Klassenaustausch statt Frühfranzösisch im Thurgau, SRF Regional, 25.8.

24. August 2014

Neues Religionskonzept in Zürich

In den letzten Jahren wurde der Religionsunterricht der reformierten Kirche in Zürich ausgebaut. Dass der Unterricht neu bereits in der 2. Klasse beginnt, freut nicht alle Eltern. Die Kirche will ihren Schäfchen jedoch auch etwas abverlangen und wehrt sich gegen Kritik an ihrem Unterrichtskonzept.



"Klare Haltung statt Anbiederung", Bild: zvg

"Wir erwarten etwas von den Kindern", SRF Regional, 23.8.


Der Schlaf der Selbstgerechten

Andreas Aebi, Lehrer und Sozialdemokrat, geht in seinem Beitrag (His masters noise) hart mit seinen Parteigenossen ins Gericht. Der Beitrag ist besonders lesenswert für alle, die wie ich die Positionen der SP in Schulfragen nicht nachvollziehen können.


Der sechste Sinn für die Fallgruben ist verkümmert, Bild: 550 gegen 550

Der Schlaf der Selbstgerechten, His masters voice von Andreas Aebi

Filière Bilingue oder wie sich der Mittelstand von der öffentlichen Schule verabschiedet

Der Bieler Stadtrat und Oberstufenlehrer Alain Pichard zur Filière Bilingue - einem segregativen Projekt unter dem Deckmäntelchen der Sprachförderung.

Zweisprachige Schulen werden in Biel und Chur als besonders fortschrittlich gefeiert, Bild: SRF


Man liebt das Fremde, aber nicht die Fremden; Bund, von Alain Pichard

"Die vier grössten Irrtümer im Sprachenstreit"

Sind zwei Fremdsprachen zu viel in der Primarschule? Ist der nationale Zusammenhalt ohne Frühfranzösisch gefährdet? Welche Kompetenzen hat der Bundesrat? Es ist an der Zeit, ein paar Dinge klarzustellen.

Irrtum 1: Es geht um den «nationalen Zusammenhalt»
Der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer behauptet: «Die Sprachen halten unsere Nation zusammen.» Das ist ziemlich kurzsichtig. Tatsächlich trennen die Sprachen unser Land. Wie früher die Glaubensbekenntnisse: Noch 1847 schlugen sich Katholiken und Reformierte bei uns die Köpfe ein. Trotzdem blieb die Schweiz zusammen.
Zum Glück hat sich unser Land nie über eine Sprache oder eine Religion definiert, sonst wäre die heutige Schweiz gar nie entstanden oder schon längst auseinandergekracht. Viel wichtiger ist es, dass wir unseren Staat von unten nach oben organisieren: föderalistisch. Die Gemeinden und die Kantone können selber entscheiden, was gut für sie ist. Gerade für die (Sprach-)Minderheiten im Land ist dieser Aufbau von grösster Bedeutung. Wer nun den «nationalen Zusammenhalt» retten will, indem er gegen Volksentscheide und gegen alle föderalistischen Prinzipien von oben Politik durchsetzen will, gefährdet in Wahrheit selber das Produkt Schweiz.



Nicht jeder Kanton muss jeden Unsinn mitmachen, Bild: Ennio Leanza


Die vier grössten Irrtümer im Sprachenstreit, Tages Anzeiger, Carte blanche von Peter Keller, 23.8.



Dankbarkeit verdient

Im neuentbrannten Schweizer Sprachenstreit geht es vielen Leuten mit Recht gar nicht um die Frage, ob Französisch oder Englisch den Anfang machen soll, denn bis Ende Oberstufe muss der verlangte Stoff so oder so erarbeitet sein. Wer jemals an der Primarmittelstufe unterrichtet hat, weiss, dass ein durchschnittlich begabtes Kind nicht in der Lage ist, ab der 5. Klasse bereits drei Sprachen (und ausländische Kinder oft noch eine vierte) zu verkraften. 
Leserbrief, Weltwoche, Nr 34/14 von Hans-Peter Köhli

Wie viele Fremdsprachen und wann?

Wie viele Fremdsprachen sollen wir lernen und in welchem Alter? Mehrere - und zwar möglichst früh: davon war man an den Schweizer Primarschulen in den letzten Jahrzehnten überzeugt. Doch nun wird die Debatte neu entfacht.




