Ziel ist es, einen wöchigen Fremdsprachen-Aufenthalt zu organisieren. Doch dazu müssen die Eltern mithelfen. Ohne deren Unterstützung (Kost und Logis) geht nichts.(uk)
Das muss jeder Deutschschweizer erlebt haben: Panorama am Genfersee, Bild: SBB
Klassenaustausch statt Frühfranzösisch im Thurgau, SRF Regional, 25.8.
Schüler aus dem Thurgau sollen vermehrt für
ein paar Tage mit solchen aus der Romandie im selben Klassenzimmer sitzen. Der
Thurgauer Volksschulleiter Walter Berger will die Klassenaustausche forcieren,
unter anderem mit einer Beauftragten in seinem Departement, welche die Schulen
bei der Organisation unterstützt.
Ziel ist ein Klassenaustausch von einer
Woche. Doch die Eltern müssen mitziehen. Sie würden die welschen Kinder in
ihrer Familie aufnehmen, wenn ihr eigenes Kind in der Romandie weilt. Weil
diese Bereitschaft oft fehlt, wollen die Schulleiter der Schweiz die Hürde für
einen Austausch tiefer setzen.
Ihre Idee: Die Schulreise Plus. Klassen
sollen wenigstens für einen Tag in die Romandie reisen und sich vor Ort mit
Gleichaltrigen treffen, erklärt Schulleiter-Verbandspräsident Bernard Gertsch:
«Wir hoffen, dass sich danach die Möglichkeit ergibt, während einer Woche die
Klassen zu halbieren und den Unterricht in der jeweils anderen Landeshälfte zu
besuchen.»
Der Klassenaustausch ist in der Schweiz fast
in Vergessenheit geraten. Im letzten Schuljahr haben nur knapp 15'000 der rund
eine Million Schüler einen solchen innerhalb der Landesgrenzen erlebt.
Immerhin: Die Zahlen steigen, Jahr für Jahr, vor allem auf Sekundarstufe,
beobachtet Silvia Mitteregger von der nationalen CH-Stiftung, die solche
Austausche organisiert. «Viele junge Lehrkräfte haben selber
Austauschaufenthalte erlebt und sind deshalb sensibilisiert.»
Vor allem der Thurgau hat aufzuholen. Denn Fakt ist: Keine einzige
Thurgauer Primarklasse tauschte im letzten Jahr das Klassenzimmer mit den
Kollegen aus der Romandie.
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