Dranbleiben - gerade in Zeiten der Digitalisierung, NZZ, 28.11. von Robin Schwarzenbach
Und heute? In etlichen Deutschschweizer Kantonen lernen viele Schülerinnen und
Schüler gerne Französisch – auch, weil sie das seit kurzem mit komplett
digitalisierten Materialien am Bildschirm tun können. Allein: «Dis donc!» der
Lehrmittelverlage Zürich und St. Gallen demonstriert beispielhaft, dass
Digitalisierung im Unterricht niemals Selbstzweck sein sollte, sondern nur
zusammen mit aufgeschlossenen Lehrerinnen und Lehrern und mit guten Inhalten
funktioniert, wie die grosse Reportage dieses Schwerpunkts zeigt.
Kulturpessimisten, die digitalisierten Unterrichtsmethoden grundsätzlich
misstrauen, dürften von diesem Einblick in ein Klassenzimmer ebenso enttäuscht
sein wie Tech-Verfechter, die am liebsten alles am Bildschirm machen würden:
Die Schulrealität des Jahres 2019 liegt viel zu sehr in der Mitte.
Das Zeitalter der Digitalisierung hat gerade erst begonnen, nicht
nur in Schulen, in der Berufs- oder der Weiterbildung, sondern auch in der
Arbeitswelt. Flexibilität, Adaptionsvermögen und vor allem die Bereitschaft,
ein Leben lang dazuzulernen, gelten zu Recht als Schlüsseleigenschaften, wenn
man in einer zunehmend technisierten Zukunft nicht überrollt werden will.
Diesen Ansatz vermitteln die Google-Hoffnung Petra Ehmann und der Laufbahnberater Pascal Geissbühler, unsere beiden
Interviewpartner in dieses Bildungsschwerpunkts, aber auch unscheinbare Personen wie
Nina Scherrer oder Angelika Bailo, die sich auf ihre Weise mit Digitalisierung
auseinandersetzen. Scherrer, die gelernte Graveurin, indem sie eine
Mediamatikerlehre macht. Und Bailo, indem sie einen Smartphone-Kurs besucht –
mit 69 Jahren. Apropos Digitalisierung: Wissen Sie, was Informatik bedeutet,
also, welche Prinzipien dahinterstecken? Fünftklässler in Uri wissen es. Unter diesem Link erfahren Sie mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen