30. März 2013
Neue Monatsumfrage: Aufnahmeprüfung
Die Schweiz ist reich an Lösungen, die den Übergang ans Gymnasium regeln. Verzichten einzelne Kantone auf eine Aufnahmeprüfung, halten andere daran fest. Die Aufnahmeprüfung an die weiterführende Schule ist der eigentliche Lehrplan, nach dem sich die Lehrer zu richten haben. Durch die Art der Aufgaben diktiert sie den Schulen den zu beherrschenden Stoff. Nicht selten kommt es dabei zu Unterschieden zum offiziellen Lehrplan.
PH-Professor fordert: Schulfach Medien im LP 21
Dominik Petko von der PH Schwyz fordert, dass die Schulen das Thema Internet in den Lehrplan 21 aufnehmen sollen. "Das Thema ist so wichtig und komplex, dass es längst nicht mehr einfach kurz nebenher vermittelt werden kann", meint der Medienexperte. Die Gefahren würden nach wie vor unterschätzt.
Quelle: Migros-Magazin 13/2013
28. März 2013
Zahlen über das Bildungswesen
Mit dem Zahlenspielgel Bildung möchte das Basler Erziehungsdepartement der Öffentlichkeit Zugang zu den wichtigsten Daten zum Basler Schulsystem gewähren. Interssant dabei eine Zahl: Der Prozentsatz der Jugendlichen, welche direkt nach der obligatorischen Schulzeit eine Lehre absolvieren beträgt zwölf Prozent. Angesichts solcher Zahlen, die stark von der übrigen Deutschschweiz abweichen, besteht tatsächlich noch viel Aufklärungsbedarf.
Zahlenspiegel Bildung 2012, Erziehungsdepartement Basel-Stadt
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27. März 2013
Nidwaldner Volksschulleiterin tritt zurück
Sie habe das, was sie erarbeitet habe, nicht rückgängig machen wollen. Deshalb sei sie zurückgetreten. Dies sagt Vreni Völkle, Vorsteherin des Amtes für Volksschulen und Sport Nidwalden. Es sei zu Dissonanzen mit Bildungsdirektor Res Schmid (SVP) gekommen.
Völkle: "Grundsätzliche Differenzen", Bild: Matthias Piazza
Nidwaldner Volksschulleiterin tritt zurück, Neue Luzerner Zeitung, 27.3.
Leiterin der Nidwaldner Volksschulen nimmt den Hut, SRF Regional, 27.3.
Völkle: "Grundsätzliche Differenzen", Bild: Matthias Piazza
Nidwaldner Volksschulleiterin tritt zurück, Neue Luzerner Zeitung, 27.3.
Leiterin der Nidwaldner Volksschulen nimmt den Hut, SRF Regional, 27.3.
Strassburg entscheidet über Schwimmunterricht
Ein Vater will nicht, dass seine Töchter den gemischten Schwimmunterricht besucht. Er geht ans Kantonsgericht und verliert. Er geht ans Bundesgericht und verliert. Nun ist er an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg gegangen. Kaum auszudenken, was geschieht, wenn er dort gewinnen sollte.
Kommentar von Eugen Sorg, Basler Zeitung, 27.3.
Muslim verklagt die Schweiz wegen Schwimm-Unterricht, Basler Zeitung, 27.3. von Silvana Guanziroli
26. März 2013
Italienisch für Oberstufenklassen
Um der italiensichen Sprache wieder mehr Gewicht zu geben, um sie ins Bewusstsein der Deutschschweizer Jugendlichen zurückzuholen, bietet die Tessiner Fachhochschule einwöchige Projekt-Wochen an. Zürcher Oberstufen-Schulen können freiwillig daran teilnehmen.
Wieder mehr Italienisch für Zürcher Oberstufen-Klassen, SRF Regional, 24.3.
Wieder mehr Italienisch für Zürcher Oberstufen-Klassen, SRF Regional, 24.3.
Symbol der egalitären Schule
Die Klassenfotos sind Symbole einer egalitären Schule, die gleiche Bildungschancen für alle verspricht. Dies findet der Medienpädagoge Thomas Hermann. Ausserdem schmiede die Klassenfoto eine Kinderschar zur Einheit.
Das Klassenfoto als stabilisierender Faktor, Bild: Imago
"Wir sehen, was wir glauben - und umgekehrt", Interview mit Thomas Hermann, von Beat Grossrieder, NZZ, 25.3.
Das Klassenfoto als stabilisierender Faktor, Bild: Imago
"Wir sehen, was wir glauben - und umgekehrt", Interview mit Thomas Hermann, von Beat Grossrieder, NZZ, 25.3.
Relativierung des sprachlichen Territorialprinzips
In einem Leserbrief meldet sich Romedi Arquint zu Wort in Sachen Territorialprinzip. Dieses kann sich fürs Romanische kontraproduktiv auswirken.
Quelle: NZZ, 23.3.
Zwei Fallen für das Bündner Italienisch, NZZ, 21.3. von Sascha Zala
Quelle: NZZ, 23.3.
Zwei Fallen für das Bündner Italienisch, NZZ, 21.3. von Sascha Zala
Kein Herumschrauben am Gymi-Zugang
In Zürich erhitzt der Zugang ans Gymnasium weiterhin die Gemüter. In einem Kommentar spricht sich Walter Bernet von der NZZ für die Beibehaltung der Aufnahmeprüfung aus.
Quelle: NZZ, 23.3. von Walter Bernet
25. März 2013
Luzern plant Einführung des LP21
Die Einführung des Lehrplans 21 (LP21) ist verbunden mit vielen obligatorischen Informationsveranstaltungen. Dafür und für die Arbeit des Einführungsprojekt-Teams sind in den Jahren 2013-2016 insgesamt 1,1 Millionen Franken bereitgestellt worden. Der Lehrplan soll im Kindergarten und an der Primarschule im Jahr 2017, an der Sekundarschule im Jahr 2019 eingeführt werden.
Einführung Lehrplan 21. Konzept, Kanton Luzern, Stand 1.3. 2013
Einführung Lehrplan 21. Konzept, Kanton Luzern, Stand 1.3. 2013
Vorbereitung auf den Ernstfall
Der Kanton Basel-Stadt lässt Alarmsysteme gegen Amokläufe installieren und ist damit schweizweit führend. Das Baselbiet hinkt derweil hinterher.
Probe für den Ernstfall, Bild: Bettina Matthiessen
Schulen rüsten auf gegen Amokläufe, Basler Zeitung, 25.3. von Silvana Guanziroli und Boris Gygax
Probe für den Ernstfall, Bild: Bettina Matthiessen
Schulen rüsten auf gegen Amokläufe, Basler Zeitung, 25.3. von Silvana Guanziroli und Boris Gygax
Schweizer Schulen wappnen sich für Amoklauf
Viele Schweizer Schulen installieren Alarmanlagen oder neue Schlösser - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit. Aber bringen diese Sicherheitsmassnahmen etwas?
Schweizer Schulen bisher verschont, Bild: tz-online.de
Schweizer Schulen wappnen sich für Amoklauf, Info 3, 23.3.
Schweizer Schulen bisher verschont, Bild: tz-online.de
Schweizer Schulen wappnen sich für Amoklauf, Info 3, 23.3.
Harte Kritik an Eymann
Der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann steht im Gegenwind. An der kantonalen Lehrersynode musste er sich einiges an Kritik anhören.
Kein Experte, Bild: Roland Schmid
"Bildungspolitik ist kein Bolzplatz", Basler Zeitung, 22.3. von Nina Jecker
Kein Experte, Bild: Roland Schmid
"Bildungspolitik ist kein Bolzplatz", Basler Zeitung, 22.3. von Nina Jecker
Neue wissenschaftliche Befunde gegen Integration
Während die Forschung neue Daten vorlegt, die den Vorteil separierender Schulmodelle nachweisen, läuft die Schweizer Schulpolitik genau in die entgegengesetzte Richtung. Dazu kommt, dass die Integrative Förderung unter den Sparprogrammen leidet. In diesem Zusammenhang von einem Erfolg zu sprechen sei Augenwischerei.
Wer lernt besser? Hochbegabte Schüler, die in Klassen mit ihresgleichen
unterrichtet werden, oder hochbegabte Schüler, die in Regelklassen sitzen? Von 2008 bis 2012 beobachtete Wolfgang Schneider, Professor für Psychologie an der Universität Würzburg, mit Forschungskollegen mehr als 1000 Schüler aus acht Gymnasien in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Vor zwei Wochen hat er eindeutige Resultate präsentiert: Ob Deutsch, Mathematik, Englisch oder Biologie: In all diesen Fächern schneiden Schüler aus Hochbegabtenklassen besser ab als hochbegabte Schüler in Regelklassen. Sie haben generell mehr Freude am Denken. Kurzum: Spezielle Klassen erweisen sich für Hochbegabte als Segen.
Für Schneider liefern die Studienergebnisse auf jeden Fall ein Argument, die
Klassen gemäss Begabungen und Fähigkeiten einzuteilen. «Sie laufen dem derzeitigen Trend zur Integration von Schülern mit ganz unterschiedlichen Vor-aussetzungen entgegen», sagt er. Gleich wie in der Schweiz lautet die Losung in Deutschland, Schüler aller Niveaus in Regelklassen einzugliedern. Dabei seien in Deutschland die Leistungsunterschiede sogar an Gymnasien gross. So gross, dass die Lehrer den unterschiedlichen Bedürfnissen in einer Klasse mit noch so differenzierter Unterrichtsgestaltung kaum noch gerecht werden könnten.