Die anfängliche Euphorie ist verflogen, Bild: deallx.de

Zur Sprache kommen, NZZaS, 24.8. von Manfred Papst


Übersicht Einführung Lehrplan 21

Der Lehrplan 21 soll im Herbst in einer definitiven Fassung veröffentlicht und Ende 2014 von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) verabschiedet werden. Er ist als erster gemeinsamer Lehrplan aller 21 Deutschschweizer Kantone geplant. Allerdings entscheidet jeder Kanton autonom über die Einführung und deren Zeitpunkt (Absichtserklärungen der Kantone):
SO: Schuljahr 2017/18
AG: Schuljahr 2020/21*
BL: Schuljahr 2016/17*
BS: Schuljahr 2015/16
BE: Schuljahr 2017/18 oder 2018/19
ZH: Schuljahr 2017/18
* In AG und BL sind Volksinitiativen hängig oder angekündigt, welche die Einführung des Lehrplans 21 verhindern sollen.
Quelle: Grenchner Tagblatt, 22.8. 

Solothurn will am Lehrplan 21 und an der Schulevaluation festhalten

Auch wenn der Lehrplan 21 in den Nachbarkantonen Aargau und Baselland in Turbulenzen geraten ist: Die kantonsrätliche Bildungs- und Kulturkommission (Bikuko) will nicht auf seine Einführung verzichten. Ebenfalls festhalten will man an der externen Schulevaluation.



Definitiv soll erst 2015 über das Datum der Einführung des Lehrplans 21 entschieden werden, Bild: Chris Iseli

Trotz Gegenwind: Solothurn soll am Lehrplan 21 festhalten, Grenchner Tagblatt, 22.8.

23. August 2014

Warum Berner Lehrer lieber in Solothurn arbeiten

Der Kanton Solothurn setzt Bern unter Druck. Grund dafür sind die besseren Löhne für Lehrer. Denn Berner Lehrer können im Nachbarkanton bis zu 28'000 Franken mehr verdienen.





Grösste Lohndifferenz zwischen Kantonen, Bild: Fotalia

Warum Berner Lehrer lieber in Solothurn arbeiten, Solothurner Zeitung, 23.8. 


Wie die Baselbieter Volksschule ruiniert wird

Ausgerechnet in Baselland. Im einstigen Pionierkanton für die Schulharmonisierung haben Eltern, Lehrer und Schüler die Nase gestrichen voll von Schulreformen. Bereits ist in Baselland eine Initiative für den Austritt aus dem Harmos-Konkordat lanciert. Unverbesserliche Bildungspolitiker rund um den Noch-Bildungsdirektor Urs Wüthrich warnen davor und prangern eine drohende «Verunsicherung» an. Lächerlich. Verunsichert sind längst alle. Eltern, Lehrer und Schüler. Nicht nur in Baselland.




Alle Menschen meinen es gut: Der Baselbieter Erziehungschef Wüthrich kann die Lehrer nicht verstehen, Bild: Margrit Müller


Zur verhängnisvollen Entwicklung der Schulreformen, Basler Zeitung, 23.8. von Thomas Dähler


Nidwalder Gemeinden sollen wählen können

Nidwalder Gemeinden sollen selbst entscheiden, wie sie für die Kinder den Einstieg in die Schule gestalten. Die Regierung unterbreitet dem Landrat eine Gesetzesänderung, die neben dem Kindergarten auch die Grund- und Basisstufe als mögliche Modelle einführt. Ganz freiwillig tut sie dies aber nicht.



Nidwalder Gemeinden sollen die Wahlfreiheit beim Schuleintritt erhalten, Bild: Keystone

Nidwalder Regierung krebst zurück: Freie Wahl beim Schuleintritt, SRF Regional, 22.8.

Rechtsgelehrte bitte vortreten!

Bundesrat Alain Berset sowie seine Partei (SP) begründen ihre Vorstösse zum Erhalt des Primarfranzösischen mit der herrschenden gesetzlichen Grundlage. So wird argumentiert, der Kanton Thurgau verstosse mit seinem Entscheid zur Streichung des Frühfranzösischen gegen die Verfassung.
Die Sozialdemokraten beziehen sich dabei auf den Bildungsartikel und das Sprachengesetz. Die beiden relevanten Artikel lauten folgendermassen:


Bildungsartikel
Art. 62 Abs. 4


Kommt auf dem Koordinationsweg keine Harmonisierung des Schulwesens im Bereich des Schuleintrittsalters und der Schulpflicht, der Dauer und Ziele der Bildungsstufen und von deren Übergängen sowie der Anerkennung von Abschlüssen zustande, so erlässt der Bund die notwendigen Vorschriften.

