Der Wechsel an eine Bündner Mittelschule soll künftig prüfungsfrei
möglich sein. Dies fordert Grossrat Remo Cavegn in einem Auftrag.
Rund um die Aufnahmeprüfungen an die Bündner Mittelschulen hätten sich
Vorbereitungskurse, Lernforen sowie viele weitere Geschäftsmodelle entfaltet,
welche die Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler gefährde. Dies
schreibt Grossrat Remo Cavegn (Bonaduz, CVP) in einem in der Februarsession
eingereichten Auftrag an die Bündner Regierung. Er fordert die Regierung auf, die
Grundlagen für eine prüfungsfreie Aufnahme in die Bündner Mittelschulen zu
schaffen.
Prüfungsfrei an die Mittelschulen, Südostschweiz, 18.2.
In anderen Kantonen bewährt
Wie es im Auftrag weiter heisst, ist es grundsätzlich Aufgabe der
Volksschule, die Voraussetzungen für den Besuch der sich ihr anschliessenden
Schulstufen zu schaffen. Folglich habe die Volksschule die Schülerinnen und
Schüler unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten auf eine Mittelschule
vorzubereiten. Selbstverständlich hätten Schülerinnen und Schüler mit ihrem
Einsatz dazu beizutragen. Die rund um die Aufnahmeprüfungen angebotenen
Vorbereitungskurse, Lernforen, usw. hätten inzwischen allerdings ein Ausmass
angenommen, dass deren Besuch für einen Prüfungserfolg unumgänglich scheine.
Aufgrund dieser Entwicklung und der Tatsache, dass sich in anderen
Kantonen wie etwa Luzern, Zug, Uri, Bern und Baselland das prüfungsfreie
Übertrittsverfahren bewährt habe, sei auch im Kanton Graubünden der Wechsel in
ein Modell mit prüfungsfreiem Übertritt in die Mittelschulen vorzunehmen.
Regionen stärken
Es geht dabei nicht darum, die Quote der Mittelschüler zu erhöhen oder
die Leistungsanforderungen zu senken, schreibt Cavegn. Vielmehr solle ein
besseres und chancengleicheres System gefunden werden, was auch für die
privaten Mittelschulen in den Regionen von Vorteil sei. Und abschliessend
heisst es: «Dass private Mittelschulen unzweifelhaft auch die Regionen und
deren Wirtschaft stärken, dürfte bekannt sein.»
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