Die Bildung homogener Klassen, sagt Schneider, könne auch auf der Grund-stufe – das entspricht der Primarschule in der Schweiz – sinnvoll sein. Zwar
spreche vieles für die Integration lernschwacher Kinder in Regelklassen. Aber
wenn – wie in Deutschland – die Lehrer zu wenig Unterstützung erhielten und
das Leistungsgefälle zu gross werde, entstünden Probleme. Zudem stelle sich
die Frage, ob sich Kinder mit Lernschwierigkeiten wirklich wohl fühlten, wenn sie von Gleichaltrigen umgeben seien, die alles besser könnten. Man könnte es auch so sagen: Es mag ja nett sein, wenn ein Regionalfussballer beim FC Barcelona mitspielen darf. Doch vermutlich wird er nie einen Ball sehen – und ganz sicher nie dribbeln können wie Messi. Stattdessen wird er stets mit der frustrierenden Tatsache konfrontiert, dass der Rest der Gruppe massiv ge-schickter und erfolgreich kickt.
Zu einem ähnlichen Befund wie Schneider kommt eine Studie aus den USA, die Courtney A. Collins und Li Gan vom renommierten National bureau of economic research im Februar veröffentlicht haben («Does sorting students improve scores?»). Sie untersuchten die Resultate von 9325 Kindern im Alter von acht bis neun Jahren in 135 verschiedenen Schulen in der Stadt Dallas im Bundesstaat Texas. Das Resultat: Bildet man Klassen mit geringem Leistungsgefälle, erbringen die Schüler im Rechnen und im Lesen signifikant bessere Ergebnisse, als wenn sie in Klassen mit grossen Leistungsunter-schieden sitzen. Von der Separation profitieren gemäss den Studienautoren
nicht nur die starken Schüler, sondern auch jene mit Schwierigkeiten, weil die Lehrer das Lerntempo besser den Ansprüchen der Klasse anpassen können. «Lehrer von schwächeren Schülern legen den Fokus vielleicht auf die Verbesse-rung von Basisfähigkeiten, während Lehrer von starken Schülern herausforderndes Unterrichtsmaterial präsentieren», schreiben die Autoren. Das Fazit der beiden Studien lautet also: Unter gleich Guten lernt es sich
besser, und die Bildung von homogenen Klassen macht Sinn. Was bedeutet das für die Schweiz?
Hierzulande läuft der Trend genau in die umgekehrte Richtung. Das päda-gogische Gebot der Stunde lautet Integrative Förderung (IF), also die Inte-gration von Kindern mit unterschiedlichster Begabung in die Regelklasse, sei es auf der Primar- oder der Oberstufe. Das bedeutet: Schüler, die etwa Lern-schwierigkeiten haben, zappelig oder sonst verhaltensauffällig sind, besuchen den «normalen» Unterricht. In einzelnen Lektionen erhalten sie Unterstützung
von Heilpädagogen und anderen Fachpersonen. Die Basis für IF bildet das «Sonderpädagogik-Konkordat», dem bereits 10 von 18 Deutschschweizer Kan-tonen, darunter Obwalden, Luzern und Uri, beigetreten sind. Integrative Lösungen, legt das Konkordat als Grundsatz fest, seien separierenden Lösun-gen vorzuziehen. Oder anders formuliert. Niemand soll aufgrund seiner Lern-schwierigkeiten zum Hilfsschüler abgestempelt werden. Damit sind soge-nannte Kleinklassen und Werkschulen, in denen früher lernschwache Kinder das Abc und Einmaleins lernten, zu pädagogischen Auslaufmodellen geworden. Ihre Zahl sinkt, im Kanton Luzern müssten sie seit diesem Schuljahr sogar von Gesetzes wegen gänzlich abgeschafft sein. Acht Gemeinden erhielten vom Kanton jedoch eine Sonderbewilligung zur Weiterführung der Kleinklassen auf der Sekundarstufe. Unter diesen Gemeinden findet sich Zell, wo Franz Gass-mann seit 35 Jahren als Werkschullehrer wirkt. Die neuen Studienergebnisse aus Deutschland und den USA erstaunen den 62-jährigen erfahrenen Päda-gogen nicht. Die Zustände bei der Integrierten Förderung kritisiert er scharf. Im Kanton Luzern verfüge die Hälfte der Lehrer, die IF-Schüler betreuten, nicht über die entsprechende Ausbildung. Für IF-Schüler stünden zudem viel zu wenig Förderlektionen zur Verfügung. Es mangle an geeignetem Lernmaterial und Räumen, die Klassen seien viel zu gross. Er kenne praktisch keine Lehrer, die IF begrüssen. Für Gassmann ist klar: Die Bildungspolitiker haben das Sy-stem über die Köpfe der Lehrer hinweg installiert und betreiben Augenwische-rei, wenn sie dessen Vorteile preisen. Bei richtigen Rahmenbedingungen sei IF zwar machbar. Aber das werde viel mehr kosten. Dass Kleinklassen aufge-hoben werden sollen, kann Gassmann nicht nachvollziehen. «In einer Klein-klasse mit vielleicht rund zehn Schülern kann ein Lehrer viel besser auf die Stärken und Schwächen des Einzelnen eingehen und sie deutlich gezielter för-dern als ein Lehrer in einer IF-Klasse mit 20 Schülern», sagt er.
Mit ein Grund zur Abschaffung der Kleinklassen ist die Herstellung der soge-nannten «Chancengerechtigkeit». In der jüngsten Ausgabe von «Bildung
Schweiz», der Zeitschrift des Dachverbandes der Schweizer Lehrer (LCH), schreibt Urs Haeberlin, emeritierter Professor für Heilpädagogik an der Universität Freiburg: «Die Kleinklassen zementieren für einige Betroffene Chancenungerechtigkeiten.» Dies – und kaum etwas anderes – könne die Auf-lösung der Kleinklassen rechtfertigen. Vor allem Kinder aus Immigranten-familien hätten mit dem Etikett «Abgänger aus einer Kleinklasse» reduzierte Chancen auf dem Lehrstellenmarkt. Gassmann hat gegenteilige Erfahrungen gemacht. «In den letzten sechs Jahren haben alle meine Schulabgänger eine Lehrstelle, manchmal mit Umwegen, gefunden.»
Ein positives Bild über die IF malen hingegen die Behörden. Zum Beispiel die
Stadt Zürich. Mit IF seien die Lehrpersonen zufriedener als mit dem System der Kleinklassen, findet der Stadtrat. Er stützt sich gemäss dem «Tages-Anzeiger» auf eine noch unveröffentlichte Evaluation des Beratungsbüros Spectrum 3. Die Befürchtungen, Lehrpersonen würden unter mehr Stress lei-den, scheinen sich demnach nicht zu bewahrheiten. Oder doch? In Zürcher Lehrerzimmern schütteln Pädagogen bloss den Kopf über die Evaluation. «Hätten wir genügend Geld, könnten wir eine Studie anfertigen lassen, die das Gegenteil belegt», sagt Urs Loosli, Präsident der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich. Es mache schlicht und einfach keinen Sinn, sämtliche Schüler in Regelklassen zu integrieren. «Das ist eine Zumutung», sagt Loosli. Es dürfe
nicht sein, dass wegen des grossen Aufwands für IF-Schüler «normale» Schüler zu kurz kämen. Auch Eltern zeigten sich zum Teil besorgt über die Entwicklung mit IF – und würden ihre Kinder in Privatschulen. Die Auflösung der Klein-klassen sei ein Fehler, ergänzt er.
Unterschiedliche Rückmeldungen von der Basis zum Thema IF erhält Anna-marie Bürkli, Präsidentin des Luzerner Lehrervereins. Es hange sehr von der Anzahl Förderlektionen ab, welche IF-Kinder in einer Klasse erhielten. «Bei dem heutigen Sparprogramm werden oft die nötigen Ressourcen gestrichen, und die individuelle Förderung des Kindes findet nur noch sehr minimal statt», sagt Bürkli. Fest steht: Den Lehrern brennt das Thema IF auf den Nägeln. Man begegnet selten Pädagogen, welche dieses Konzept bejubeln. «Es herrscht generell ein gewisses Unbehagen. Das ist die grösste pädagogische Baustelle in unserem Kanton», sagt Koni Schuler, Präsident des Lehrervereins Schwyz.
Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 23.3. von Kari Kälin
Wer lernt besser? Hochbegabte Schüler, die in Klassen mit ihresgleichen
unterrichtet werden, oder hochbegabte Schüler, die in Regelklassen sitzen? Von 2008 bis 2012 beobachtete Wolfgang Schneider, Professor für Psychologie an der Universität Würzburg, mit Forschungskollegen mehr als 1000 Schüler aus acht Gymnasien in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Vor zwei Wochen hat er eindeutige Resultate präsentiert: Ob Deutsch, Mathematik, Englisch oder Biologie: In all diesen Fächern schneiden Schüler aus Hochbegabtenklassen besser ab als hochbegabte Schüler in Regelklassen. Sie haben generell mehr Freude am Denken. Kurzum: Spezielle Klassen erweisen sich für Hochbegabte als Segen.
