23. August 2014

Auf die richtige Tonalität kommt es an

Auf die rhetorische Frage, ob denn der Bündner Lehrerverband (LEGR) Informationen manipuliere, gibt’s nur eine Antwort: Natürlich tut er dies! Aber das ist gar nicht das eigentliche Problem. Seit Jahren spielt LEGR die Rolle des verlängerten Arms der Administration im Volksschulamt und der PHGR. So begleitete der Lehrerverband wohlwollend verschiedenste problematische Neuerungen wie das Hochdeutsch im Kindergarten, die beiden Frühfremdsprachen oder das altersdurchmischte Lernen. Auch Harmos war klar auf der Wunschliste, wurde aber vom Stimmvolk abgelehnt. Bedenklich finde ich die Reaktion des LEGR auf die Vorwürfe von Fritz Tschudi. Man weigert sich, auf die fundierte  Kritik einzugehen! Augen zu und durch - ich bin gespannt, wie die Spitzen des Verbandes diese Haltung gegenüber ihren Mitgliedern rechtfertigen wollen. Das Beste zum Schluss: Während in der Restschweiz das Thema „Lehrplan 21“ und die Frühfremdsprachen die innenpolitische Debatte seit Monaten dominiert, pocht hierzulande der LEGR auf die richtige „Tonalität“ beim Äussern von Kritik. Andernorts fliegen die Fetzen, in Graubünden heisst es: Bitte nicht stören. (uk)




Fabio Cantoni, Präsident LEGR, stört sich an der "Tonalität" der Kritik, Bild: Südostschweiz

Das 'Bündner Schulblatt' soll einseitig informieren, Südostschweiz, 22.8. von Denise Alig

"Die Geschäftsleitung Legr nimmt mit Befremden die Tonalität des offenen Briefes mit seinen haltlosen Unterstellungen sowie den ungewöhnlichen Weg zur Kenntnis". Mit diesen Worten reagierte Legr-Präsident Fabio Cantoni gestern auf Anfrage auf den offenen Brief. Die Geschäftsleitung habe das Schreiben Tschudis an ihrer letzten Sitzung besprochen. Dabei sei sie zum Schluss gekommen, nicht auf die einzelnen Punkte des offenen Briefs einzugehen. "In der neuesten Ausgabe des 'Bündner Schulblatts' gehe es aber tatsächlich um die Kompetenzorientierung, wie sie im entstehenden Lehrplan 21 verwendet werde", sagte Cantoni. "Die Geschäftsleitung des Legr hält dazu unmissverständlich fest, dass die grosse Mehrheit der 50'000 im Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) vertretenen Lehrpersonen den vorgeschlagenen Kompetenzen und deren Aufbau im Grundsatz zustimmen". (Artikel gekürzt)  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen