1. März 2020

Eltern fühlen sich verschaukelt

In der Presse war zu lesen, dass die sonderpädagogischen Massnahmen an der Volksschule «angepasst» würden. Was Gegner der Integration seit Jahren voraussagten, ist eingetroffen. Man hat viel zu wenig Heilpädagoginnen, ist jetzt praktisch beim GAU angelangt und präsentiert als Superlösung die Einführung von «Klassenassistenzen». Irgendwelche Hilfspersonen, Zivildienstler, Hausfrauen, Arbeitslose usw. sollen einspringen und anstelle der Therapeutinnen in den Klassen wirken. Wohlverstanden: Diese Leute können und dürfen integrierte Kinder mangels Ausbildung nicht einzeln therapieren, sondern nur allgemein ein wenig in den Klassen helfen.
Der Zürcher Bote, 14.2. Leserbrief von Hans-Peter Köhli

Die betroffenen Eltern aber fühlen sich total verschaukelt. Man hat ihnen versprochen, das Kind werde mit dem System der Integration in der Normalklasse gezielt von Fachleuten betreut, was an vielen Orten jedoch mitnichten der Fall ist. Der ganze Betrieb in den Schulhäusern und Klassenzimmern wird nur noch komplizierter, als er ohnehin schon ist. Diese Assistenzen sind ein Mittelding zwischen Verzweiflungstat und faulem Trick, von den Finanzen schon gar nicht zu reden. Die ganze sonderbare Übung erfordert wohl bedeutend mehr Mittel als alle Kleinklassen zusammen kosten würden. Die Politiker sollten dem Spuk ein Ende bereiten und darauf bestehen, dass unverzüglich wieder die bewährten Kleinklassen eingeführt werden. So gut wie die Notfallübung bei den Assistenzen machbar war, liesse sich das wohl auch mit den Kleinklassen bewerkstelligen.

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