Es ist der
letzte Freitag des Quartals, morgen beginnen die Frühlingsferien. Aber was
heisst da schon Ferien? «Wir haben die Kinder so lange nicht gesehen – das
konnte man ja nicht wirklich Schule nennen», sagen Noemi Grossenbacher und
Laura Schmutz. Die beiden unterrichten an einer Basisstufe in Köniz bei Bern.
"Das konnte man nicht wirklich Schule nennen", SRF, 3.4. von Michael Sahli
Am letzten
offiziellen Schultag fahren die beiden Lehrerinnen mit dem Velo bei den
Wohnorten ihrer Schulkinder vorbei. Sie gehen Hausaufgaben abholen, die idealerweise
in die Briefkästen gelegt wurden. Bei den Jüngsten in der obligatorischen
Schule lässt sich noch nicht alles digital erledigen.
Bei einem
Hauseingang wartet schon eine Mutter mit ihren Kindern. «Am Anfang waren wir
ziemlich motiviert», erzählt sie. Unterdessen hätten sie alle etwas genug
davon, zuhause Unterricht zu machen.
Lehrerin Laura
Schmutz erklärt, wie der Fernunterricht in der Basisstufe bisher funktionierte:
«Die Eltern schickten uns jeweils Ende Woche ein Foto des Wochenplans, so
konnten wir sehen, was die Kinder gemacht hatten.» Manche Eltern hätten auch
Fotos von Aktivitäten geschickt. «Aber das war längst nicht bei allen Familien
gleich.»
Ihr tue es leid
für die Eltern, die sich in dieser Zeit unter Druck fühlten, sagt Laura
Schmutz. «Ich möchte ihnen gerne helfen, Druck wegnehmen.» Nach der Krise werde
man genau dort weiterfahren, wo die Kinder stehen. Sie und ihre Kollegin sehen
auch eine Chance darin, wenn die Familien mehr Zeit zusammen verbringen und zum
Beispiel mehr basteln oder backen.
Die Mutter im
Türrahmen bestätigt, dass in der besonderen Zeit auch Chancen stecken: «Die
Kinder haben gestern in einem Tümpel eine Wasserschnecke gefunden. Wir haben
dann geschaut, was sie frisst, und mein Sohn führt jetzt ein Tagebuch dazu.»
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