11. April 2020

Baselbiet fordert mehr Tempo

Schulen geben zurzeit in beiden Basel zu reden. Insbesondere, wie wegen der Coronakrise mit Abschlussklassen umgegangen werden soll, weiss noch niemand. Nun hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) eine Medienmitteilung mit gemeinsamen Grundsätzen und Massnahmen veröffentlicht, in der auch die Abschlussklassen thematisiert werden. Wie eine SMS zeigt, die zurzeit unter Basler Lehrern die Runde macht und die der bz vorliegt, arbeitet die EDK schon seit Tagen an einer einheitlichen Lösung – «ausser BL!», heisst es in der SMS weiter.
Das Baselbiet fordert schnellere Lösungen betreffend Schulen, BZ Basel, 3.4. von Kelly Spielmann

Dass die EDK an einer gesamtschweizerisch einheitlichen Lösung für die Sekundarstufe II arbeite, sei korrekt und werde vom Kanton Baselland vollständig unterstützt, sagt Fabienne Romanens, Mediensprecherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) auf Anfrage. Jedoch sei der Kanton der Ansicht, dass Schulen und Absolventen baldmöglichst Planungssicherheit haben sollten. Konkret: Noch vor Ostern soll es pragmatische und faire Regelungen für die Abschlussprüfungen geben. Die BKSD habe bei der EDK einen entsprechenden Antrag eingebracht. «Leider wurden diese Anliegen bisher von der EDK nicht berücksichtigt», sagt Romanens.

 

Es gibt Zeugnisse - doch worauf basieren sie?

Tatsächlich sind die Massnahmen, welche die EDK gestern veröffentlichte, alles andere als konkret. Die Abschlussprüfungen werden nicht einmal erwähnt. Wie die Übertritte von der Primarschule in die Sekundarstufe I sowie diejenigen von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II ablaufen, müssen die Kantone bis Ende April bestimmen. Im Baselbiet ist dies mit der Anpassung der kantonalen Laufbahnverordnung bereits erfolgt. Weiter schreibt die EDK, dass die Schüler der Abschlussklassen ihre Abschlusszeugnisse rechtzeitig erhalten werden. Aber: Auf welcher Grundlage die Zeugnisse erstellt werden, ist noch unklar. Dies wird spätestens Anfang Mai entschieden.
«Über den EDK-Entscheid, mit den Regelungen unter Umständen bis Anfang Mai zuzuwarten, sind wir verständlicherweise enttäuscht», betont Romanens. Man werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass bald ein koordiniertes Handeln für alle Abschlussprüfungen kommuniziert werden könne.

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