Sprachengesetz
Art. 15 Unterricht
Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeit dafür, dass die Unterrichtssprache, namentlich ihre Standardform, auf allen Unterrichtsstufen besonders gepflegt wird.
2 Sie fördern im Rahmen ihrer Zuständigkeit die Mehrsprachigkeit der Lernenden und Lehrenden.
3 Sie setzen sich im Rahmen ihrer Zuständigkeit für einen Fremdsprachenunterricht ein, der gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende der obligatorischen Schulzeit über Kompetenzen in mindestens einer zweiten Landessprache und einer weiteren Fremdsprache verfügen. Der Unterricht in den Landessprachen trägt den kulturellen Aspekten eines mehrsprachigen Landes Rechnung.

Wer kann daraus eine Verpflichtung zum Fremdsprachenunterricht an der Primarschule herauslesen? (uk) 

Je früher desto besser?

Pünktlich zum Schulanfang bekommt ein Thema wieder erhöhte Aufmerksamkeit: der Fremdsprachenunterricht. Dabei geht es nicht allein um die emotionale Frage um Sein oder Nichtsein der französischen Sprache an der Volksschule, wie man aufgrund der heftigen Debatte in der Romandie vermuten könnte. Gestritten wird unter Fachleuten vielmehr um den richtigen Zeitpunkt des Unterricht-Starts. Bis in die 1980er Jahre wurde in den Deutschschweizer Primarschulen keine Fremdsprachen gelehrt.



Markus Kübler untersuchte 13 Studien zum Beginn des Fremdsprachenunterrichts, Bild: PHSH


Je früher desto besser? NZZ, 19.8. von Marc Tribelhorn

Auf die richtige Tonalität kommt es an

Auf die rhetorische Frage, ob denn der Bündner Lehrerverband (LEGR) Informationen manipuliere, gibt’s nur eine Antwort: Natürlich tut er dies! Aber das ist gar nicht das eigentliche Problem. Seit Jahren spielt LEGR die Rolle des verlängerten Arms der Administration im Volksschulamt und der PHGR. So begleitete der Lehrerverband wohlwollend verschiedenste problematische Neuerungen wie das Hochdeutsch im Kindergarten, die beiden Frühfremdsprachen oder das altersdurchmischte Lernen. Auch Harmos war klar auf der Wunschliste, wurde aber vom Stimmvolk abgelehnt. Bedenklich finde ich die Reaktion des LEGR auf die Vorwürfe von Fritz Tschudi. Man weigert sich, auf die fundierte  Kritik einzugehen! Augen zu und durch - ich bin gespannt, wie die Spitzen des Verbandes diese Haltung gegenüber ihren Mitgliedern rechtfertigen wollen. Das Beste zum Schluss: Während in der Restschweiz das Thema „Lehrplan 21“ und die Frühfremdsprachen die innenpolitische Debatte seit Monaten dominiert, pocht hierzulande der LEGR auf die richtige „Tonalität“ beim Äussern von Kritik. Andernorts fliegen die Fetzen, in Graubünden heisst es: Bitte nicht stören. (uk)




Fabio Cantoni, Präsident LEGR, stört sich an der "Tonalität" der Kritik, Bild: Südostschweiz

Das 'Bündner Schulblatt' soll einseitig informieren, Südostschweiz, 22.8. von Denise Alig

22. August 2014

Berset: Zusammenleben würde unberechenbar

Bundesrat Alain Berset versteigt sich in immer kühnere Konstrukte, wenn es darum geht, das Französische in der Primarschule zu halten. Obwohl es in der Bundesverfassung und im vielzitierten Sprachengesetz keine Grundlage für ein Eingreifen des Bundes gibt, obwohl im Bildungsartikel nichts von Primarfranzösisch steht und obwohl der Kanton Thurgau Harmos an der Urne verworfen hat, macht Berset weiter mit seinen Drohungen. Zur Erinnerung: Frühfranzösisch wurde nicht als identitätsstiftende Massnahme zur Förderung des nationalen Zusammenhalts eingeführt, sondern unter der Prämisse, dass es sich jünger besser und schneller lernen lasse. Doch diese These ist längst durch einen breit abgestützten wissenschaftlichen Konsens widerlegt und auch von der Praxis als Irrweg entlarvt worden. (uk)
 


