Im Kanton Basel-Stadt haben die Lehrpersonen bald mehr Spielraum bei der
Wahl der Lehrmittel. Ab dem Schuljahr 2020/21 wird die Lehrmittelfreiheit nicht
nur für Mathematik, sondern ebenso für Französisch und Englisch eingeführt.
Lehrmittelfreiheit in Basel-Stadt auch für Französisch und Englisch, sda, 6.4.
Der Erziehungsrat habe entschieden, dass die Lehrpersonen künftig auch
für den Unterricht in den beiden Fremdsprachen aus mehreren Lehrmitteln
auswählen könnten, teilte das Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt am
Montag mit. Die Lehrmittelfreiheit für das Fach Mathematik war bereits im
Februar beschlossen worden.
Mit seinem Entscheid erfüllt der Erziehungsrat einen Antrag, den die
baselstädtische Volksschulleitung im Oktober 2019 eingereicht hatte. Verlangt
wurde damals, dass die Lehrpersonen für die genannten drei Fächer aus einer
Liste von bewilligten Lehrmitteln auswählen können. Die Lehrmittel müssen zuvor
von Fachexperten geprüft werden.
Damit ist nach Angaben des Erziehungsdepartements sichergestellt, dass
künftig jede Lehrperson das Lehrmittel einsetzen kann, das ihr am besten liegt.
Wer will, kann am bestehenden Angebot festhalten oder auf neue Lehrmittel
zurückgreifen.
Entspannung in Sachen «Passepartout»
Vom neuen Regime, das auf das Schuljahr 2020/21 hin umgesetzt wird,
erhofft sich das Erziehungsdepartement eine Entspannung, wie es in der
Mitteilung heisst. In den letzten Jahren hatten namentlich die Lehrmittel für
den Französischunterricht zu Kritik geführt. Zur umstrittenen
«Passepartout»-Ideologie gibt es nun auch in Basel-Stadt Alternativen.
Mit seinem Entscheid kommt das Basler Erziehungsdepartement auch dem
Komitee «Starke Schulen beider Basel» entgegen. Dieses hatte im Stadtkanton
erst im Februar eine Volksinitiative lanciert, in der Lehrmittelfreiheit für
die Fächer Mathematik, Französisch und Englisch verlangt wird. Mit dem
Volksbegehren wolle es «sanften Druck» auf das Erziehungsdepartement ausüben,
hielt das Komitee bei der Lancierung fest.
In Baselland erfolgreich
Eine gleiche Initiative hatte das Komitee «Starke Schule beider Basel»
bereits im Kanton Basel-Landschaft lanciert. Am 24. November 2019 hiessen die
Baselbieter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger eine entsprechende Änderung des
Bildungsgesetzes gut.
Der Ja-Stimmenanteil war mit 85 Prozent überdeutlich und geprägt durch
die anhaltenden Diskussionen um das interkantonale Fremdsprachenkonzept
«Passepartout». Die neue Lehrmittelfreiheit für alle Fächer gilt im Baselbiet
ab dem Schuljahr 2020/2021.
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