Die Dummen sollen zufrieden sein, Basler Zeitung, 10.12. von Jean-Pierre Marquis
Das ist
genau einer der Punkte bei der ganzen Reformitis in derSchule: Die Starken haben
meistens auch mit schlechten Methoden und Lehrmitteln Erfolg,oft auch dank
der Unterstützung durch ihre Eltern. Die Schwachen,welche oft durch andere
Muttersprache, Kultur oder soziale Herkunft benachteiligt sind, gehen unter.Aber
es reicht Heinz Rhyn,wenn die Starken zumindest nicht schlechter werden. Die
Dummen sollen zufrieden sein,wenn sie vielleicht zum Teil
weniger ausgegrenzt werden.
Als
ich vor vielen Jahren auf dem Land zur Schule ging,waren auch alle
«integriert»,weil es keine Kleinklassen gab.Trotzdem wussten alle,dass der Hansli
ein Dummer, der Peterli ein Frecher oder das Anneli eine Faule war, und sie wurden
entsprechend gehänselt.Bei der heutigen Integration dürfte es eher noch
schlimmer sein,weil einzelne Schüler zusätzlich noch ständig aus dem Unterricht
geholt werden.
Politiker wollen
sparen.Da liegt der Trugschluss nahe,dass mit der Abschaffungvon Klassen Geld
gespart werden könnte.In meinem Kanton wurde die Integration so konzeptionslos
eingeführt,dass kein Mensch sich vorstellen
konnte,welcher organisatorische,räumliche und finanzielle Aufwand damit verbunden
sein würde. Aber derZug liess sich nicht mehr bremsen. Jetzt,wo er holpert,ist man
oben zufrieden, da er ja noch fährt, aber unten wird man geschüttelt.
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