Für Schneider liefern die Studienergebnisse auf jeden Fall ein Argument, die
Klassen gemäss Begabungen und Fähigkeiten einzuteilen. «Sie laufen dem derzeitigen Trend zur Integration von Schülern mit ganz unterschiedlichen Vor-aussetzungen entgegen», sagt er. Gleich wie in der Schweiz lautet die Losung in Deutschland, Schüler aller Niveaus in Regelklassen einzugliedern. Dabei seien in Deutschland die Leistungsunterschiede sogar an Gymnasien gross. So gross, dass die Lehrer den unterschiedlichen Bedürfnissen in einer Klasse mit noch so differenzierter Unterrichtsgestaltung kaum noch gerecht werden könnten.
Die Bildung homogener Klassen, sagt Schneider, könne auch auf der Grund-stufe – das entspricht der Primarschule in der Schweiz – sinnvoll sein. Zwar
spreche vieles für die Integration lernschwacher Kinder in Regelklassen. Aber
wenn – wie in Deutschland – die Lehrer zu wenig Unterstützung erhielten und
das Leistungsgefälle zu gross werde, entstünden Probleme. Zudem stelle sich
die Frage, ob sich Kinder mit Lernschwierigkeiten wirklich wohl fühlten, wenn sie von Gleichaltrigen umgeben seien, die alles besser könnten. Man könnte es auch so sagen: Es mag ja nett sein, wenn ein Regionalfussballer beim FC Barcelona mitspielen darf. Doch vermutlich wird er nie einen Ball sehen – und ganz sicher nie dribbeln können wie Messi. Stattdessen wird er stets mit der frustrierenden Tatsache konfrontiert, dass der Rest der Gruppe massiv ge-schickter und erfolgreich kickt.
Zu einem ähnlichen Befund wie Schneider kommt eine Studie aus den USA, die Courtney A. Collins und Li Gan vom renommierten National bureau of economic research im Februar veröffentlicht haben («Does sorting students improve scores?»). Sie untersuchten die Resultate von 9325 Kindern im Alter von acht bis neun Jahren in 135 verschiedenen Schulen in der Stadt Dallas im Bundesstaat Texas. Das Resultat: Bildet man Klassen mit geringem Leistungsgefälle, erbringen die Schüler im Rechnen und im Lesen signifikant bessere Ergebnisse, als wenn sie in Klassen mit grossen Leistungsunter-schieden sitzen. Von der Separation profitieren gemäss den Studienautoren
nicht nur die starken Schüler, sondern auch jene mit Schwierigkeiten, weil die Lehrer das Lerntempo besser den Ansprüchen der Klasse anpassen können. «Lehrer von schwächeren Schülern legen den Fokus vielleicht auf die Verbesse-rung von Basisfähigkeiten, während Lehrer von starken Schülern herausforderndes Unterrichtsmaterial präsentieren», schreiben die Autoren. Das Fazit der beiden Studien lautet also: Unter gleich Guten lernt es sich
besser, und die Bildung von homogenen Klassen macht Sinn. Was bedeutet das für die Schweiz?
Hierzulande läuft der Trend genau in die umgekehrte Richtung. Das päda-gogische Gebot der Stunde lautet Integrative Förderung (IF), also die Inte-gration von Kindern mit unterschiedlichster Begabung in die Regelklasse, sei es auf der Primar- oder der Oberstufe. Das bedeutet: Schüler, die etwa Lern-schwierigkeiten haben, zappelig oder sonst verhaltensauffällig sind, besuchen den «normalen» Unterricht. In einzelnen Lektionen erhalten sie Unterstützung
von Heilpädagogen und anderen Fachpersonen. Die Basis für IF bildet das «Sonderpädagogik-Konkordat», dem bereits 10 von 18 Deutschschweizer Kan-tonen, darunter Obwalden, Luzern und Uri, beigetreten sind. Integrative Lösungen, legt das Konkordat als Grundsatz fest, seien separierenden Lösun-gen vorzuziehen. Oder anders formuliert. Niemand soll aufgrund seiner Lern-schwierigkeiten zum Hilfsschüler abgestempelt werden. Damit sind soge-nannte Kleinklassen und Werkschulen, in denen früher lernschwache Kinder das Abc und Einmaleins lernten, zu pädagogischen Auslaufmodellen geworden. Ihre Zahl sinkt, im Kanton Luzern müssten sie seit diesem Schuljahr sogar von Gesetzes wegen gänzlich abgeschafft sein. Acht Gemeinden erhielten vom Kanton jedoch eine Sonderbewilligung zur Weiterführung der Kleinklassen auf der Sekundarstufe. Unter diesen Gemeinden findet sich Zell, wo Franz Gass-mann seit 35 Jahren als Werkschullehrer wirkt. Die neuen Studienergebnisse aus Deutschland und den USA erstaunen den 62-jährigen erfahrenen Päda-gogen nicht. Die Zustände bei der Integrierten Förderung kritisiert er scharf. Im Kanton Luzern verfüge die Hälfte der Lehrer, die IF-Schüler betreuten, nicht über die entsprechende Ausbildung. Für IF-Schüler stünden zudem viel zu wenig Förderlektionen zur Verfügung. Es mangle an geeignetem Lernmaterial und Räumen, die Klassen seien viel zu gross. Er kenne praktisch keine Lehrer, die IF begrüssen. Für Gassmann ist klar: Die Bildungspolitiker haben das Sy-stem über die Köpfe der Lehrer hinweg installiert und betreiben Augenwische-rei, wenn sie dessen Vorteile preisen. Bei richtigen Rahmenbedingungen sei IF zwar machbar. Aber das werde viel mehr kosten. Dass Kleinklassen aufge-hoben werden sollen, kann Gassmann nicht nachvollziehen. «In einer Klein-klasse mit vielleicht rund zehn Schülern kann ein Lehrer viel besser auf die Stärken und Schwächen des Einzelnen eingehen und sie deutlich gezielter för-dern als ein Lehrer in einer IF-Klasse mit 20 Schülern», sagt er.
Mit ein Grund zur Abschaffung der Kleinklassen ist die Herstellung der soge-nannten «Chancengerechtigkeit». In der jüngsten Ausgabe von «Bildung
Schweiz», der Zeitschrift des Dachverbandes der Schweizer Lehrer (LCH), schreibt Urs Haeberlin, emeritierter Professor für Heilpädagogik an der Universität Freiburg: «Die Kleinklassen zementieren für einige Betroffene Chancenungerechtigkeiten.» Dies – und kaum etwas anderes – könne die Auf-lösung der Kleinklassen rechtfertigen. Vor allem Kinder aus Immigranten-familien hätten mit dem Etikett «Abgänger aus einer Kleinklasse» reduzierte Chancen auf dem Lehrstellenmarkt. Gassmann hat gegenteilige Erfahrungen gemacht. «In den letzten sechs Jahren haben alle meine Schulabgänger eine Lehrstelle, manchmal mit Umwegen, gefunden.»
Ein positives Bild über die IF malen hingegen die Behörden. Zum Beispiel die
Stadt Zürich. Mit IF seien die Lehrpersonen zufriedener als mit dem System der Kleinklassen, findet der Stadtrat. Er stützt sich gemäss dem «Tages-Anzeiger» auf eine noch unveröffentlichte Evaluation des Beratungsbüros Spectrum 3. Die Befürchtungen, Lehrpersonen würden unter mehr Stress lei-den, scheinen sich demnach nicht zu bewahrheiten. Oder doch? In Zürcher Lehrerzimmern schütteln Pädagogen bloss den Kopf über die Evaluation. «Hätten wir genügend Geld, könnten wir eine Studie anfertigen lassen, die das Gegenteil belegt», sagt Urs Loosli, Präsident der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich. Es mache schlicht und einfach keinen Sinn, sämtliche Schüler in Regelklassen zu integrieren. «Das ist eine Zumutung», sagt Loosli. Es dürfe
nicht sein, dass wegen des grossen Aufwands für IF-Schüler «normale» Schüler zu kurz kämen. Auch Eltern zeigten sich zum Teil besorgt über die Entwicklung mit IF – und würden ihre Kinder in Privatschulen. Die Auflösung der Klein-klassen sei ein Fehler, ergänzt er.
Unterschiedliche Rückmeldungen von der Basis zum Thema IF erhält Anna-marie Bürkli, Präsidentin des Luzerner Lehrervereins. Es hange sehr von der Anzahl Förderlektionen ab, welche IF-Kinder in einer Klasse erhielten. «Bei dem heutigen Sparprogramm werden oft die nötigen Ressourcen gestrichen, und die individuelle Förderung des Kindes findet nur noch sehr minimal statt», sagt Bürkli. Fest steht: Den Lehrern brennt das Thema IF auf den Nägeln. Man begegnet selten Pädagogen, welche dieses Konzept bejubeln. «Es herrscht generell ein gewisses Unbehagen. Das ist die grösste pädagogische Baustelle in unserem Kanton», sagt Koni Schuler, Präsident des Lehrervereins Schwyz.
Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 23.3. von Kari Kälin
Welche Fremdsprache für welchen Beruf?
