Zürcher Gymi-Schüler haben ein Mathe-Problem, 20 Minuten, 24.8.
Besonders hoch ist die Durchfallquote an den Kurzgymnasien Uster, Bülach und Zürich Enge. Dort wird sogar jeder vierte Schüler die Probezeit nicht bestehen. Betroffen sind vor allem Schüler, die von der Sekundarschule ans Gymnasium gewechselt haben.
Weshalb die
Durchfallquoten an den verschiedenen Gymis so unterschiedlich sind, ist nicht
klar. Zwar zeigt sich, dass Schüler aus fremdsprachigen Familien öfters
durchfallen, dies erklärt aber nicht, wieso die Ausfallquote beispielsweise in
der Gemeinde Uster so stark angestiegen ist. Viel eher scheint das Problem beim
Mathe-Unterricht zu liegen.
Sekundarschüler
haben Probleme mit dem Anschluss
In Uster zeigt
sich, dass beinahe 40 Prozent aller Schüler im letzten Jahr in der Probezeit
ungenügende Noten in Mathematik hatten. Das Problem ergibt sich, da in Uster
Sekundarschüler, die ans Gymnasium wechseln, mit Gymischülern aus dem
Langzeitgymnasium vermischt werden.
Das
Mathe-Problem zeigt sich aber auch in anderen Gymnasien. In der Sek wird
Algebra weniger routinemässig geübt, sodass es Schülern, die ins Gymi
gewechselt haben, schwer fällt, den Anschluss zu finden. Problematisch sei die
hohe Durchfallquote in Uster aber nicht, mein der Chef des kantonalen
Mittelschulamts, Niklaus Schatzmann. Er glaubt viel eher, dass es sich aufgrund
der geringen Schülerzahl dort um einen statistischen Ausreisser handelt.
Die
Kantonsschule Enge steht hingegen vor einem Mysterium. Aufgrund der heterogen
zusammengesetzten Schülerschaft lässt sich die hohe Durchfallquote nicht
erklären. Auch geben die Schüler an, sich nicht vom Schulstoff überfordert zu
fühlen. Daher hat die Schulleitung nun entschlossen, verschiedene Massnahmen
auszuprobieren und auf diese Art herauszufinden, wo das Problem liegen könnte.
Langgymis
stehen besser da
Vorbildlich
zeigt sich das Gymnasium Zürich Nord. Im Kurzgymi wurde nach der
Aufnahmeprüfung ein Algebratraining eingeführt. Im Langgymnasium gibt es
Hausaufgabenstunden für Kinder, die zu Hause keinen ruhigen Arbeitsplatz haben.
Ausserdem wird sichergestellt, dass die Klassenlehrer bereits während des
Semesters über die Noten ihrer Schüler informiert bleiben und diese nicht erst
im November zum ersten Mal erfahren.
Auffallend ist,
dass die Ausfallquoten in den Langzeitgymnasien ähnlicher verteilt sind als in
den Kurzzeitgymnasien und grundsätzlich tiefer liegen. Der Rektor der Hohen
Promenade nimmt an, dass dies mit einer Verbesserung der Aufnahmeprüfung
zusammenhängt. Deshalb müsse während der Probezeit weniger selektiert werden.
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