Nach einer Kontroverse um Kleidervorschriften an Schulen ist im Kanton Waadt das sogenannte «T-Shirt der Schande» verboten worden.Vergangene Woche hatten Dutzende Schülerinnen undSchüler in Genf gegen den «sexistischen Dresscode» an Sekundarschulen protestiert. Eine ähnliche Praxis sei auch in einigen Waadtländer Schulen angewandt worden, sagte Erziehungsdirektorin Cesla Amarelle (SP) dem Westschweizer Radio LFM.
"T-Shirt der Schande" wird von der Schule verbannt, SRF, 5.10.
Schülerinnen und Schüler, die in einer als unpassend empfundenen Kleidung in die Schule gekommen waren, mussten zur Strafe ein Hemd in Übergrösse tragen.
Anders als in Genf gab es im Kanton jedoch keine
Shirts mit der Aufschrift «Ich bin angemessen gekleidet». Aber die
Strafkleidung sei von jungen Mädchen als stigmatisierend empfunden worden.
«Deshalb haben wir beschlossen, diese Praxis zu verbieten», sagte Amarelle.
Dialog statt Stigmatisierung
Man müsse den Dialog mit den Schülerinnen und
Schülern suchen. «Es muss deutlich gemacht werden, dass es einen Rahmen gibt,
den es einzuhalten gilt, auch im Hinblick auf die Kleidung», sagte die
Sozialdemokratin. Sie wies darauf hin, dass viele Schulen im Kanton Waadt
Lösungen gefunden hätten, um dieses Problem zu lösen, ohne auf als erniedrigend
empfundene Sanktionen zurückgreifen zu müssen.
Es sei auch nötig, den jungen Mädchen zuzuhören,
die sich zur Wehr setzten, dass ihre Körper in der Schule sexualisiert würden,
sagte die Staatsrätin weiter. «Das ist auch etwas, das männliche Jugendliche
und Lehrer hören müssen», sagte sie. «Die Aufgabe der Schule ist die Förderung
der Gleichheit, nicht die Förderung von Stereotypen».
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