Der Kanton Aargau informiert, welche Fremdsprachen für welche Beruf Voraussetzung sind. Dies ist dann von Bedeutung, wenn bestimmte Sprachfächer abgewählt werden können.
Französisch und Englisch? Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Kanton Aargau
Französisch und Englisch? Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Kanton Aargau
Umstrittener Zugang ans Gymnasium
In Zürich ist die Aufnahmeprüfung ans Gymnasium ein umstrittenes Thema. Hauptargument bei den Befürwortern einer Abschaffung ist die Chancengerechtigkeit.
Quelle: NZZ, 22.3. von Walter Bernet
21. März 2013
Revision Zuger Schulgesetz gegen den Willen der SVP
In der Kantonsratsdebatte um die Revision des Zuger Schulgesetzes ist die SVP am Donnerstag mit zahlreichen Anträgen unterlegen. Unter anderem ging es darum, welche Informationen über Schüler ein Lehrer einem anderen Lehrer weitergeben darf.
Parlament will besseren Informationsaustausch, Neue Luzerner Zeitung, 21.3.
Parlament will besseren Informationsaustausch, Neue Luzerner Zeitung, 21.3.
Zehn goldene Medienregeln
Das nationale Programm zur Förderung von Medienkompetenzen hat einen Flyer mit den wichtigsten Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien für Eltern und alle, die mit Kids zu tun haben, entwickelt.
Die wichtigsten Tipps für den sicheren Umgang mit digitalen Medien, Jugend und Medien, Bundesamt für Sozialversicherungen
Die wichtigsten Tipps für den sicheren Umgang mit digitalen Medien, Jugend und Medien, Bundesamt für Sozialversicherungen
Nidwalden führt im Schwimmen
Seit diesem Schuljahr haben alle Primarschüler Nidwaldens Schwimmunterricht. Damit spielt der kleine Kanton schweizweit eine Vorzeigerolle. Die Schulen würden den bestehenden Schwimmunterricht gerne noch auf weitere Klassen ausbauen, doch dazu fehlen die Hallenbäder. Seit diesem Schuljahr absolvieren alle Schüler einen Wasser-Sicherheits-Check, wo gefährliche Situationen im Wasser geübt werden.
Kantonaler Schwimmwettkampf in Stans, Bild: Corinne Ganzmann
Alle Schwimmschüler legen Prüfung ab, Neue Luzerner Zeitung, 21.3.
Kantonaler Schwimmwettkampf in Stans, Bild: Corinne Ganzmann
Alle Schwimmschüler legen Prüfung ab, Neue Luzerner Zeitung, 21.3.
20. März 2013
Aufnahmeprüfungen seien gerecht
Die Aufnahmeprüfung verzerre die Zugangschancen zum Gymnasium schreiben drei Zürcher Kantonsräte und fordern die Abschaffung der Prüfung. Bereits ohne Prüfung geht es in den Kantonen Basel, Jura, Neuenburg und in der ganzen Innerschweiz.
Gegen eine Abschaffung spricht, dass die Prüfung fair sei, d.h. sie widerspiegle die Fähigkeiten und die Intelligenz der Jugendlichen, wie Urs Moser anhand einer Untersuchung festhält.
Quelle: Bundesamt für Statistik
Grosser Widerstand gegen die Abschaffung der Gymiprüfungen, Tages Anzeiger, 20.3. von Daniel Schneebeli
Gegen eine Abschaffung spricht, dass die Prüfung fair sei, d.h. sie widerspiegle die Fähigkeiten und die Intelligenz der Jugendlichen, wie Urs Moser anhand einer Untersuchung festhält.
Quelle: Bundesamt für Statistik
Grosser Widerstand gegen die Abschaffung der Gymiprüfungen, Tages Anzeiger, 20.3. von Daniel Schneebeli
19. März 2013
Zürcher Schulversuch mit Tablets
An den Zürcher Schulen wird der Unterricht mit i-Pads getestet. Der Versuch läuft in vier Primarklassen und dauert 3 (!) Jahre. Die Lehrerin und die Schüler der Klasse sind natürlich begeistert.
Diktat mit iPad, Bild: SRF
Die Lehrerin im Ohr - iPad sei Dank, SRF Regional, 19.3.
Diktat mit iPad, Bild: SRF
Die Lehrerin im Ohr - iPad sei Dank, SRF Regional, 19.3.
Neues Betätigungsfeld für PH
Die PH sind erfinderisch, wenn es darum geht, den eigenen Tätigkeitsbereich auszubauen. Jüngstes Beispiel: Die St. Galler PH bieten Förderunterricht für minderbemittelte Primarschüler an. Diese sollen danach den Sprung an die Sekundarschule schaffen. So berechtigt das Anliegen auch ist, gehört dies nicht zu den Aufgaben einer Lehrerbildungsanstalt.
Das Förderprojekt soll im Sommer 2013 starten, Bild: Keystone
Förderunterricht für minder privilegierte Kinder, SRF Regional, 19.3.
Das Förderprojekt soll im Sommer 2013 starten, Bild: Keystone
Förderunterricht für minder privilegierte Kinder, SRF Regional, 19.3.
Zeugnisse als Qualitätsmassstab
Der Zürcher Kantonsrat will an der Regelung festhalten, dass von der 2.-5. Primar pro Jahr zwei Zeugnisse ausgestellt werden.
Zwar sistierte der Bildungsrat das Vorhaben, die Zahl der Zeugnisse für Zweit- bis Fünftklässler von zwei auf eines pro Jahr zu senken. Die zur Entlastung der Lehrkräfte vorgesehene Massnahme ist im Kantonsrat am Montag trotzdem als unverantwortlicher Qualitätsabbau gebrandmarkt worden. Neben EVP-Sprecher Johannes Zollinger (Wädenswil) hielt nur die SP zur abwesenden Bildungsdirektorin und Parteigenossin Regine Aeppli, in deren Projekt «Belastung/Entlastung im Schulfeld» die Idee entstanden war.
Quelle: NZZ, 19.3. von Walter Bernet
Zwar sistierte der Bildungsrat das Vorhaben, die Zahl der Zeugnisse für Zweit- bis Fünftklässler von zwei auf eines pro Jahr zu senken. Die zur Entlastung der Lehrkräfte vorgesehene Massnahme ist im Kantonsrat am Montag trotzdem als unverantwortlicher Qualitätsabbau gebrandmarkt worden. Neben EVP-Sprecher Johannes Zollinger (Wädenswil) hielt nur die SP zur abwesenden Bildungsdirektorin und Parteigenossin Regine Aeppli, in deren Projekt «Belastung/Entlastung im Schulfeld» die Idee entstanden war.
Mit 127 Stimmen
unterstützte der Rat eine parlamentarische Initiative von SVP, FDP und CVP
vorläufig, die in der Primar- und Sekundarschule auch künftig jedes Semester
ein Zeugnis verlangt. Es wird also aller Voraussicht nach nichts aus der Entlastungsmassnahme,
was den Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) am Montag zur schriftlich
verbreiteten Bemerkung verleitete, nicht die Reduktion der Zahl der Zeugnisse
schade der Qualität der Schule, sondern die permanente Überlastung der
Lehrkräfte. Die Haltung des Kantonsrats sei zynisch.
Zweifel an der von Anita
Borer (svp., Uster) vorgetragenen Theorie vom Qualitätsabbau äusserten auch
Befürworter der Initiative. Es stimme etwas nicht, wenn die Schulqualität nur
von der Motivation durch Noten abhänge, sagte BDP-Sprecher Stefan Hunger
(Mönchaltorf). Zwar verändere ein jährliches Zeugnis nichts an der
Schulqualität, aber die Eltern wollten eben häufiger informiert sein, meinte
Esther Guyer (gp., Zürich). Für Sabine Wettstein (fdp., Uster) hat der Bildungsrat
mit seinen Plänen einen Fehler gemacht, den es zu korrigieren gelte, auch wenn
der Rat dabei in dessen Kompetenzbereich eingreife. Eine starke Entlastung
stelle die Massnahme ohnehin nicht dar, sagte Corinne Thomet (cvp., Kloten).
Moritz Spillmann (sp., Ottenbach) mass den Zeugnissen durchaus Wert zu;
bei seiner Nichte seien es jeweils 20 Franken. Wichtiger seien Rückmeldungen im
Schulalltag. Dass der Bildungsrat zu einer «originellen» Entlastungsmassnahme
gegriffen habe, sei die Folge davon, dass für SVP und FDP nur kostenneutrale
Entlastungen infrage kämen.Quelle: NZZ, 19.3. von Walter Bernet
Ohne Prüfung ins Gymi
In Zürich fordert eine parlamentarische Initiative, die Aufnahmeprüfung ans Gymnasium sei abzuschaffen und durch eine Probezeit zu ersetzen.
Quelle: NZZ, 19.3. von Walter Bernet
18. März 2013
Weiterhin zwei Zeugnisse
Die Primarschüler der 2. bis 5. Klasse im Kanton Zürich sollen weiterhin zwei Zeugnisse pro Jahr erhalten. Der Kantonsrat stellt sich damit gegen einen Entscheid des Bildungsrates vom vergangenen Jahr.
Verpasste Chance zur Entlastung der Lehrkräfte? Bild: Keystone
Zürcher Kantonsrat will weiterhin zwei Schulzeugnisse pro Jahr, SRF Regional, 18.3.
