Rudolf Künzli (RK) nimmt hier kurz Stellung zu meinen Fragen (UK).
UK: Haben Sie Reaktionen auf Ihren Beitrag erhalten?
RK: Ich habe intern eine Reihe von positiven Rückmeldungen erhalten.
UK: Muss man pensioniert sein, um sich kritisch zur Schweizer Bildungspolitik zu äussern?
RK: Nein, man muss nicht pensioniert sein, freilich die Lehrerbildung ist ein besonders überwachtes Gebiet. Amtliche Loyalität wird gross geschrieben und der Primat der Politik gehört gleichsam zum Amt in bildungspolitisch vermintem Gelände. Cohep (Konferenz der Rektoren der PH) und LCH bleiben deshalb sprachlos.
UK: Die PH der Schweiz konnten dieses Frühjahr Rekord-Anmeldezahlen melden. Braucht es überhaupt eine Quereinsteiger-Ausbildung?
RK: Ich meine nicht.
UK: Wie sehen Sie die Zukunft der Lehrerausbildung? Wird Lehrer zu einem Job für Versager?
RK: Nein, das denke ich nicht. Aber die mangelnde Konsistenz und Kontinuität der Lehrerbildungspolitik ist zweifellos eine Hypothek. In den letzten 15 Jahren hat die EDK ihr Beschlüsse in der Sache mindestens 5x wieder geändert und revidiert. Das ist keine vorausschauende Politik. Ich interpretiere dies als Ausdruck a) eines nicht hinreichend geklärten Lehrerbildes und b) hochschulpolitischer Interessen- und Machtkämpfe.
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Quereinsteigerausbildung in der Kritik, Bild: PHZ
Quereinsteigerausbildung in der Kritik, Bild: PHZ