Gut
zweieinhalb Monate leitet Dagmar Rösler nun die Geschicke des Schweizer
Lehrerverbands. «Ich bin immer noch am Schwimmen, aber so lange man schwimmt,
ist es ja noch gut», sagt die 46-Jährige.
Oberste Lehrerin zu Wahlen im Unterricht und Klimastreik, Nau.ch, 19.10. von Philipp Kobel
Ein Jahr
will sie sich Zeit lassen, um sich ins Amt einzuarbeiten. Die Herausforderungen
sind gross, der zunehmende Lehrermangel und die Digitalisierung erfordern
Lösungen.
Mitte
Juni wurde die Solothurnerin von den Delegierten des Dachverbands Lehrerinnen
und Lehrer Schweiz zur neuen Präsidentin gewählt. Gewählt
wird auch am Sonntag. Die Bevölkerung bestimmt das neue Parlament.
Der
schmale Grat der politischen Bildung
Bei den letzten
nationalen Wahlen betrug die Stimmbeteiligung der 18 bis 24-Jährigen lediglich dreissig Prozent. Für Rösler
ist daher klar: «Man muss den Schülern aufzeigen, dass es wichtig ist, vom
Wahlrecht Gebrauch zu machen.»
«Gluschtig machen auf Politik ist ein schmaler
Grat», sagt Rösler. Jedoch komme bei Lehrpersonen schnell der Vorwurf, dass man
sowieso links eingestellt sei und die Schüler in dieses Spektrum ziehen wolle.
Politische
Bildung ist laut Rösler wichtig. Klar sei aber auch, dass diese nicht für
Parteipolitik missbraucht werden dürfe.
Klimastreik:
Engagement ja, Schwänzen nein
Die
Klimadebatte könnte heuer dafür sorgen, dass mehr junge Menschen an die Urne
gehen. Apropos Klimastreik: Rösler unterstützt das Engagement
der Schüler für ihre Zukunft. «Natürlich kann ich es aber nicht unterstützen am
Freitagnachmittag zu schwänzen.»
Es gäbe
aber gute Beispiele aus Schulen, wie man mit Klimastreikenden umgehen kann.
«Einfach freigeben geht nicht. Stattdessen an einem freien Nachmittag ein
Projekt zu erarbeiten und dieses der Klasse vorzustellen, finde ich super.»
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