Verpasste Chance zur Entlastung der Lehrkräfte? Bild: Keystone
Zürcher Kantonsrat will weiterhin zwei Schulzeugnisse pro Jahr, SRF Regional, 18.3.
Auch Basel zieht bei Schwänzern die Schraube an
Was Zürich recht ist, ist Basel billig. Auch dort sollen Schwänzer härter angefasst werden. Mit Bussen bis zu 2000 Franken soll ein Exodus aus den Klassen vor den Ferien vermieden werden.
Verdächtige Krankmeldungen sollen ebenfalls überprüft werden, Bild: Keystone
Schulschwänzen kommt Eltern teuer zu stehen, Basler Zeitung, 18.3. von Silvana Guanziroli und Jonas Hoskyn
Verdächtige Krankmeldungen sollen ebenfalls überprüft werden, Bild: Keystone
Schulschwänzen kommt Eltern teuer zu stehen, Basler Zeitung, 18.3. von Silvana Guanziroli und Jonas Hoskyn
Gedanken eines Frühpensionierten
Ein Zuger Lehrer blickt zurück auf die Veränderungen im Lehrerberuf. Ein persönlicher Blick auf Schönes und Unschönes in einem Lehrerleben.
Beim Lesen spürt man Bitterkeit und Enttäuschung, aber auch die kritische Analyse und die gesellschaftliche Notwendigkeit einer Debatte über Schulthemen. Auch für nicht-pensionierte Leser sehr empfehlenswert.
Texte zur Volksschule, von Toni Kleimann
Beim Lesen spürt man Bitterkeit und Enttäuschung, aber auch die kritische Analyse und die gesellschaftliche Notwendigkeit einer Debatte über Schulthemen. Auch für nicht-pensionierte Leser sehr empfehlenswert.
Texte zur Volksschule, von Toni Kleimann
17. März 2013
Schwarze Liste für alle
Der Präsident der D-EDK, der Schaffhauser Eriehungsdirektor Christian Amsler, ist dafür, dass alle Personen, die an einer Schule arbeiten, bei Übergriffen auf Schüler der EDK gemeldet werden sollen. Momentan sind mindestens 115 Personen registriert. Martin Wendelspiess, der Leiter des Zürcher Volksschulamts, empfiehlt, bei jeder Neuanstellung einen Strafregisterauszug zu verlangen. Dieses Vorgehen hat aber auch Nachteile.
Eintrag auch für Sozialarbeiter und Abwarte, Sonntagszeitung, 17.3. von Seraina Kobler und Benno Tuchschmid
Eintrag auch für Sozialarbeiter und Abwarte, Sonntagszeitung, 17.3. von Seraina Kobler und Benno Tuchschmid
Zu viele bleiben sitzen
Laut Bundesamt für Statistik
bleiben in der Schweiz jährlich 20'000 Schüler sitzen. Das sind 2,4 Prozent aller Primar- und
Oberstufenschüler. Für den LCH sind dies viel zu viele. «Eine Repetitionsquote von einem Prozent reicht
völlig aus», sagt Jürg Brühlmann, Leiter der pädagogischen Arbeitsstelle des
LCH. In manchen Kantonen liegt die Quote bei den Sekundarschülern gar bei
4,5 Prozent. Brühlmann sieht die Zwangsrepetition nur als äusserstes Mittel,
das von den Schulbehörden nicht leichtfertig gewählt werden dürfe. Ähnlich
sieht es der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne). «Beim
Übertrittsentscheid müssen wir davon wegkommen, nur auf die Noten zu schauen»,
sagt er. Eine solche Guillotine-Lösung sei nicht mehr zeitgemäss.
Der Präsident des Lehrerverbands, Beat Zemp,
knüpft die tiefere Repetitionsquote aber daran, dass die Schulen das
eingesparte Geld in bessere Lernbedingungen investieren. Das wären
Millionenbeträge, weil jedes Kind, das sitzen bleibt, den Steuerzahler jährlich
12 000 bis 17 000 Franken kostet. Bei 20 000 Kindern sind
das über 300 Millionen Franken.
Sitzen bleiben sei unwirksam und teuer, Bild: t-online.de
Quelle: Der Sonntag, 17.3.
16. März 2013
Obwalden gegen Kindergarten-Obligatorium
Der Kanton Obwalden will nichts wissen von einem obligatorischen zweijährigen Kindergarten. Das zweite Kindergartenjahr bleibt also freiwillig. Wo dieses Angebot besteht, besuchen 75 bis 80 Prozent der Kinder ein zweites Jahr.
Kompetenz für Kindergarten liegt weiterhin bei den Gemeinden, Bild: Keystone
Zweites "Chindsgi"-Jahr bleibt in Obwalden freiwillig, SRF Regional, 15.3.
Kompetenz für Kindergarten liegt weiterhin bei den Gemeinden, Bild: Keystone
Zweites "Chindsgi"-Jahr bleibt in Obwalden freiwillig, SRF Regional, 15.3.
Die Gymi-Prüfung
Für alle, die man wieder Prüfungsluft schnuppern wollen: Hier sind die Aufgaben der diesjährigen Aufnahmeprüfung ans Zürcher Langzeitgymnasium.
Über 3700 6.-Klässler gingen an die Prüfung, Bild: Tages Anzeiger
Über 7000 Kinder im Stress, Tages Anzeiger, 13.3. von Daniel Schneebeli
Über 3700 6.-Klässler gingen an die Prüfung, Bild: Tages Anzeiger
Über 7000 Kinder im Stress, Tages Anzeiger, 13.3. von Daniel Schneebeli
Obligatorischer Skitag
Das Thema wurde langsam aufgeköchelt. Die miese Bilanz unserer alpinen Skisportler, der schneereiche Winter, die Idee der olympischen Winterspiele, Förderprogramme für Skisport usw. Jetzt ist das Thema auch in Bundesbern angekommen und SP-Nationalrat Aebischer will die Oberstufen im Lande mit einem obligatorischen Skitag beglücken. Grosszügig subventioniert mit Bundesgeldern.
Von rot-grüner Seite kommt die Wehrpflicht unter Beschuss. Ganz ohne verordnete Erlebnisse in der Natur will aber auch die Linke nicht auskommen. SP-Nationalrat Matthias Aebischer verlangt in einer Motion schweizweit einen obligatorischen Skitag für die Schüler auf der Oberstufe. Dafür soll es Bundessubventionen schneien. Die Idee des ehemaligen Fernsehreporters ist fast schon Schnee von gestern. Das Bundesamt für Sport hat die Piste für Skilager-Förderprogramme bereits gespurt. Der Kanton Graubünden will seinen Kindergärtlern neu Schnee-Erlebnisse verordnen. Auch die Seilbahn-Branche bemüht sich um Sonderangebote für Schulen.
Aebischer argumentiert klassenkämpferisch. Er will verhindern, dass das Skifahren zum Sport der Reichen wird. Wer die Verhältnisse von Familien mit Migrationshintergrund kennt, weiss aber, dass eine stärkere Akzentuierung des teuren Wintersports in der Schule mehr als Belastung denn als Bereicherung empfunden werden dürfte. Braucht es Lösungen für günstige Mietausrüstungen, reicht die Kreativität der Schulen vor Ort, ohne dass in die eidgenössische Schatulle gegriffen werden muss. Auf politische Rückendeckung können solche Vorstösse gleichwohl zählen. Als ein geschäftliches Problem erkennt die Tourismusbranche nämlich den Umstand, dass die Jungen ihre Pisten nicht mehr so oft befahren, während Vater Staat bei der Finanzierung der Bahnen weiter einspringt. Der Staat müsste also nun auch für die Nachfrage zum teuren Angebot sorgen.
Eidgenössisch verordnete Abfahrten können keine Lawine der Begeisterung auslösen. Ohnehin müsste es just für Multikulti-Parteien wie Aebischers SP gut sein, wenn die helvetischen Helden nicht mehr der Pirmin und das Vreni im Steilhang sind, sondern der Gökhan und der Xherdan im Fussballstadion - wo auch das Mitfiebern angenehmer ist.
Quelle: NZZ, 16.3. von Davide Scruzzi
Von rot-grüner Seite kommt die Wehrpflicht unter Beschuss. Ganz ohne verordnete Erlebnisse in der Natur will aber auch die Linke nicht auskommen. SP-Nationalrat Matthias Aebischer verlangt in einer Motion schweizweit einen obligatorischen Skitag für die Schüler auf der Oberstufe. Dafür soll es Bundessubventionen schneien. Die Idee des ehemaligen Fernsehreporters ist fast schon Schnee von gestern. Das Bundesamt für Sport hat die Piste für Skilager-Förderprogramme bereits gespurt. Der Kanton Graubünden will seinen Kindergärtlern neu Schnee-Erlebnisse verordnen. Auch die Seilbahn-Branche bemüht sich um Sonderangebote für Schulen.