Wandelt auf Irrwegen: Alain Berset (SP), Bild: Goran Basic

Frühfranzösisch - eine Frage des föderalistischen Zusammenhalts, NZZ, 22.8. von Claudia Schoch

21. August 2014

Überholte Theorien sollen Frühfremdsprachen retten

Der Thurgauer Entscheid, Französisch erst ab der 7. Klasse zu unterrichten, ist die konsequente Zurückweisung eines gescheiterten Unterricht­konzepts – kein Votum gegen die Landessprache Französisch. Und sicher steht dahinter auch keine Verschwörung konservativer Kreise, um eine monokulturelle Schweiz zu erzwingen. Die dahingehenden Vermutungen von SP-Nationalrat Roger Nordmann sind absurd.

Hanspeter Amstutz war Primar- und Sekundarlehrer sowie Zürcher Kantons- und Bildungsrat der EVP, Bild: Tages Anzeiger
Dieser Unterricht überfordert viele, Tages Anzeiger, 20.8. von Hanspeter Amstutz

Thurgauer Fremdsprachenentscheid war breit abgestützt

Entgegen der Meinung der Westschweizer Medien war der Thurgauer Fremdsprachenentscheid keine SVP-Machtdemonstration. Er war breit abgestützt und kam gegen den Willen von Erziehungsdirektorin Monika Knill (SVP) zustande. In seinem Artikel schildert der Thurgauer Journalist Markus Schär die von ideologischen und erpresserischen Zügen durchtränkte Argumentation der Frühfremdsprachler.




"Fichez-nous la paix", lasst uns in Ruhe.

Sprachenstreit: "ça suffit", Weltwoche, 21.8. von Markus Schär


Bündner Schulblatt informiert manipulativ

Die Rolle der kantonalen Sektionen des LCH in der Absegnung des Lehrplans 21 verdient eine genauere Betrachtung. So "informiert" der LEGR (Lehrpersonen Graubünden) in seinem Schulblatt seine Mitglieder über das Thema "Kompetenzorientierung". Dabei fällt auf, dass lauter befürwortende Stimmen zu lesen sind, von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem heiss umstrittenen Thema keine Spur. Fritz Tschudi hat diese manipulative Informationspolitik zum Anlass für einen "Offenen Brief" genommen. 
Offener Brief an die Redaktion des Bündner Schulblattes, Fritz Tschudi, 21.8.

20. August 2014

Aargauer lancieren Initiative gegen Lehrplan 21

Der umstrittene Lehrplan 21 soll im Kanton Aargau nicht eingeführt werden. Das will die kantonale Volksinitiative "Ja zu einer guten Bildung - Nein zum Lehrplan 21" erreichen. 

Der umstrittene Lehrplan 21 soll im Aargau nicht bloss verschoben, sondern ganz gestrichen werden, Bild: Tageswoche

Aargauer Volksinitiative gegen Lehrplan 21, SRF Regional, 20.8.

Elfy Roca vom Initiativkomitee, SRF Regional, 20.8.


App für Lehrstellen

Eine neue Smartphone-App unterstützt Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Sek aus dem Kanton Zürich bei der Berufswahl und der Lehrstellensuche. Sie erinnert die Jugendlichen an wichtige Termine bei der Berufsfindung, zeigt ihnen offene Stellen für Schnupperlehren in ihrer Umgebung an und enthält weitere nützliche Tipps. Die App wurde von der Berufsberatung des Kantons Zürich in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen entwickelt und ist schweizweit erstmalig.




Die App ist kostenlos, Bild: Bildungsdirektion Zürich


Neue App erleichtert die Lehrstellensuche, Bildungsdirektion Zürich, 20.8.


Franz-Unterricht an Oberstufe wird intensiver

Nach der Streichung des Primarfranzösischen im Thurgau soll der Unterricht an der Sekundarstufe intensiver werden. Die Sekundarlehrer fordern eine Erhöhung der Stundenzahlen und die Austauschprogramme mit der Westschweiz sollen ausgebaut werden.



