15. Januar 2020

Zwei bildungspolitische Ansagen

Zwei Nationalräte äussern sich zum Thema Bildung. Ihre Positionen sind parteigebunden unterschiedlich. Der Basler Mustafa Atici (SP) will bereits Kleinkinder fördern. Der Aargauer Andreas Glarner (SVP) will wieder mehr Schweizer Werte an den Schulen.
Wir verbessern die Schweiz, Weltwoche, 8.1. von Roman Zeller

Atici: "Es geht um unseren wichtigsten       Glarner: "Die Schweiz war vor 130 Jahren eines
Rohstoff".  Bild: SP BS                                der ärmsten Länder Europas". Bild: SVP CH

Kleinkinder fördern


Mustafa Atici, Nationalrat SP, BS
Wir brauchen eine nationale Bildungsstrategie, vom ersten bis zum achtzehnten Altersjahr. Ich werde nicht lockerlassen, mich weiter dafür zu engagieren – es geht um unseren wichtigsten Rohstoff. Unser Bildungsverständnis muss sich erweitern: Wir brauchen Kreativität statt Auswendiglernen, forschendes Lernen und Erfahrungslernen, Gleichberechtigung der kreativen Fächer und keine Vorselektion vor neun absolvierten Schuljahren. Der Frühbereich, von null bis vier Jahren, sollte als eigene Bildungsphase anerkannt und alimentiert werden, während das Prinzip der Freiwilligkeit und das spielerische Element bestehen bleiben. Die entsprechenden Fachkräfte sollten so gut ausgebildet werden wie Lehrkräfte.

Schweizer Werte lehren

Andreas Glarner, Nationalrat SVP, AG
Die Schweiz war vor 130 Jahren eines der ärmsten Länder in Europa. Wir Schweizer haben es ohne Bodenschätze und ohne Meeranstoss, dafür mit grossem Fleiss, mit Beharrlichkeit, Erfindergeist, Zuverlässigkeit, Eigenverantwortung und Pünktlichkeit zum heutigen Wohlstand gebracht. Leider sind wir im Begriff, dies alles kaputtzumachen. Heute beherrschen die soziale Hängematte, das Mittelmass, ein unglaubliches Laisser-faire, eine grosse Anspruchsmentalität und eine freizeitorientierte Schonhaltung unser Tun. Die Schulen müssen die Werte, die uns gross und erfolgreich gemacht haben, wieder vermitteln. Dafür werde ich kämpfen!

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