Aebischer argumentiert klassenkämpferisch. Er will verhindern, dass das Skifahren zum Sport der Reichen wird. Wer die Verhältnisse von Familien mit Migrationshintergrund kennt, weiss aber, dass eine stärkere Akzentuierung des teuren Wintersports in der Schule mehr als Belastung denn als Bereicherung empfunden werden dürfte. Braucht es Lösungen für günstige Mietausrüstungen, reicht die Kreativität der Schulen vor Ort, ohne dass in die eidgenössische Schatulle gegriffen werden muss. Auf politische Rückendeckung können solche Vorstösse gleichwohl zählen. Als ein geschäftliches Problem erkennt die Tourismusbranche nämlich den Umstand, dass die Jungen ihre Pisten nicht mehr so oft befahren, während Vater Staat bei der Finanzierung der Bahnen weiter einspringt. Der Staat müsste also nun auch für die Nachfrage zum teuren Angebot sorgen.
Eidgenössisch verordnete Abfahrten können keine Lawine der Begeisterung auslösen. Ohnehin müsste es just für Multikulti-Parteien wie Aebischers SP gut sein, wenn die helvetischen Helden nicht mehr der Pirmin und das Vreni im Steilhang sind, sondern der Gökhan und der Xherdan im Fussballstadion - wo auch das Mitfiebern angenehmer ist.
Quelle: NZZ, 16.3. von Davide Scruzzi
15. März 2013
Schwänzen kein Kavaliersdelikt mehr
Eltern reizen die Lücken der Absenzenregelung aus, um billiger in die Ferien zu fliegen. Dies soll nun teuer gebüsst werden. Allerdings erlauben die Jokertage noch immer ein früheres Abreisen. Das ist störend und sollte korrigiert werden.
Keine Lust auf Schule oder früher in die Ferien: Kein Problem dank der Jokertage, Bild: Karin Hofer
Mit harter Hand gegen Schulschwänzen, NZZ, 15.3. von Irène Troxler
Keine Lust auf Schule oder früher in die Ferien: Kein Problem dank der Jokertage, Bild: Karin Hofer
Mit harter Hand gegen Schulschwänzen, NZZ, 15.3. von Irène Troxler
14. März 2013
Motion zur Streichung von Französisch an der Primarstufe
Im Thurgauer Kantonsrat wurde eine Motion mit 56 Unterschriften eingereicht, die die Abschaffung von Französisch an der Primarschule verlangt. Die Motion ist politisch breit abgestützt: SVP, GP, EVP/EDU und CVP sind dabei.
Die Motion ist hier im Wortlaut nachzulesen.
Französisch erst auf der Sekundarschule, Kanton Thurgau
St. Gallen: Noch kein Dienst nach Vorschrift
Die St. Galler Lehrer wollen einen Teil ihrer Aufgaben zurückfahren. Damit könnten sie sich selber entlasten, nachdem der Kantonsrat eine Pensenreduktion gestrichen hat. Die Lehrer zögern aber, die Aufgabenreduktion auch umzusetzen.
Noch kein Dienst nach Vorschrift in St. Gallen, Bild: Keystone
St. Galler Lehrer: Noch kein Dienst nach Vorschrift, SRF Regional, 14.3.
Noch kein Dienst nach Vorschrift in St. Gallen, Bild: Keystone
St. Galler Lehrer: Noch kein Dienst nach Vorschrift, SRF Regional, 14.3.
SVP-Bildungspolitik in den Kantonen
Was steckt hinter der SVP-Bildungspolitik? In den Kantonen Zug und Nidwalden sind Erziehungschefs aus der SVP am Ruder. Das bedeutet: zurück zu klaren Strukturen und Bewertungen. Dies bringt aber auch Konflikte.
Quelle: NZZ, 14.3. von Erich Aschwanden
13. März 2013
Gute Lehrer sind keine Untertanen
Viel zu oft lassen sich Lehrer einschüchtern. Sie passen sich den herrschenden pädagogischen Modetrends an, statt für ihre Überzeugungen zu kämpfen. Guter Unterricht sei lehrerzentriert, findet Michael Felten in seinem Aufruf zu pädagogischem Ungehorsam.
Lieber Querulanten als Abnicker, Die Zeit, von Michael Felten
Lieber Querulanten als Abnicker, Die Zeit, von Michael Felten
Schulversuch startet mit fünf Gemeinden
Das vielbeachtete Zürcher Schulprojekt, das die Lehrerzahl pro Klasse reduzieren will, kann im August starten. Es haben sich fünf Gemeinden gemeldet, die bereit sind, sich am Versuch zu beteiligen.
Kurze Anmeldefrist sei Grund für die tiefe Beteiligung, Bild: Keystone
Schulversuch mit nur zwei Lehrpersonen kann starten, SRF Regional, 13.3.
Kurze Anmeldefrist sei Grund für die tiefe Beteiligung, Bild: Keystone
Schulversuch mit nur zwei Lehrpersonen kann starten, SRF Regional, 13.3.
Baselland diskutiert Abschaffung der Schulräte
Die von den Gemeindepräsidenten vorgeschlagene Abschaffung der Schulräte wird kontrovers diskutiert. Bildungsdirektor Wüthrich stellt sich klar hinter die Abschaffung, diese sei "eine zeitgemässe Weiterentwicklung der Führungsstrukturen".
Quelle: Basler Zeitung, 13.3. von Peter de Marchi
Quelle: Basler Zeitung, 13.3. von Peter de Marchi
12. März 2013
Schulleiter finden neue 3. Sek. gut
Was die Lehrer über die neugestaltete 3. Sek. in Zürich denken, wissen wir nicht. Die Schulleiter finden sie aber gut. Individuelle Standortbestimmung und gezielte Förderung stehen im Mittelpunkt der letzten Volksschulklasse.
Ebenfalls gute Noten für "Stellwerk" und "Lernpass", Bild: Gaetan Bally
Gute Noten für neue 3. Sek im Kanton Zürich, Tages Anzeiger, 12.3.
Ebenfalls gute Noten für "Stellwerk" und "Lernpass", Bild: Gaetan Bally
Gute Noten für neue 3. Sek im Kanton Zürich, Tages Anzeiger, 12.3.
Zeitplan Umsetzung Lehrplan 21
Der Kanton Graubünden legt einen Zeitplan für die Umsetzung des Lehrplans (LP21) vor.
- Ab Sommer 2013: Freigabe zur Konsultation des Lehrplanentwurfs
- Anfang 2014: Überarbeitung
- Herbst 2014: Freigabe des angepassten Lehrplans an die Kantone.
- 1. Hälfte 2015: Kantonsspezifische Anpassungen
- Schuljahr 2017/18: Einführung des LP21
Lehrplan 21, Amt für Volksschule und Sport Graubünden, 12.3.
Erziehungsrat beauftragt ICT-Orientierungshilfe
Anlässlich
seiner Klausursitzung liess sich der Erziehungsrat über den aktuellen Stand von
ICT und Medien in der Volksschule im Kanton St.Gallen, die Herausforderungen
für die Schule und mögliche Handlungsfelder informieren. Es wurde aufgezeigt,
dass im Kanton St.Gallen seit 2001 eine konsequente ICT-Strategie verfolgt
wird. Die Integration von ICT in den Unterricht wird mittels diverser
Anstrengungen gefördert: Hardwarekonzept, Supportempfehlungen,
Weiterbildungskonzept, Lehrplan, Kompetenzraster, Lehrmittel sowie
unterstützende Angebote im Internet. Ein Evaluationsbericht aus dem Jahr 2010
zeigt zudem, dass die Schulen im Kanton St.Gallen über technische Konzepte
verfügen, mit Geräten gut ausgerüstet sind und die Computer bei den
Lehrpersonen nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken sind. Die Computer
werden jedoch im Unterricht nur eingeschränkt eingesetzt. Im technischen
Bereich sind die Schulen durch den Support in der Schule und durch den externen
Support gut organisiert. Der pädagogische Support hingegen ist erst in wenigen
Schulen eingeführt.
Informationstechnologien greifen stark in die Schulkultur ein und
beeinflussen die Schulentwicklung massgebend. Ein lokales Medien- und
ICT-Konzept kann in den Schulen unterstützend wirken. Dieses nimmt Themen auf
wie: Leitideen, Strategische Ziele, Schul- und Unterrichtskultur,
Infrastruktur, Lehrplan, Weiterbildung, Elternarbeit. Der Erziehungsrat hat nun
den Auftrag erteilt, eine Orientierungshilfe zuhanden von Behörden und
Schulleitungen auszuarbeiten. Diese soll die Schulen im Umgang mit den neuen
Herausforderungen und bei der Umsetzung des Lehrplans – insbesondere auch des
Lehrplans 21 – unterstützen. Die Orientierungshilfe wird Aussagen zu folgenden
Themen machen: Schule in der Mediengesellschaft, Medienbildung, ICT und
Schulentwicklung, technisches und pädagogisches Konzept, Jugendmedienschutz,
rechtliche Grundlagen, Support, Weiterbildung, Elternarbeit. Im Weiteren soll
im Rahmen des neuen Weiterbildungskonzepts ein berufsphasenübergreifendes
Wahlpflichtmodul zum Thema Medienbildung angeboten werden.