"Der Schüleraustausch ist ausbaufähig", Bild: Reto Martin

Sekschüler gehen ins Welschland, St. Galler Tagblatt, 20.8. von Christof Widmer

19. August 2014

Wüthrich bestreitet Vorwürfe gegen Schulleitungen

Die kritischen Äusserungen von Lehrpersonen, die in der gestrigen Ausgabe der BaZ kein gutes Haar an den Zuständen im Baselbieter Bildungswesen liessen, hallen nach. Dabei geht es weniger um die inhaltlichen Aspekte wie den Vorwurf der schleichenden Akademisierung oder Bürokratisierung im Schulbetrieb. Vielmehr sorgt die Angst der Kritiker vor Sanktionen für Gesprächsstoff. Die Lehrpersonen wollten ihren Namen in der BaZ nicht veröffentlichen, weil sie befürchten, für ihren Auftritt in der Presse von der Schulleitung abgestraft zu werden. Roger von Wartburg, Präsident des Baselbieter Lehrerverbandes (LVB), überrascht die Zurückhaltung nicht: Es gebe an einigen Schulen die Tendenz, dass die Lehrkräfte immer mehr zu Weisungsempfängern degradiert würden.




Roger von Wartburg will mit dem LVB gegen autoritäre Schulleitungen vorgehen, Bild: LVB

Angst der Lehrer vor Schulleitung, Basler Zeitung, 19.8. von Christian Keller

Starke Schule Baselland in Lauerstellung

Das Komitee "Starke Schule Baselland" hat Unterschriften für zwei Initiativen gesammelt. Trotzdem wartet man vor der Einreichung den Abgang des Bildungsdirektors Urs Wüthrich ab.




Die 21-jährige Saskia Olsson ist Geschäftsführerin von "Starke Schule Baselland", Bild: Nicole Pont

"Immer klarer die falsche Richtung", Basler Zeitung, 19.8. von Thomas Dähler

Ältere Lerner sind besser

Eine kürzlich publizierte Expertise kommt zum Schluss, dass ein früher Fremdsprachenbeginn nicht das bringt, was man sich davon erhofft hatte. Ältere Schüler lernen schneller und effizienter.




Ein früher Beginn bringt keine nachweisbaren Vorteile, Bild: Gaetan Bally

Frühes Französisch lohnt sich nicht, Tages Anzeiger, 19.8. von Anja Burri

"Lehrer haben viel Freizeit"

Entgegen dem hartnäckigen Vorurteil arbeiten Schweizer Lehrer etwas mehr als der Durchschnitt der Schweizer Arbeitstätigen. Je nach Erfahrung des Lehrers und je nach Standort der Schule kann der Mehraufwand aber stark variieren.




In der öffentlichen Wahrnehmung haben Lehrer viel Freizeit, Bild: Imago

"Lehrer haben viel Freizeit", NZZ, 18.8. von Alexandra Kohler

Eine Notlösung etabliert sich

Lehrpersonen mit Quereinstieg sind bei Bildungsdirektoren und Schulleitern beliebt. Mit ihren Erfahrungen vergrössern sie die Diversität in Schweizer Schulen. Doch nur mit ihnen lässt sich der Lehrermangel nicht beseitigen.




Auch in Zukunft für Quereinsteiger offen, Bild: Die Presse

Eine Notlösung etabliert sich, NZZ, 19.8. von Lea Ingber


"Die erste Fremdsprache muss eine Landessprache sein"

Westschweizer Bürgerliche stehen hinter dem Vorschlag der SP, Frühfranzösisch im Gesetz zu verankern - mit wenigen Ausnahmen.




Jacques Neirynck ist gegen ein Obligatorium: "Das hat Belgien an den Rand des Zusammenbruchs gebracht". Bild: Blick

"Die erste Fremdsprache muss eine Landessprache sein", NZZ, 19.8. von Andrea Kucera

18. August 2014

Englisch wird in Zug Niveaufach

Ab Schuljahr 2016/17 soll in der Oberstufe des Kantons Zug Englisch neu als Niveaufach angeboten werden. Die Gemeinden können selbst entscheiden, ob sie Französisch weiter als Niveaufach anbieten wollen.




Vier Jahre Primarenglisch führen zu grossen Leistungsunterschieden in den Klassen, Bild: Zuger Zeitung

Englisch wird in Zug neues Niveaufach, Neue Luzerner Zeitung, 18.8.