Die Schweizer Schulen haben sich in den
vergangenen Jahren bemüht, Schülerinnen und Schüler mit einer Lernschwäche in
Regelklassen zu integrieren. Das trägt Früchte. Über die Hälfte dieser
Schulkinder nehmen am normalen Unterricht teil.
Lernschwache Schüler erhalten Unterstützung, sda, 29.10.
Besondere Fördermassnahmen in einer Sonderklasse erhielten 6 Prozent
aller lernschwachen Schülerinnen und Schüler, während 41 Prozent dieser Gruppe
in einer Sonderschule unterrichtet wurden. Das geht aus der neu konzipierten
Statistik der Sonderpädagogik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Im Schuljahr 2017/2018 erhielten 4,5 Prozent der 940'000 Schülerinnen
und Schüler der obligatorischen Schule verstärkte Massnahmen der
Sonderpädagogik, was knapp 42'100 Schülerinnen und Schüler entsprach, wie das
BFS am Dienstag weiter mitteilte.
Mehr Knaben als Mädchen
Knaben erhielten häufiger Unterstützung als Mädchen. Ausländische
Schülerinnen und Schüler wurden anteilsmässig häufiger unterstützt als Lernende
mit Schweizer Pass.
Im Rahmen einer Anpassung des Stundenplans werden die individuellen
Lernziele in einem oder mehreren Fächern reduziert, um auf die besonderen
Bedürfnisse von Lernenden einzugehen, die nicht in der Lage sind, die
Minimalziele des Lernplans zu erreichen.
Insgesamt 4,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler der obligatorischen
Schule wurden nach angepasstem Lehrplan unterrichtet, was 38'900 Lernenden
entsprach. Rund 20'900 Schulkinder (2,3 Prozent) erhielte beide Arten von
Unterstützung: sonderpädagogische Massnahmen und einen angepassten Lehrplan.
Nur wenige Sonderschulen
Regelklassen sind mit 96,7 Prozent die mit Abstand häufigste
Unterrichtsart der obligatorischen Schule. Die Sonderschulen bilden im
Schweizer Schulsystem eine Minderheit. Sie sind auf Primarstufe und auf der
Sekundarstufe I angesiedelt.
Das Personal für zusätzliche sonderpädagogische Massnahmen macht 12,6
Prozent der gesamten Personalressourcen aus. Frauen besetzen den Hauptteil der
Stellen. Beim Personal für Heilpädagogik beträgt der Frauenanteil 83 Prozent.
Bei der Psychomotoriktherapie, der Logopädie und beim Förderunterricht für
fremdsprachige Schulkinder liegt der Anteil sogar bei 94 Prozent.
Der Bericht schweigt sich darüber aus, wie die Entwicklung verläuft.
AntwortenLöschen