Quelle: Erziehungsrat St. Gallen
Ein Bürokratenentscheid
Gar nicht einverstanden mit der Abschaffung der fast-track-Quereinsteigerausbildung an der PHZH ist der Präsident der Zürcher Schulpräsidenten Johannes Zollinger (EVP). "Wir hatten 16 Bewerber, viele regulär ausgebildet, aber am meisten überzeugt haben die beiden Quereinsteigerinnen". Er spricht in dieser Sache von einem "Bürokratenentscheid", der eine flexible Lösung zunichte mache. Weiterhin ungeklärt bleibt, was an der Lehrerbildung wichtig und was verzichtbar ist. Wenn Quereinsteiger mit einem Bruchteil der Ausbildungszeit gleich gute oder sogar bessere Leistungen bringen, wäre ein Überdenken der Stoffpläne angebracht. Die 'Fast-track'-Ausbildung liefert so ungewollt Stoff zum Nachdenken.
Was in der Ausbildung ist grundlegend, was ist nebensächlich?
Bald ist Schluss mit der Schnellbleiche für Lehrer, Limmattaler Zeitung, 12.3. von Anna Wepfer
Was in der Ausbildung ist grundlegend, was ist nebensächlich?
Bald ist Schluss mit der Schnellbleiche für Lehrer, Limmattaler Zeitung, 12.3. von Anna Wepfer
11. März 2013
Lehrer kämpfen für Musik
Im Zuge von Harmos soll an den Sekundarschulen in den beiden Basel weniger Musik unterrichtet werden. Dagegen wehren sich die Lehrkräfte.
Eine Arbeitsgruppe soll nach Lösungen suchen, Bild: Keystone
Lehrer fürchten Abbau des Musikunterrichts, SRF Regional, 11.3.
Eine Arbeitsgruppe soll nach Lösungen suchen, Bild: Keystone
Lehrer fürchten Abbau des Musikunterrichts, SRF Regional, 11.3.
Bis jetzt klagen 160 Lehrer
Die Unterstufenlehrpersonen im Kanton Aargau sollen mehr Lohn erhalten. Seit Anfang Jahr sind beim Kanton rund 160 Beschwerden eingetroffen. Man rechnet aber mit 600-1000 Beschwerden bis zur Frist am 20. März.
Aargauer Lehrer fordern mehr Lohn, SRF Regional, 11.3.
Aargauer Lehrer fordern mehr Lohn, SRF Regional, 11.3.
Kantonsrat lehnt Mundartinitiative ab
Wie erwartet lehnt der Luzerner Kantonsrat die Mundart-Initiative ab und favorisiert den Gegenvorschlag, der Mundart und Hochdeutsch "gleichwertig" fördern will. Natürlich handelt es sich dabei um einen politischen und keinen pädagogischen Entscheid.
Mundart und Hochdeutsch gleichwertig behandeln, Neue Luzerner Zeitung, 11.3.
Mundart und Hochdeutsch gleichwertig behandeln, Neue Luzerner Zeitung, 11.3.
Sparen bei Evaluationen
Die Kosten für die externe Schulevaluation im Kanton Thurgau sind innert sechs Jahren um 21 Prozent gestiegen. Nun will der Kanton mit Hilfe von Befragungs-Tools Kosten einsparen.
Umstrittene Evaluationen, Bild: Reto Martin
Mehr Evaluation braucht weniger, St. Galler Tagblatt, 11.3. von Mathias Frei
Umstrittene Evaluationen, Bild: Reto Martin
Mehr Evaluation braucht weniger, St. Galler Tagblatt, 11.3. von Mathias Frei
Deutliche Zunahme kranker Lehrer
In den letzten drei Jahren hat die Zahl krankgeschriebener Lehrer im Aargau stark zugenommen. Ausserdem hat das Bildungsdepartement festgestellt, dass 20 Prozent der Lehrer unter einem Burnout oder ähnlichen Symptomen leiden. Ein Grund dafür könnten die vielen Nebenämtli sein, die von den Lehrpersonen erledigt werden müssen.
Weiterbildungsbedarf für Schulleiter, Bild: Aargauer Zeitung
Jeder fünfte Aargauer Lehrer leidet an einem Burnout, Aargauer Zeitung, 10.3. von Hans Fahrländer
Weiterbildungsbedarf für Schulleiter, Bild: Aargauer Zeitung
Jeder fünfte Aargauer Lehrer leidet an einem Burnout, Aargauer Zeitung, 10.3. von Hans Fahrländer
10. März 2013
Schnell-Diplom wird abgeschafft
Der verkürzte Studiengang für Quereinsteiger (Fast Track) bringe 'Top-Lehrer' hervor, sagt die PH Zürich. Weil das Diplom aber nicht schweizweit anerkannt wird, schafft sie nun die Ausbildung wieder ab.
Im Frühling vor zwei Jahren startete die erste verkürzte Lehrerausbildung für Quereinsteiger der Schweiz, genannt «Fast Track». Nun wird der Studiengang nicht weitergeführt, wie die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) bestätigt. «Diesen Frühling ist der letzte Jahrgang gestartet. Danach ist kein Fast Track mehr geplant», sagt Andrea Widmer Graf, stellvertretende Prorektorin Ausbildung an der PHZH.
Einer der Gründe für die Abschaffung ist die Tatsache, dass Lehrer mit einem Zürcher Schnell-Diplom in der Tasche nicht überall in der Schweiz unterrichten dürfen. «Der Fast-Track-Studiengang erfüllt die Vorgaben, welche die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Sommer 2012 beschlossen hat, nicht», sagt Widmer Graf. Massgebend ist dabei die Auffassung der EDK, wonach auch Quereinsteiger in den Lehrerberuf mindestens ein Jahr an einer pädagogischen Hochschule studieren müssen, bevor sie für den praktischen Teil der Ausbildung eine Klasse unterrichten dürfen. Beim Fast Track beginnen die Studierenden den Lehrgang im Frühlingssemester und stehen bereits nach den Sommerferien vor ihrer ersten Klasse. Die Ausbildung stellt hohe Anforderungen an die Studierenden, die neben der Unterrichtstätigkeit grosse Mengen an Stoff bewältigen müssen. Insgesamt dauert der Fast-Track-Lehrgang eineinhalb Jahre.
«Weil der Mangel an Lehrpersonen im Sommer 2010 sehr hoch war, mussten wir in ganz kurzer Zeit neue Studiengänge für Quereinsteigende anbieten», sagt Widmer Graf. Der Fast Track sei eine «hervorragende Massnahme» gewesen, die für sehr gut qualifizierte, über dreissigjährige Berufsleute mit einem dem Lehrberuf verwandten Hochschulabschluss gedacht war. Der Studiengang habe «Top-Lehrpersonen» hervorgebracht, sagt Widmer. Gleichzeitig sei es der PH Zürich aber wichtig, die Richtlinien der EDK zu erfüllen, weshalb man das Studienangebot entsprechend angepasst habe. Weiterhin im Angebot bleiben Quereinsteiger-Lehrgänge, die je nach Stufe mindestens zwei Jahre dauern.
Quelle: NZZaS, 10.3. von Katharina Bracher
Im Frühling vor zwei Jahren startete die erste verkürzte Lehrerausbildung für Quereinsteiger der Schweiz, genannt «Fast Track». Nun wird der Studiengang nicht weitergeführt, wie die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) bestätigt. «Diesen Frühling ist der letzte Jahrgang gestartet. Danach ist kein Fast Track mehr geplant», sagt Andrea Widmer Graf, stellvertretende Prorektorin Ausbildung an der PHZH.
Einer der Gründe für die Abschaffung ist die Tatsache, dass Lehrer mit einem Zürcher Schnell-Diplom in der Tasche nicht überall in der Schweiz unterrichten dürfen. «Der Fast-Track-Studiengang erfüllt die Vorgaben, welche die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Sommer 2012 beschlossen hat, nicht», sagt Widmer Graf. Massgebend ist dabei die Auffassung der EDK, wonach auch Quereinsteiger in den Lehrerberuf mindestens ein Jahr an einer pädagogischen Hochschule studieren müssen, bevor sie für den praktischen Teil der Ausbildung eine Klasse unterrichten dürfen. Beim Fast Track beginnen die Studierenden den Lehrgang im Frühlingssemester und stehen bereits nach den Sommerferien vor ihrer ersten Klasse. Die Ausbildung stellt hohe Anforderungen an die Studierenden, die neben der Unterrichtstätigkeit grosse Mengen an Stoff bewältigen müssen. Insgesamt dauert der Fast-Track-Lehrgang eineinhalb Jahre.
«Weil der Mangel an Lehrpersonen im Sommer 2010 sehr hoch war, mussten wir in ganz kurzer Zeit neue Studiengänge für Quereinsteigende anbieten», sagt Widmer Graf. Der Fast Track sei eine «hervorragende Massnahme» gewesen, die für sehr gut qualifizierte, über dreissigjährige Berufsleute mit einem dem Lehrberuf verwandten Hochschulabschluss gedacht war. Der Studiengang habe «Top-Lehrpersonen» hervorgebracht, sagt Widmer. Gleichzeitig sei es der PH Zürich aber wichtig, die Richtlinien der EDK zu erfüllen, weshalb man das Studienangebot entsprechend angepasst habe. Weiterhin im Angebot bleiben Quereinsteiger-Lehrgänge, die je nach Stufe mindestens zwei Jahre dauern.
