Im Frühfranzösisch ab der 3. Klasse lernen die
Kinder offenbar nicht genug. Einmal mehr in der Kritik: das Lehrmittel «Mille
feuilles». Die «Berner Zeitung» zitiert am Freitag aus einer Studie, welche dem
Frühfranzösisch schlechte Noten ausstellt.
Schlechte Noten für das Frühfranzösisch, SRF Regional, 27.9.
Laut der Studie, welche das Institut für
Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg erstellt hat, werden die Lernziele
vor allem beim Sprechen und beim Leseverstehen oft nicht erreicht. Beim Lesen
erreichen nur gerade 10.8 Prozent der Kinder die Lernziele, beim Leseverstehen
sind es knapp 33 Prozent.
Schlechte Resultate seien keine
Überraschung
Das Lehrmittel «Mille feuilles» ist unter anderem
in den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis im Einsatz. Auf die schlechten
Ergebnisse der Studie angesprochen sagt die Berner Bildungsdirektorin Christine
Häsler: «Das ist keine Überraschung. Die Probleme sind erkannt und das neue
Lehrmittel wird laufend verbessert.»
So werde zum Beispiel eine Software zum Üben des
Grundwortschatzes entwickelt. Noch gebe es aber viel zu tun, um den Unterricht
im Frühfranzösisch zu verbessern, so Häsler.
Also hält der Kanton weiter an «Mille feuilles»
fest? «Wir haben momentan kein anderes Lehrmittel für diese Stufe. Aber wir
sind intensiv damit beschäftigt, es zu verbessern», sagt Christine Häsler. Und
wenn das nicht fruchtet? «Dann müssen wir uns selbstverständlich auch der Frage
stellen, ob es ein zusätzliches Lehrmittel braucht.»
Wir sind mittlerweile beim Stand "Schlechtes Resultat ist keine Überraschung" angelangt. Vor Jahren tönte das noch ganz anders. Schrittchenweise nähern sich die Promotoren an die Realität. Aber man ist weiterhin noch nicht bereit, dieses Lehrmittel sofort aus dem Verkehr zu ziehen.
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