Patrick Aebischer, Präsident der ETH Lausanne, hat den Sprachenstreit diese Woche weiter angeheizt. In einem Beitrag in der NZZ schlug er vor, den welschen Primarschülern als erste Fremdsprache Englisch beizubringen. "Let's go for it", endet sein Artikel. Aebischers Vorschlag ist ein Tabubruch.
"Keine gesamtheitliche Vision", Bild: 24 Heures
Welsche Bildungschefin pfeift EHT-Chef Aebischer zurück, Sonntagszeitung, 31.8. von Labian Muhieddine
In der Romandie ist die Reihenfolge der Fremdsprachen im Gegensatz zur Deutschschweiz sakrosankt: Erste Fremdsprache ist Deutsch, danach wird Englisch unterrichtet.
Jetzt greift Anne-Catherine Lyon (SP), die Präsidentin der Westschweizer Erziehungsdirektoren, in den Sprachenstreit ein: Der Beitrag von Patrick Aebischer zeige, dass er "keine gesamtheitliche Vision" des Bildungssystems habe. Für die Studenten der ETH Lausanne sei es zwar tatsächlich wichtiger, Englisch zu sprechen als Deutsch, so Lyon. Das treffe aber nur auf eine Minderheit der Romands zu. Sowohl Bildungsdirektoren als auch Lehrer seien weiterhin für Deutsch als erste Fremdsprache. "Egal, welche Karriere die Romands anstreben, gute Basiskenntnisse der deutschen Sprache sind unerlässlich", sagt Bildungschefin Lyon.
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