Quelle: NZZaS, 10.3. von Katharina Bracher
9. März 2013
Evaluation Schulleitungseinführung
Die Ergebnisse der Wirkungsevaluation 2 der Schulleitungseinführung in den Volksschulen des Kantons Basel-Stadt sind hier einsehbar. Die Untersuchung ist nur beschränkt aussagekräftig, da der Rücklauf unter den Erwartungen blieb.
Ergebnisse der Wirkungsevaluation 2, Fachochschule Nordwestschweiz, Norbert Landwehr
Ergebnisse der Wirkungsevaluation 2, Fachochschule Nordwestschweiz, Norbert Landwehr
Gymi statt Lehre: Gewerbe ist selbst schuld
Das Gewerbe ist mitschuldig daran, dass viele gute Schüler ans Gymnasium gehen, anstatt eine Lehre zu beginnen. Aus finanziellen Gründen würden viele Betriebe Lehrlinge ablehnen, die eine Berufsmatura machen wollen. Das führt dazu, dass heute auch Schüler ans Gymnasium gehen, die das geforderte Niveau nur mit Mühe erreichten.
Sie haben sich für eine Lehre entschieden, Bild: Cortis & Sonderegger
Es muss nicht immer Gymi sein, Beobachter 5/13 von Tanja Polli
Sie haben sich für eine Lehre entschieden, Bild: Cortis & Sonderegger
Es muss nicht immer Gymi sein, Beobachter 5/13 von Tanja Polli
8. März 2013
Einfacher Primarlehrer werden
Eine weitere Hürde zum Primarlehrerdiplom wird weggeräumt. Absolventen einer pädagogischen Fachmaturität können ohne Vorkurs oder Aufnahmeprüfung ihre Ausbildung an der PHZH starten.
Quelle: NZZ, 8.3. von Walter Bernet
7. März 2013
Doppeldiplom für Kindergarten und Unterstufe
Obwohl die Grundstufe im Kanton Zürich abgeschafft wird, soll ein Studiengang Kindergarten/Primarstufe geschaffen werden. Dies will die Regierung, da solche Leute gefragt seien. In der Versuchsphase seien gute Erfahrungen mit dem schweizweit anerkannten Doppeldiplom gemacht worden.
Kanton Zürich: Doppeldiplom für Kindergarten/Primarschul-Lehrer, SRF Regional, 7.3.
Kanton Zürich: Doppeldiplom für Kindergarten/Primarschul-Lehrer, SRF Regional, 7.3.
Bewegung an Urner Schulen
Während den letzten drei Jahren lief im Kanton Uri ein Projekt zur Förderung von Bewegung und gesunder Ernährung. Der Kanton zieht eine positive Bilanz.
17 Projekte sind umgesetzt worden, Bild: Keystone
Urner Schulen setzen auf Bewegung, SRF Regional, 7.3.
17 Projekte sind umgesetzt worden, Bild: Keystone
Urner Schulen setzen auf Bewegung, SRF Regional, 7.3.
Bergeller Lehrer wollen Schulversuch
Italienische Oberstufenschüler sollen das Schulhaus füllen und Bündner Kindergärtler im Gegenzug in Italien in den Kindergarten gehen. Nachdem anfangs Jahr dieses Projekt von der Gemeindeversammlung des Bergells abgelehnt wurde, soll jetzt ein neuer Versuch gestartet werden.
In den Bündner Randgebieten leeren sich die Schulzimmer, Bild: Keystone
Bergeller Lehrer wollen internationalen Schulversuch, SRF Regional, 7.3.
In den Bündner Randgebieten leeren sich die Schulzimmer, Bild: Keystone
Bergeller Lehrer wollen internationalen Schulversuch, SRF Regional, 7.3.
Nidwalder Regierung bleibt hart
Der Nidwalder Bildungsdirektor Res Schmid wurde vergangene Woche von den Schulpräsidenten der Gemeinden hart kritisiert. Auslöser war das von der Regierung veröffentlichte Resultat zur Vernehmlassung über die Schuleingangsstufe. Drei verschiedene Modelle stehen zur Debatte. Die Regierung will nur ein Modell ins Gesetz schreiben. Zahlreichen Vernehmlassungsteilnehmern erscheint dies zu starr, doch die Regierung kommt auf diesen Entscheid nicht zurück. Gestern ist dazu nun eine Motion eingereicht worden. Sie verlangt, dass alle drei zur Diskussion stehenden Eingangsstufenmodelle zugelassen werden. Die Gemeinden sollen die Organisation ihrer Schulen selber bestimmen können.
Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 7.3.
Quelle: Neue Luzerner Zeitung, 7.3.
6. März 2013
Kindergärtler werden jünger
Schaffhausen setzt neu den Stichtag für die Einschulung in den Kindergarten auf den 31. Juli fest und erfüllt damit eine weitere Vorgabe von Harmos.
Wer am 31. Juli vierjährig ist, geht in den Kindergarten, Bild: Keystone
Jünger beim Schulbeginn: Schaffhausen macht vorwärts bei Harmos, SRF Regional, 6.3.
Wer am 31. Juli vierjährig ist, geht in den Kindergarten, Bild: Keystone
Jünger beim Schulbeginn: Schaffhausen macht vorwärts bei Harmos, SRF Regional, 6.3.
Pausenaufsicht durch Primarschüler
Seit zehn Jahren sind Schüler in Zuchwil in der Pause im Einsatz. Die PH Nordwestschweiz verleiht der Schule Unterfeld nun den Comenius-Preis. Es gebe dort weniger Konflikte als an anderen Schulen.
Comenius lehnte Zwang in jeder Form ab.
Zuchwil: Primarschule Unterfeld erhält Preis für Pausen-Projekt, SRF Regional, 6.3.
Comenius lehnte Zwang in jeder Form ab.
Zuchwil: Primarschule Unterfeld erhält Preis für Pausen-Projekt, SRF Regional, 6.3.
Kein Bildungstag in Zug
Erstmals hätte im November ein Bildungstag für die Lehrkräfte des Kantons Zug stattfinden sollen. Doch nun wird dieser gestrichen. Dem Kanton fehlt die Kompetenz, die Lehrer der Gemeindeschulen zu einer Veranstaltung aufzubieten. Der Lehrerverein fordert nun eine Alternative: "Wir erwarten, dass es einen Ersatz für den Lehrertag gibt".
Zuger Lehrer kritisieren Regierungsrat, Neue Luzerner Zeitung, 6.3. von Christian Glaus
Zuger Lehrer kritisieren Regierungsrat, Neue Luzerner Zeitung, 6.3. von Christian Glaus
Ziel: Eine Lehrkraft pro Klasse
Zürich möchte die Zahl der Lehrkräfte pro Klasse reduzieren und testet dies in einem Pilotprojekt. Der Thurgau geht noch einen Schritt weiter: An der PH Thurgau sollen Lehrkräfte ausgebildet werden, welche alle Unterrichtsfächer erteilen können. Heute beklagen vor allem kleinere Schulen fehlende Lehrbefähigungen.
Dank Studienplanreform bald wieder Allrounder aus der PHTG, Bild: Urs Jaudas
Ziel: Nur ein Lehrer pro Klasse, St. Galler Tagblatt, 6.3. von Mathias Frei
Dank Studienplanreform bald wieder Allrounder aus der PHTG, Bild: Urs Jaudas
Ziel: Nur ein Lehrer pro Klasse, St. Galler Tagblatt, 6.3. von Mathias Frei
5. März 2013
Integration bleibt Dauerbrenner
Seit August 2011 werden im Kanton Bern schulisch schwächere, verhaltensauffällige oder kranke Kinder nicht mehr in Sonderklassen, sondern in den ganz normalen Schulklassen unterrichtet. Die Integration ist zwar ein hehres Ziel, stellt aber die Schulen vor Probleme.
Berner Schulen stecken noch immer im Umsetzungsprozess, Bild: SRF
Integration an Berner Schulen ist noch längst nicht abgeschlossen, SRF Regional, 5.3.
Berner Schulen stecken noch immer im Umsetzungsprozess, Bild: SRF
Integration an Berner Schulen ist noch längst nicht abgeschlossen, SRF Regional, 5.3.
LP 21: "Es fehlt die Brisanz"
Bekanntlich spannen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden bei der Einführung des Lehrplans 21 zusammen. Die beiden Amtschefs sehen der Einführung gelassen entgegen. Rolf Rimensberger, Amtsleiter Volksschule St. Gallen findet sogar: "Es fehlt die Brisanz. Die Änderungen gegenüber dem bestehenden Lehrplan sind klein". Wie bitte? Da wird bewusst zu tief gestapelt. Der Quantensprung zum kompetenzorientierten Lehren und Lernen ist noch alles andere als klar. Auch die mit dem LP 21 verbundenen Evaluationen sind sehr umstritten. Und schliesslich: Wieso arbeitet man jahrelang wie besessen hinter verschlossenen Türen, wenn die Änderungen dermassen klein sein sollen?
Rimensberger: Dem neuen Lehrplan 21 fehlt die Brisanz. Bild: Kanton St. Gallen
Wenig Widerstand beim Lehrplan 21 erwartet, St. Galler Tagblatt, 5.3.
Rimensberger: Dem neuen Lehrplan 21 fehlt die Brisanz. Bild: Kanton St. Gallen
Wenig Widerstand beim Lehrplan 21 erwartet, St. Galler Tagblatt, 5.3.
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