30. Oktober 2019

Über vier Prozent der Schüler mit angepasstem Lehrplan


Die Schweizer Schulen haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, Schülerinnen und Schüler mit einer Lernschwäche in Regelklassen zu integrieren. Das trägt Früchte. Über die Hälfte dieser Schulkinder nehmen am normalen Unterricht teil.
Lernschwache Schüler erhalten Unterstützung, sda, 29.10.


Besondere Fördermassnahmen in einer Sonderklasse erhielten 6 Prozent aller lernschwachen Schülerinnen und Schüler, während 41 Prozent dieser Gruppe in einer Sonderschule unterrichtet wurden. Das geht aus der neu konzipierten Statistik der Sonderpädagogik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Im Schuljahr 2017/2018 erhielten 4,5 Prozent der 940'000 Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schule verstärkte Massnahmen der Sonderpädagogik, was knapp 42'100 Schülerinnen und Schüler entsprach, wie das BFS am Dienstag weiter mitteilte.

Mehr Knaben als Mädchen
Knaben erhielten häufiger Unterstützung als Mädchen. Ausländische Schülerinnen und Schüler wurden anteilsmässig häufiger unterstützt als Lernende mit Schweizer Pass.
Im Rahmen einer Anpassung des Stundenplans werden die individuellen Lernziele in einem oder mehreren Fächern reduziert, um auf die besonderen Bedürfnisse von Lernenden einzugehen, die nicht in der Lage sind, die Minimalziele des Lernplans zu erreichen.
Insgesamt 4,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schule wurden nach angepasstem Lehrplan unterrichtet, was 38'900 Lernenden entsprach. Rund 20'900 Schulkinder (2,3 Prozent) erhielte beide Arten von Unterstützung: sonderpädagogische Massnahmen und einen angepassten Lehrplan.

Nur wenige Sonderschulen
Regelklassen sind mit 96,7 Prozent die mit Abstand häufigste Unterrichtsart der obligatorischen Schule. Die Sonderschulen bilden im Schweizer Schulsystem eine Minderheit. Sie sind auf Primarstufe und auf der Sekundarstufe I angesiedelt.
Das Personal für zusätzliche sonderpädagogische Massnahmen macht 12,6 Prozent der gesamten Personalressourcen aus. Frauen besetzen den Hauptteil der Stellen. Beim Personal für Heilpädagogik beträgt der Frauenanteil 83 Prozent. Bei der Psychomotoriktherapie, der Logopädie und beim Förderunterricht für fremdsprachige Schulkinder liegt der Anteil sogar bei 94 Prozent.


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